Anschlag Auf Die Goetter
Temperatur 37° Celsius beträgt. Wenn sie ihn angreifen, wissen wir, daß sie darauf ansprechen.« Innerlich fluchte sie schon die ganze Zeit darüber, daß ihr dieser Gedanke nicht längst gekommen war.
»Nehmen wir einmal an, daß sie wirklich mit Infrarotstrahlen arbeiten«, gab Dunnis zu bedenken, »wie können wir dann verhindern, daß sie unsere Flucht bemerken und uns nicht entdecken, während wir den Berg besteigen? Wir können schließlich nicht unsere Körperwärme abschalten, nicht wahr?«
Eine Weile schwiegen alle. Dann sagte Dev:
»Ein Infrarotsensor reagiert nicht ausschließlich auf Wärme, denn alles um uns herum strahlt irgendwie Hitze ab. Statt dessen zeichnet er die Temperaturunterschiede auf zwischen dem Zielobjekt und der Umgebung. Die Roboter hatten zwar eine unterschiedliche Temperatur zu ihrer Umgebung, doch diese lag weit unter der Körpertemperatur eines laufenden Menschen.« Aufmerksamkeit heischend hob sie ihren Finger. »Das bringt uns zu einigen interessanten Möglichkeiten. Alles, was eine Körpertemperatur um Null Grad herum hat, bleibt ihnen unsichtbar. Wenn wir nun die Wärmestrahlen, die unsere Körper abgeben, auf die Temperatur unserer Umgebung senken könnten, würden sie uns nie entdecken.«
»Für den Fall, daß Sie es vergessen haben sollten«, warf Larramac ein, »möchte ich Sie daran erinnern, daß wir Säugetiere sind und keine fischblütigen Reptilien. Unsere Körpertemperatur bleibt konstant bei 37 Grad, egal wie hoch oder niedrig die Temperatur der Umgebung ist.«
»Die Temperatur im Körperinneren ja«, stimmte Dev zu. »Doch ich sprach von der Wärmeausstrahlung, die von unseren Körpern ausgeht. Unsere Raumuniformen sind dafür präpariert, einen großen Teil der Körperwärme zu erhalten, um uns bei schlechtem Wetter und im Vakuum des Raumes zu wärmen. Doch selbst sie sind genügend wärme durchlässig, um einen Hitzestau zu verhindern. Angenommen, wir verhindern diesen Wärmeverlust, indem wir die Raumanzüge von innen isolieren, und schaffen es, ihre Außentemperatur der der Umgebung anzupassen, dann sind die Engel nicht in der Lage, uns im Dunkeln zu entdecken.«
»Sie sprachen eben von einem Hitzestau. Was meinen Sie damit?«
»Es ist ganz klar, daß wir in den Anzügen gehörig schwitzen werden, doch ich bezweifle, daß die Hitze so stark wird, um für uns tödlich zu sein. Ich für meine Person ziehe es jedenfalls vor, etwas zu schwitzen, als mit einem jener hübschen Lichtblitze Fangen zu spielen.«
»Und was ist mit Grgat?« fragte Dunnis. »Er besitzt keine Uniform. Wie wollen wir verhindern, daß die Engel ihn entdecken?«
»Zhurat hatte etwa die gleiche Größe wie er. Vielleicht paßt Grgat eine seiner Raumuniformen. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert.«
Sofort umringten sie den Einheimischen und zogen ihm einen Raumanzug ihres toten Kameraden über. Der Anzug paßte genau, nur die Füße des Daschamesen stellten sie vor Probleme. Wie alle Einwohner von Dascham hatte er breite, flache Füße, die es ihm ermöglichten, besser durch den Schlamm zu waten, der in allen bewohnten Gegenden von Dascham zu finden war. Grgat rollte seine Zehen ein und schlüpfte in die Stiefel der Uniform.
Doch Dev schüttelte energisch den Kopf.
»So geht das nicht, wir werden wahrscheinlich viel gehen und klettern müssen, und dafür braucht man bequeme Schuhe. Kein Mitglied der Gruppe darf fußlahm werden, er würde die anderen nur aufhalten.«
»Meine Füße werden nicht schmerzen«, beharrte Grgat, »sie sind sehr gelenkig, so daß ich ohne weiteres mit angezogenen Zehen laufen kann.«
Dev zögerte. Sie verstand, daß Grgat sich nützlich machen wollte, doch diese Stiefel mußten einfach zu eng sein für seine Füße. Er würde nicht Schritt halten können mit den übrigen. Andererseits war ihre Mannschaft ohnehin schon viel zu klein. Wollten sie eine Chance haben, den Angriff zu überleben, würden sie jedes Gewehr brauchen. Bakori war schon ausgefallen, und jetzt auch Grgat von ihrem Vorhaben auszuschließen, hieße ihre ohnehin schon kleine Streitmacht beträchtlich zu schwächen.
Grgat bemerkte ihr Zögern.
»Sie haben mir gesagt, ich sollte mehr Selbstvertrauen haben«, sagte er. »Ich habe Vertrauen zu mir selbst, doch jetzt zweifeln Sie an mir!«
»Sie haben mich mit meinen eigenen Waffen geschlagen«, lachte Dev. »In Ordnung, Sie kommen mit. Ich hoffe nur, daß Ihre Füße nicht zu sehr darunter leiden werden.«
Um Devs Theorie bestätigen
Weitere Kostenlose Bücher