Anschlag Auf Die Goetter
Grgat schien in Ehrfurcht erstarrt. Diese Entdeckung hätte niemand von ihnen erwartet.
»Zumindest löst dies ein Problem«, sagte Dev schließlich.
»Wie?« Als erster erwachte Larramac aus seiner Erstarrung.
»Ich hatte befürchtet, daß wir hier total eingeschlossen sein würden, ohne Wasser und ohne Nahrung. Wir hätten uns den Weg vielleicht freigraben können, draußen hätten uns dann die Engel in Empfang genommen und uns die Köpfe eingeschlagen, sobald wir sie aus der Höhle herausgesteckt hätten.«
»Vielleicht kommen wir tatsächlich nicht mehr hier heraus«, murmelte Dunnis dumpf.
»Dieser Gang ist offensichtlich von jemandem gebaut worden«, erklärte Dev geduldig, »also wird er auch irgendwohin führen.«
»Ich würde viel darum geben, wenn ich wüßte, was uns an seinem Ende erwartet«, sagte Larramac.
»Dies ist eine andere Frage. Doch was immer es auch sein mag, es steht auf der Seite der Götter.« Absichtlich ließ Dev ihre Stimme fröhlich klingen. »Fürs erste aber haben wir die stärkste Waffe der Götter, die Engel, überlebt. Und ich habe das Gefühl, daß sie uns jetzt nicht mehr allzuviel entgegenzusetzen haben.«
»Wir aber auch nicht«, bemerkte Dunnis und deutete zu dem verschütteten Eingang hin. Dev warf einen Blick zurück und erkannte, daß ihre Energiekanone, die sie bei ihrem schnellen Rückzug verloren hatten, von den Felsbrocken total zertrümmert worden war.
Dies war ein herber Schlag, denn es war ihre stärkste Waffe gewesen. Trotzdem versuchte Dev, die anderen aufzumuntern.
»Mit unseren Gewehren, Pistolen und Granatwerfern sind wir ihnen trotzdem nicht hilflos ausgeliefert. Und unseren stärksten Gegner, die Engel, brauchen wir nicht zu fürchten, denn der Gang bietet ihnen nicht genügend Bewegungsfreiheit.«
Sie versuchte nicht, das Gähnen zu unterdrücken, das sich aus den Tiefen ihres Körpers den Weg nach oben bahnte.
»Ich bin sehr müde, und ich glaube, euch geht es nicht anders.«
Sie waren jetzt schon seit zwölf Stunden unterwegs, hatten außer ein paar kleinen Schlucken Wasser nichts zu sich genommen. Es war ihnen nicht möglich gewesen, Nahrungsmittel mitzunehmen, um sich nicht noch mehr zu belasten. Doch auf Devs Befehl hatten sie alle Nährtabletten mitgenommen, die zwar nicht ihren Hunger stillten, ihren Körpern aber doch die notwendige Energie zuführten.
»Ihr solltet versuchen, etwas zu schlafen, bevor wir uns auf den Weg zum anderen Ende des Tunnels machen«, sagte Dev. »Ich werde die erste Wache übernehmen, dann später jemanden wecken, der mich ablöst, damit ich auch etwas schlafen kann. Wir werden uns nicht lange ausruhen können, denn die Götter wissen, wo wir sind, und ich vermute, daß sie alles versuchen werden, uns zu vernichten. Wenn wir dagegen bestehen wollen, müssen wir ausgeruht sein.«
Dev brauchte ihre Worte nicht zu wiederholen. Wo sie standen, ließen sich die drei anderen auf den Boden sinken und streckten ihre Glieder aus, waren im Handumdrehen eingeschlafen. Auch Dev hockte sich auf den Boden, nahm ihr Gewehr zur Hand und betrachtete die glatte Wand ihr gegenüber. Sie ärgerte sich über sich selbst, daß ihr die Erleuchtung nicht eher gekommen war. Drei Höhlen hatte sie entdeckt, und das konnte kein Zufall sein. Sie war davon überzeugt, daß es noch mehrere solcher Gänge in diesem Berg gab, und alle führten ins Innere. Also mußte dort der Sitz der Götter sein. Ein Lächeln überflog Devs Gesicht. Im Grunde genommen hatten die Engel ihnen einen Gefallen getan, indem sie sie durch ihren Angriff daran hinderten, den Gipfel des Berges zu ersteigen.
Plötzlich drang ein leises Vibrieren des Bodens in ihr Bewußtsein. Sofort richtete sie sich auf, lauschte und erkannte ein feines metallisches Geräusch, das vom dunklen Ende des Tunnels zu ihr herüberdrang. Es war so leise, daß sie im ersten Moment nicht wußte, ob sie es wirklich gehört hatte. In ihrer Situation konnte es sich als gefährlich erweisen, darauf zu warten, ob sie sich getäuscht hatte oder nicht. Vorsichtig streckte sie den Fuß aus, berührte den ihr am nächsten liegenden Schlafenden, weckte ihn auf. Larramac fuhr hoch und schaute verwirrt zu ihr hinüber.
»Muß ich schon aufstehen? Ich bin doch gerade erst eingeschlafen!«
»Leise«, flüsterte Dev. »Ich glaube, ich habe etwas gehört. Wecken Sie die anderen und sagen Sie ihnen, sie sollen sich auf einen Kampf vorbereiten.« Mit diesen Worten schaltete Dev ihre Helmlampe aus, erhob sich
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