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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Feuer, während der Rest tonnenschwer in die Bäume stürzte.
    Powell und McLanahan flogen so nahe darüber weg, daß sie sogar die Männer im Hubschrauber erkennen konnten.
    Aber der Helikopter war nicht auf die Startbahn gefallen. Sie war im Gegenteil jetzt offen.
    »Verflucht und zugenäht!« schimpfte McLanahan. »Angriffsmodus! Schuß fertig Bordkanone!« Er hielt sich an den Handgriffen fest, während J.C. den Gepard steil hochzog und wendete, um möglichst rasch wieder in Schußposition zu gelangen.
    Sie kamen nahezu im Sturzflug herunter. Die Steuerautomatik war nach wie vor auf die Stelle fixiert, wo der Dream Star zuvor gestanden war. Powell brauchte ein paar kostbare Sekunden, um sich über die augenblickliche Lage klarzuwerden. Er sah gerade noch, wie der Dream Star startete, und versuchte, die Maschine nach unten zu drücken und ein paar schnelle Garben loszuwerden, doch seine Neigung war zu steil, die Flugautomatik glich aus und zog hoch, ehe er zu weit nach unten geriet. Die paar Feuerstöße, die er bis dahin hatte abgeben können, schlugen an der Stelle ein, wo der Dream Star kurz zuvor gewesen war.
    »Fahrkarten, verdammt! Er haut uns ab!«
    In dem Augenblick, in dem der schwere Hubschrauber abhob, kümmerte sich Maraklow nicht mehr um den Tankwagen, um die Häusertrümmer am Ende der Rollhahn oder um sonst etwas, sondern nur noch um den Start. Er sah, wie sich die Sidewinder in den Hubschrauber bohrte, dieser explodierte und in den Wald krachte. Er ließ sich trotzdem nicht von seiner Aufmerksamkeit für den Start abbringen - bis er den Gepard direkt auf sich herunterstürzen sah. Der Schatten der F-15 war so groß, daß er noch über sein Cockpit hinweghuschte.
    Sie konnten ihn gar nicht verfehlen...
    Sein Todesgefühl war in diesem Augenblick so stark, daß ANTARES aus schierer Panik fast zusammenbrach. Dennoch führte das System Maraklows letzte Gedankenbefehle noch aus, zündete die Nachbrenner und löste die Bremsen. Er erwartete die tödlichen Garben des Gepard jede Sekunde - und begriff gleich danach, daß sie über ihn weggegangen waren. Der Gepard feuerte aus allen Rohren, aber sein Steigwinkel erhöhte sich zu schnell, und so verfehlten alle Garben ihr Ziel. Die KGB-Soldaten schossen in die Luft, aber es war natürlich sinnlos, mit ihren AK-47-Gewehren ein Flugzeug wie den Gepard zerstören zu wollen.
    Maraklow überlegte, ob er denselben Starttrick wie in Traumland versuchen sollte, doch die Flügel reagierten nicht auf die Verstellung, die dort so gut funktioniert hatte. Die Trümmer der ausgebrannten Häuser am Ende der Startbahn rasten auf ihn zu.
    Der Rauch des explodierten Hubschraubers nahm ihm die Sicht, so daß er die grüne Mauer direkt vor sich nicht mehr erkennen konnte...
    ... aber keine hundert Meter mehr vor den ersten Bäumen hob das Fahrwerk vom Boden ab. Es war gerade eingefahren, als der Rumpf fast die Baumwipfel streifte. Er war wieder in der Luft. Er zog hart nach Südosten - noch immer waren die Nachbrenner an - und drückte dann die Nase nach unten, um Tempo zu gewinnen, wobei er die Grate der Berge fast rammte. ANTARES hatte inzwischen mehrere Angriffspläne errechnet, aber er löschte sie alle. Für den Augenblick war nicht Angriff seine beste Verteidigung, sondern schnellste Flucht.
    McLanahan stemmte sich, um den starken G-Druck abzuwehren, gegen die Kanzelwand und spähte zwischen den beiden vertikalen Zwillingsstabilisatoren hindurch nach draußen.
    »Ich sehe ihn«, rief er. »Er hat den Start wirklich geschafft, aber er bleibt tief unten.«
    Powell flog eine enge Kehre und drückte die Nase nach unten in die Berge. Als sie mit ihrer Rolle zu Ende waren, sah McLanahan auf seinen Radarmonitor. »Radarkontakt, J.C.! Zwölf Uhr unten. Ich habe Radarfixierung! Schnappen wir ihn uns!«
    Powell drückte wieder den Knopf für die Stimmerkennung des Computers. »Angriffsmodus, Radarrakete. Eine Rakete schußfertig!«
    »Radarrakete schußfertig.«
    »Achtung. Radarrakete... Abschuß!«
    Wieder kreischte die Radarwarnung in Maraklows Kopf auf, doch diesmal war er vorbereitet. Die Warnung besagte, daß sich der Gepard über und etwa sechs Meilen hinter ihm befand - eine denkbar schlechte Position für einen Angriff bei geringer Flughöhe. Sein Warnempfänger meldete auch nicht, daß der Sucherkopf der Scorpion seine eigene Zielfixierung lediglich vom Radar des Gepard bezog. Das stellte einen merklichen Nachteil in dem Millisekundenspiel dar, das sie jetzt

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