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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Meteorit zog er einen bläulich fluoreszierenden Lichtstreifen hinter sich her, während er mit unvorstellbarer Geschwindigkeit auf sein Ziel zuschoß. Wenn auch die Engel seine Annäherung erkannten, unternahmen sie jedoch nichts, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Der Energiestrahl traf den ersten Engel genau in seiner Mitte. Augenblicklich zuckte am nachtdunklen Himmel ein riesiges Feuerwerk auf, rotglühende Metallteile prasselten gegen die Felsen. Während der Lichtschein verzuckte, verschwand der Engel in der Tiefe.
    Anscheinend hatten die Angreifer nicht damit gerechnet, daß die Menschen derart wirksame Waffen besaßen. Immer noch schwebte der zweite Engel an gleicher Stelle, er schien wie gelähmt. Bevor seine Erbauer ihm neue Anweisungen geben konnten, war auch er verloren. Dunnis hatte die Kanone zum zweiten Mal geladen und abgefeuert. Mit einer lauten Explosion platzte der Engel auseinander und verschwand ebenfalls in der Tiefe. »Jetzt sind nur noch sechs übrig«, dachte Dev. »Sie müssen sich jetzt schon etwas einfallen lassen.« Für eine kleine Weile hatten sie Ruhe, kein Angreifer tauchte auf. Der Höhleneingang blieb dunkel und leer.
    »Was haben sie vor?« fragte Larramac.
    »Ich weiß es nicht. Doch ich glaube kaum, daß ihr Repertoire schon erschöpft ist.«
    Das Warten zerrte an ihren Nerven. »Hoffentlich kommen sie bald, denn ich kämpfe lieber, als hier zu sitzen und zu warten«, seufzte Dev.
    Ihr Wunsch ging schneller in Erfüllung, als sie dachte. Der Himmel flammte auf, Blitze zuckten gegen den Fels außerhalb der Höhle, deren Wände wie bei einem Erdbeben zu vibrieren begannen.
    »Was haben sie denn jetzt vor?« rief Dunnis. Statt einer Antwort deutete Dev nur zum Ausgang. Im Gegenlicht der zuckenden Blitze erkannten sie, wie sich aus der Decke der Höhle mehrere Felsen lösten und den Berg hinabpolterten.
    »Zurück!« schrie Dev. »Sie versuchen, den Höhleneingang zu verschütten.«
    Rasch erhoben sie sich und liefen tiefer in die Höhle hinein, gerade im rechten Augenblick. Ein großes Stück der Decke hatte sich gelockert, stürzte jetzt krachend zu Boden, genau auf die Stelle, an der sich eben noch Devs Gruppe befunden hatte. Wenige Sekunden später wurde es still. Der Eingang der Höhle war verschwunden, statt dessen türmte sich vor ihnen eine unüberwindliche Wand, schnitt sie von der Außenwelt ab.
     
     
    Dunnis brach als erster das Schweigen. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich weiß, was ich tun werde«, sagte Dev. »Ich werde mich zuerst einmal von diesem lästigen Anzug befreien.« Da sie ohnehin von den Engeln entdeckt worden waren, brauchten sie keine Rücksicht mehr darauf zu nehmen, ob ihre Körper Wärme abstrahlten oder nicht. Dev öffnete ihren Helm und tat einen tiefen Atemzug. Die Luft im Tunnel war zwar noch von Staub erfüllt, kühlte und erfrischte jedoch ihre Haut. Rasch öffnete sie den Reißverschluß ihrer Uniform und ließ sie zu Boden gleiten. Es störte sie nicht, daß sie in Gegenwart von zwei Männern und einem fremden Wesen nackt in dieser Höhle stand. Selbst wenn die Höhle erleuchtet gewesen wäre, wäre das nur ein kleiner Preis für die Erleichterung gewesen, die sie durch die kühle Luft auf ihrer Haut empfand.
    Ihre Idee schien Schule zu machen. Durch die Dunkelheit hörte sie, wie die anderen sich ebenfalls entkleideten, ihre Haut atmen ließen. Alle anderen Sorgen schienen im Moment vergessen.
    Etwa fünf Minuten später brachen sie die Pause ab.
    »Genug jetzt, jeder zieht seinen Raumanzug wieder an. Doch ihr braucht euch nicht mehr dick zu vermummen, dieser Trick zieht nicht mehr. Wenn wir die Helme aufsetzen, können wir die Stirnlampen einschalten, denn wir brauchen hier drin keine Angst vor Entdeckung mehr zu haben.«
    Sie wartete einen Moment, bis sie sicher sein konnte, daß jeder seinen Raumanzug wieder trug, schaltete dann ihre Helmlampe ein. Grell durchschnitt das Licht die Finsternis. Dev schloß eine Weile die Augen, um sie an das Licht zu gewöhnen. Dann schaute sie sich langsam um. Der Anblick, der sich ihr bot, versetzte sie in Erstaunen.
    Der Boden unter ihren Füßen verlief vollkommen eben, auch die Wände der Höhle waren glatt, ohne Vorsprünge, über ihren Köpfen lief die Decke der Höhle in einer Kuppel aus. Der Eingang hinter ihnen war total verschüttet, doch vor ihnen führte der Tunnel tiefer in den Berg, verschwand nach etwa zwanzig Metern in der Dunkelheit.
    Die vier Eindringlinge schauten sich verwundert an.

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