antares
sehr schwach.
Wir müssen auf ein Atmungsversagen gefaßt sein.«
»Nein!«
»Die Schädigungen waren sehr massiv, wissen Sie. Sie ist eine sehr starke Frau, Oberst. Aber jetzt macht ihr Organismus für jeden Schritt vorwärts zwei rückwärts. Sie hat sich sehr gewehrt, aber jetzt...«
McLanahan ertrug es nicht mehr, den Arzt anzusehen. Er blickte auf Wendy. Die größeren Schläuche aus ihrem Hals waren entfernt worden, nur noch die Nasenkanülen zur Sauerstoffversorgung waren übrig. Die Handbandagen waren auch zum großen Teil schon entfernt, und die Brandwunden im Gesicht und am Hals sahen schon sehr viel besser aus, Wendys Mutter hatte ihr sogar das Haar gebürstet. »Mir scheint sie aber besser auszusehen«, sagte er zum Arzt, der nicht darauf antwortete.
»Wieso hängt sie nicht an einem Atmungsgerät? Wenn, wie Sie sagen, ein Atemkollaps zu befürchten ist, wieso mächen Sie das nicht?«
»Künstlich können wir sie ewig am Leben halten, Oberst, aber würden Sie das wirklich wollen?«
»Denken Sie an den Schmerz, den Sie Ihrer Familie zufügen würden -«
»Ihre Familie - das bin ich schließlich auch!« Er ignorierte die Blicke ringsum. »Hören Sie schon auf, uns Schmerz zu ersparen, verdammt, und helfen Sie lieber ihr! Und zwar hier und jetzt!«
Der Arzt nickte verständnisvoll, legte ihm die Hand auf die Schulter und ging. Auch die Verwandten und Freunde wandten sich ab, einige gingen auch, aber niemand sah ihn an oder sagte etwas. Nach ein paar Minuten spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Hal Briggs war gekommen. »Ich bin gekommen, so schnell es ging...«
»Danke, Hal. Bin Ihnen sehr dankbar dafür. Ist der General auch hier?«
»Nein, er ist noch immer... weg«, sagte Hal. McLanahan war klar, was gemeint war: die Cayman-Inseln, wo Elliott nach wie vor den Luftkordon um Nicaragua befehligte.
McLanahan sagte, zu Powell und Briggs gewandt: »Ich bin wirklich froh, daß ihr beide mit hier seid.« Briggs hatte ständig seinen Sender-Hörknopf im Ohr. Er war auch mit seiner unvermeidlichen Uzi-MP bewaffnet. Er nickte nun, deutete mit den Augen zur Tür, und sie gingen alle drei hinaus, wo sie sich im Korridor eine ruhige, abgelegene Ecke suchten.
»Wie geht's ihr?«
»Der Doktor sagt, es geht bergab. Aber wer, zum Teufel, will das schon so genau wissen? Hal, was ist los?«
»J.C. muß postwendend zurück nach Puerto Lempira«, sagte Briggs. »Die Russen haben etwas vorgeschlagen. Sie wollen uns den Dream Star zurückgeben - morgen früh vielleicht. Sie sagen, daß er flugtüchtig ist. Der General will, daß J.C., Dr. Carmichael und Butler, der Master Sergeant, nach Puerto Cabezas fliegen und ihn inspizieren. J. G. kann ihn dann vielleicht nach Traumland zurückfliegen.«
»Das läßt sich hören. Eine wirklich gute Nachricht. Aber was ist mit Ken James?«
»Sie meinen, Oberst Andrej Maraklow! Die Russen haben bestätigt, daß er tatsächlich KGB-Agent ist«, sagte Briggs. »Soll man das für möglich halten? Fast zwei Jahre lang haben wir da bei uns in Traumland einen gottverdammten hochklassigen KGB-Agenten sitzen gehabt! Mein lieber Mann, da rollen wohl noch ein paar Köpfe. Ganz speziell meiner.«
McLanahans Zorn wallte bereits wieder auf. »Na, und was soll mit dem Kerl geschehen?«
»Das Weiße Haus sagt, daß er auf dem Weg zurück nach Rußland ist. Wenn wir ihn das nächste Mal sehen, steht er vermutlich auf dem Podium bei der Großen Oktoberparade.«
Briggs faßte plötzlich an seinen Ohrknopf und meldete sich:
»Ja? Briggs. Was ist?«
Der Ohrknopf war sowohl Hörer wie Mikro und übertrug problemlos Sinus- und Osteo-Wellen, ganz wie ein konventionelles Radiogerät.
Briggs lauschte kurz und antwortete dann: »Verstanden.
Ende.« Er wandte sich an McLanahan. »Da ist es schon, Colonel.
Das Flugzeug steht auf dem Stützpunkt Puerta Cabezas in einem sicheren Betonbunker. Morgen früh um sechs haben wir Erlaubnis, vier Leute einzufliegen und die Maschine zu inspizieren.
Das heifit konkret: Carmichael, Butler, J.C. und ich. Wenn wir es schaffen, dürfen wir sie auch rausfliegen, wenn nicht, lassen Sie uns einen Tieflader reinfahren und sie holen. J.C., der General will Sie auf der Stelle zurückhaben. Und ich muß in Traumland alles vorbereiten.«
McLanahan blickte den Korridor entlang. Eben rollten einige Schwestern und Techniker zusammen mit Wendys Arzt eilig ein großes Gerät in die Intensivstation. »Augenblick«, sagte er.
Von Wendys Körpermonitor kam ein sehr
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