antares
Leute im Weißen Haus zum Nachdenken zu zwingen.«
»Was haben Sie im Sinn?«
»Keine Fragen, bitte. Halten Sie sich einfach nur die nächsten 24 Stunden bereit. Und wenn der Präsident Sie tatsächlich noch mal anhört, müssen Sie ihm etwas bieten, was ihn von den Socken holt! Oder Sie können Ihre XF-34 endgültig vergessen.«
Elliott stemmte sich in die Höhe und streckte Deborah O'Day die Hand entgegen. Sie kam um ihren Schreibtisch herum und nahm sie. »Sie sind eine Frau wie unser Flugzeug«, sagte Elliott.
»Hut ab.«
»Loben Sie nicht zu früh, General«, wehrte sie ab. »Beide nicht. Einige Funken wird es wohl geben. Ich hoffe nur, sie lösen keinen Flächenbrand aus.«
»Also, wenn Sie mich fragen«, sagte Elliott, »so hätte ich gar nichts dagegen, wenn Sie dem einen oder anderen Feuer unter dem Hintern machen würden...«
Als er weg war, ging Deborah O'Day auf ihren Platz zurück und lächelte; eine Seltenheit für sie. Nun, dachte sie, das wär's dann wohl. Zugegeben, so von Angesicht zu Angesicht war der Mann nicht ohne Überzeugungskraft. Aber hatte er sie wirklich noch alle beisammen, wenn es um diese Dream Star -Geschichte ging? Natürlich wollte er seine XF-34 zurückhaben, das war eigentlich verständlich. Aber er benahm sich wie jemand, der sowieso nichts mehr zu verlieren hat.
Elliott wollte seinen Dream Star zurück, weil ein verfluchter Maulwurf ihn ihm geklaut hatte und mehrere seiner Leute ums Leben gekommen waten. Er war bereit, darum zu kämpfen, selbst wenn ihn seine eigene Regierung absetzte.
Sie wählte eine Nummer auf ihrer abhörsicheren Geheimleitung. »Marty? Hier ist Ihre Raquette-Spielpartnerin... Ja, ich weiß, daß es eine Weile her ist, seit wir zuletzt gespielt haben...
Na ja, immerhin hat Ihr Präsident mich ernannt, oder? Also, könnten wir uns vielleicht zu einem Spielchen verabreden?
Nein, heute noch. Falls wir einen Platz kriegen... sobald es geht, ja... Geht das? Gut. Um sieben dann... Nein, zählen können wir das nicht... Richtig... Das merken Sie dann schon, warum... Also, bis dann.«
Brooks Medical Center, San Antonio, Texas
»Ödeme in der rechten Lunge. Wir haben es nicht gleich erkannt...« sagte der Arzt, als McLanahan und Powell in die Intensivstation kamen.
Wendy Tork hatte dick bandagierte Hände. Ihre Eltern saßen zu beiden Seiten ihres Bettes. Seit man sie an der Absturzstelle gefunden hatte, wurde sie künstlich beatmet. Das Atemgerät hielt ihre Lungen von Flüssigkeit frei und unterstützte ihre Atmung. Die meisten ihrer Gesichtsbandagen waren wieder entfernt worden. Ihr Gesicht war von häßlichen Brandwunden und Schnitten entstellt. Sie wurde intravenös mit einer Glukoselösung ernährt, und andere Schläuche sorgten für kontinuierlichen Blutaustausch. Auf dem Nachttisch stand eine einzige Vase mit Blumen - mehr erlaubten die Vorschriften nicht -, doch weder diese noch ihre Eltern hatte Wendy bisher wahrnehmen können. Sie lag nach wie vor im Koma.
Ihre Eltern warfen nur einen kurzen Blick auf McLanahan und Powell, als sie eintraten, und wandten ihre Aufmerksamkeit dann sofort wieder ihrer Tochter zu.
McLanahan fühlte sich nicht imstande, auch nur die nächstliegenden Fragen zu stellen. »Doktor...?« stammelte er nur.
»Sie ist eine kräftige Frau, Colonel«, antwortete der Arzt.
»Aber immerhin, ihre Verwundungen sind schwer...« Er hielt inne und kam näher. Er fragte leise: »Wußten Sie, daß sie schwanger war?« Trotz des Flüsterns war die Mutter sofort alarmiert. »O Gott«, stöhnte sie, wandte sich ab und ließ ihren Tränen freien Lauf, die sie bisher tapfer zurückgehalten hatte.
McLanahan konnte nur stumm nicken.
»Gerade die Unterleibsverletzungen sind sehr schwer.«
Powell trat entschlossen zwischen den Arzt und McLanahan.
»Kommen Sie, Doktor, das ist genug. Gehen wir lieber.« Und er nahm den Arzt entschlossen am Arm und führte ihn mit sich fort.
McLanahan, Wendys Eltern und die Krankenschwester blieben stumm zurück und Starrten Wendy an. Mehrmals bemerkte McLanahan Muskelzuckungen in Wendys Gesicht oder auch ein Schulterzucken.
Auch Wendys Mutter bemerkte es und sagte: »Kann man ihr denn nichts geben? Etwas gegen die Schmerzen? Schrecklich, wenn man das mit ansehen muß, wie sie leidet. Colonel, meine Tochter hat Schmerzen! Können Sie denn nichts unternehmen?
Was ist denn das für ein Krankenhaus hier?«
Es hatte wohl wenig Sinn, dachte McLanahan, ihr in ihrem jetzigen Zustand auseinanderzusetzen,
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