antares
Tretjaks Büro und befahl, sofort mit dem KGB-Hauptquartier in Moskau verbunden zu werden. Tretjak war wirklich naiv, wenn er glaubte, Moskau würde es wirklich riskieren, den Dream Star zu gefährden, nur um seinen kleinen Stützpunkt zu verteidigen. Nicht nur Sebaco, auch Puerto Cabezas, Bluefields und sogar Managua selbst konnten doch zum Teufel gehen, solange der Dream Star in Sicherheit war! Irgend etwas war offenbar geschehen, was Moskaus Meinung geändert hatte. Offenbar hatte die B-52 sie das Fürchten gelehrt. Kalinin hatte wohl kalte Füße bekommen.
Blieb also die Frage für ihn; Was konnte er tun, um damit fertig zu werden? Um die Katastrophe noch zum Guten zu wenden?
Die Satellitenübertragung gelang nach einigen erfolglosen Versuchen. Der amerikanische Bombenangriff hatte auch den Transformatoren und unterirdischen Kabeln zugesetzt, und der Betrieb lief nur mit notdürftig geflickten Installationen. Der Gedanke an die eine B-52, die Sebaco ruiniert hatte, verwunderte ihn. Das mußte wieder eine von Elliotts Spielsachen sein - eine neue Megafestung Plus . Oder vielleicht die wiederauferstandene, die er abgeschossen hatte? Ließen ihn denn die Geister von Traumland nie mehr los?
»Towarisch Polkownik, dobre vjetsche«, meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Generalmajor Kalinin.«
O Gott, der KGB-Direktor persönlich. Das verhieß nichts Gutes.
»Ich nehme an«, sagte Kalinin, »Sie haben inzwischen Ihre Instruktionen von General Tretjak erhalten?«
»Jawohl.«
»Und, was denken Sie darüber?«
»Über meine Befehle?«
»Ja, sicher.«
Was, zum Teufel, ging da vor? Der Direktor des KGB fragte ihn, ob er mit seinen Befehlen einverstanden war? Was er auch antwortete, er saß in der Tinte. Aber es war ohnehin nichts zu ändern... »Ich bin nicht mit Ihnen einverstanden, Genosse Direktor. Wir dürfen das Flugzeug den Amerikanern nicht zurückgeben. Wir haben schon einen zu hohen Preis dafür bezahlt...
schon deshalb gehört es jetzt uns.«
Zu seiner noch größeren Überraschung antwortete Kalinin, daß dies auch seine Meinung sei.
Es gab eine lange Pause. Was war da los? Handelte Kalinin gegen seine eigenen Befehle? Wollte er den Dream Star doch nach Rußland bringen lassen? Oder war das alles ein Spiel mit gezinkten Karten, um ihm damit, sobald er wieder in der Sowjetunion war, den Prozeß zu machen?
»Oberst«, sagte Kalinin, »ich werde Ihnen eine vertrauliche Nachricht übermitteln. Nur für Sie persönlich, nicht für Tretjak.
Vi ponemajo?«
»Nein, ich verstehe nicht, Genosse Direktor...«
»Sie erhalten neue Befehle, die Sie ausführen sollen, wenn es Ihnen möglich ist. Es ist dringend. Doswidanja.«
Brooks Medical Center, San Antonio, Texas
Sonntag, 21. Juni,
13.05 Uhr CDT (14.05 Uhr EDT)
»O Gott, in deiner himmlischen Macht, der du durch die Kraft deiner Werke alle Krankheit und Mühsal von dem Leibe der Menschen nimmst, wende dich nicht in deiner Güte von dieser deiner Dienerin, auf daß ihre Schwäche weiche und ihre Stärke wiederkehre und auf daß ihre Gesundheit danach wiederhergestellt sei und sie deinen heiligen Namen preisen kann. Durch Christus unseren Herrn, Amen.«
Patrick und J.C. - der mitgekommen war, um gleich wieder zurückzukehren - standen etwas hinter dem kleinen Kreis. Sie hatten noch nicht einmal Zeit gehabt, ihre Fliegermonturen zu wechseln. Nachdem sie den nach wie vor schwerbewaffneten Gepard in einem gesicherten Hangar zurückgelassen hatten, waren sie direkt von der Parkrampe in einen wartenden Air Force-Wagen gestiegen und in die Militärklinik gefahren worden. McLanahan hatte sich nur kurz neben das Bett seiner Frau gekniet und war dann rasch wieder zurückgetreten, als er die anwesenden Leute - und ihre Blicke wahrgenommen hatte. Er fühlte sich nun noch ausgeschlossener und isolierter denn je.
Der Priester, hatte er erfahren, war schon zwölf Stunden da.
Anfangs seien seine Gebete erhebend und optimistisch gewesen, aber jetzt klangen sie ergeben und hoffnungslos.
Der Arzt beendete seine Visite, machte sich Notizen über die Anzeigen der Monitore, ließ die Nährlösung am Tropf erneuern und ging wieder. McLanahan sah, daß der Priester den Arzt am Arm ergriff. Sie wechselten einige Worte. Hatte der Arzt den Kopf geschüttelt? Nein, nicht diese Gedanken! Er sprach den Arzt direkt an.
»Wie sieht es aus, Doktor?«
»Die rechte Lunge scheint jetzt frei zu sein. Das Ödem haben wir wohl zum Stehen gebracht. Sie ist allerdings
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