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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Zehntausende von Androiden den Planten, die nach und nach begannen, sich gegen die Unterdrückung durch ihre Schöpfer aufzulehnen. Neid und Mißgunst waren an der Tagesordnung, die allgemeine Unzufriedenheit führte zu einer Revolte, die beinahe geglückt wäre. Die ehemaligen Soldaten hatten das Kämpfen verlernt, waren alt geworden, doch noch besaßen sie die militärischen Kenntnisse, die ihren Sklaven fehlte. Diese Kenntnis allein half ihnen, die Revolution niederzuschlagen. Die ständige Bedrohung, unter der sie fortan leben mußten, zwang sie zu drastischen Maßnahmen. Seitdem verteidigten sie ihren Führungsanspruch mit Terror und Gewalt.
    Ihre Fabriken produzierten Abertausende von Androiden, die ständig von Robotaufsehern kontrolliert wurden. Zu ihrer Sicherheit ließen die ursprünglichen Siedler von diesen armen, versklavten Kreaturen den Berg Orrork errichten, eine Arbeit, die aufgrund der reichen Bodenschätze und der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte innerhalb weniger Jahrzehnte vollendet war. Dann holten sie die Tiefschlafbehälter aus ihrem Schiff und ersannen eine neue Arbeitseinteilung. Die Hälfte von ihnen überwachte die Produktion der Androiden, während die andere für ein Jahr in den Tiefschlafbehältern verschwand.
    Mit dem Bau des Berges Orrork waren nach Angaben des Computers Hunderttausende von Androiden dreißig Jahre lang beschäftigt. Über die Anzahl der Toten, die das Projekt forderte, waren keine Angaben gespeichert, doch die Zahl mußte das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigen.
    Langsam wurden die ursprünglichen Siedler alt. Ihnen war klar, daß sie ihre Geschöpfe unter normalen Umständen nie überleben würden. Deshalb beschlossen sie, ihr Leben im Tiefschlaf fortzusetzen. Sie füllten die Tiefschlafkammern zur Erhaltung ihrer Körper mit Nährlösung, die ständig automatisch erneuert wurde und ihre Körper am Leben erhielt, während sie ihre Gehirne an den Hauptcomputer anschlossen. Auf diese Weise waren sie immer in der Lage, ihre Sklaven zu kontrollieren, wobei ihnen ihr Spionage- und Terrorsystem half. So errichteten sie auf Dascham ihre Gottesherrschaft, die Jahrtausende dauern sollte.
     
     
    Die ganze Geschichte erschien Dev sehr tragisch. Im nachhinein bedauerte sie die Deserteure, die über Jahrtausende hinweg in ihrer Todesfurcht gefangen saßen, deren Unsicherheit sie verleitet hatte, sich selbst zu Göttern aufzuschwingen und damit ihr körperliches Leben und Erleben auszuschalten. Sie bedauerte die Generationen von Daschamesen, die Zeit ihres Lebens ein Sklavendasein geführt hatten, nicht in der Lage gewesen waren, ein eigenes Denkschema zu errichten und sich weiterzuentwickeln.
    Je näher der Tag ihres ersten Startversuches kam, um so mehr sonderte Larramac sich ab, verschmähte die gemeinsamen Mahlzeiten. Er machte lange, einsame Wanderungen durch die Hallen des Berges Orrork. Inzwischen war Lian Bakori wieder aufgetaucht, sein Bein war geheilt. Unverzüglich befahl ihm Dev, sich mit den fremden Navigationsinstrumenten vertraut zu machen, damit er den Kurs nach Windsong berechnen konnte. Die Hangartüren über dem Schiff waren weit geöffnet, zum ersten Mal nach langer Zeit sahen sie wieder den Himmel von Dascham.
    In der Nacht vor dem Start versammelten sie sich in der Küche der »Foxfire II«. Auch diesmal war Larramac ferngeblieben, stieß jedoch zu ihnen, als sie ihre Mahlzeit beendet hatten. Dev erkannte an der Art, wie er ging, und an der Tatsache, daß er seine Laserpistole im Gürtel trug, daß er etwas im Schilde führte. Alle anderen waren unbewaffnet.
    »Ich habe nachgedacht«, begann Larramac. »Bis jetzt ist diese ganze Reise ein finanzieller Verlust für mich gewesen. Doch ich habe eine Möglichkeit entdeckt, wie ich trotzdem noch Profit daraus schlagen kann.« Dev unterließ es, ihn daran zu erinnern, daß sie den Mißerfolg vorausgesagt hatte. Gespannt warteten alle auf seinen Vorschlag.
    »Grgat hat uns eine Belohnung versprochen, wenn wir ihm helfen, die Götter zu besiegen. Unglücklicherweise ist er dabei umgekommen, aber wir haben seine Bitte erfüllt. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß die Einheimischen in unserer Schuld stehen, uns für unsere Dienste bezahlen müssen.«
    »Moralische Verpflichtungen zahlen sich höchst selten in barer Münze aus«, bemerkte Dev ruhig.
    »Nicht in diesem Falle. Hier stehen eine Menge intakter Maschinen der Götter. Die Einheimischen brauchen nicht zu wissen, daß wir die Götter

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