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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Aluminium-Rackett. Er klopfte an die hintere Plexiglaswand.
    Er hatte kaum das zweite Mal geklopft, da stand bereits wie aus dem Boden gewachsen Marinekorps-Major Marcia Preston hinter ihm, in einem roten Jogging-Anzug, Handtuch um den Hals, mit einer offenen Sporttasche. In dieser befand sich, wie Deborah O'Day wußte, eine Browning PM-40 B Automatik-MP mit einem 20-Schuß-Magazin und Laserzielfernrohr. Der Partner schien zu spüren, daß jemand hinter ihm war, und drehte sich um. Sie wechselten einen Blick. Marcia kam ihm nicht näher als einen knappen Meter, aber es gab gar keinen Zweifel, daß er genau wußte, wie die Lage war. Er stand mit dem Rücken zur Wand...
    Es bedurfte allerdings nur einer angedeuteten Handbewegung von Deborah O'Day, und Marcia verschwand wieder im Hintergrund, als sei nichts gewesen.
    Der Mann schluckte, öffnete die Tür und kam auf den Court.
    Major Preston ging indessen zum Trinkbrunnen, schlenderte an den anderen Courts vorüber und blickte kurz hinein. Dann entfernte sie sich auf ihren unauffälligen Beobachtungsposten.
    »Wie ich sehe«, sagte der Mann versonnen, während er ihr noch nachblickte, »ist Marcia wie immer sehr charmant!« Er schwitzte jetzt schon, ohne daß sie auch nur einen Ball gewechselt hätten. Er kam näher und betrachtete seine Partnerin nicht minder intensiv und bewundernd wie eben noch Marcia. »Sie schauen ganz schön flott aus, altes Mädchen.«
    »Na, welch ein Feuer, welche Hymnen«, sagte sie. »Kommen Sie, Marty, spielen wir lieber. Sind Sie schon aufgewärmt?«
    »Aber doch nicht für diesen lächerlichen Sport hier!« sagte Marty Donatelli. »Für ein paar Informationen hingegen immer.«
    »Wir können uns beim Spielen unterhalten. Tun Sie wenigstens so, als versuchten Sie's.« Sie spielte ihm einen weichen Ball zu. »Es tut Ihnen auch ganz gut. So ein paar Zentimeter weniger um die Hüfte könnten Sie schon vertragen.«
    Er drosch mächtig auf den sanften Ball und jagte ihn damit über drei Wände, bis er wieder in der Mitte des Courts ankam.
    Deborah O'Day hatte aber keinerlei Mühe und schickte ihn ihm sofort wieder über die Wand zurück.
    »Schätzchen«, sagte er, »in zwei Stunden machen die Titelseiten der Zeitungen zu. Können wir uns also etwas beeilen?«
    »Erstens sind mir die Titelseiten ganz gleichgültig, und zweitens weiß ich von Schätzchen schon mal überhaupt nichts«, antwortete sie und schlug den Ball gekonnt in die linke Ecke, wo er tot herunterfiel. »Also gut, Ihr Aufschlag. Reden wir also.«
    Während Donatelli zur Mitte ging, um aufzuschlagen, begann sie: »Schlimme Geschichte, dieser Absturz der B-52 in Nevada, wie?«
    Donatelli ließ den Ball ein paarmal aufspringen, ehe er mit Donnerschlag servierte. Sie erwartete ihn aber ganz kühl und retournierte diesmal in die rechte Ecke. Donatelli hatte überhaupt keine Zeit für eine Position gehabt, die er hätte einnehmen können. Punkt. »Mein Aufschlag«, sagte sie und schenkte ihm ihr hübschestes Lächeln.
    »Ja, ja«, sagte er, »ich hab's ja gehört. Und? Flugzeugabstürze sind nicht mein Ressort.«
    »Wird so einiges gemunkelt«, sagte sie und stellte sich an die Aufschlaglinie. »Daß es gar kein Unfall war.«
    Donatelli, der Reporter, wurde allmählich ungeduldig. »Mein Gott, das war da drüben auf diesem Geheimgelände, nicht? Da haben sie bekanntlich hunderte Flugzeuge, die ständig mit Raketen herumschießen. Die Air Force verliert da drüben fast jeden Tag ein Flugzeug.«
    Sie holte aus, warf einen Blick nach hinten auf Donatelli und sagte: »Wenn ich nur die Zeit hätte, mich darum zu kümmern!
    Die seltsamsten Gerüchte schwirren herum. Selbst die ausgefallene Geschichte von einem KGB-Agenten, der ein Jagdflugzeug gestohlen haben soll.«
    Und dann schlug sie den blauen Gummiball hart auf. Er sprang von der Wand zurück und traf Donatelli direkt am rechten Bein. Er bemerkte es kaum. »Wie war das? Ein russischer KGB-Agent?«
    »Na ja, das ist natürlich Unsinn. Zu Null für mich, ich bin weiter am Aufschlag.«
    »Augenblick mal. Wer sagt das mit dem russischen Agenten?«
    »Ach, das ist doch nichts weiter als ein völlig unbestätigtes Gerücht«, sagte sie und ging in Position für den nächsten Aufschlag. »Irgend etwas, ein gestohlenes Jagdflugzeug, ein paar abgeschossene Jäger. Und der Pilot soll angeblich irgendwohin nach Mittelamerika in ein prosowjetisches Land ausgerissen sein.«
    Sie schlug auf. Donatelli drosch den Ball achtlos in eine Ecke.
    »Und das

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