antares
hohes und schnelles Signal. Alle Verwandten drängten sich wieder um ihr Bett und verstellten dem Arzt und den Technikern den Weg. Der Priester kniete neben ihr...
»Macht, daß ihr hier wegkommt!« schrie McLanahan und bahnte sich wütend einen Weg durch die Leute. Der Arzt, der angesichts der Szene wie gelähmt dagestanden hatte, eilte nun zum Monitor. »Was soll das? So gehen Sie doch zurück, und lassen Sie die Ärzte hin!«
»Atmung arhythmisch«, sagte der Arzt zu einem der Techniker. »Aber noch habe ich einen Herzschlag. Hängt sie an den Respirator und schafft sie ins Cardio-Labor.«
Man versah Wendy mit einer Trachealröhre und begann ihr die Lungen aufzupumpen.
McLanahan schob den Priester zur Seite und stellte sich neben den Atzt. »Kann ich etwas helfen?«
Der Arzt reagierte nervös. »Ich weiß es doch auch nicht, verdammt!« Er beobachtete angespannt die Techniker, die in aller Eile die Körperfunktionsleitungen auf ihre tragbaren Geräte umsteckten. »Das Atemsystem ist zusammengebrochen.« Er deutete auf die EKG-Anzeige an dem mobilen Respirator. »Aber eben das könnte ihre Rettung sein. Stark wie einPferd, das Mädchen. Könnte sein, daß er reicht.« Er sprach die versammelten Leute an, während eine Bahre auf Rädern hereingerollt wurde.
»Bitte, machen Sie Platz, gehen Sie alle raus.« Man hob Wendy auf die Bahre, und sie eilten mit ihr davon.
McLanahan sah, daß Wendys Eltern ihn anstarrten, als sei er verrückt geworden. »Sie kommt durch«, sagte er.
»Warum tun Sie das, Patrick?« fragte ihn Betty Tork mit leiser Stimme.
»Weil das meine Frau ist, verdammt, und ich will, daß sie weiterlebt! Aber ihr steht hier nur herum und wartet darauf, daß sie stirbt! Und ich kann euch nicht mehr sehen!« Er drehte sich um, stieß die anderen Leute weg und stürmte hinaus, zurück zu Briggs und Powell.
»Ich fliege mit J.C. zurück nach Honduras«, sagte er. Die beiden starrten ihn verständnislos an. »Wir fliegen mit dem Gepard zurück. Hal, schaffen Sie J.C.s Montur für den Dream Star ran, und kommen Sie zusammen mit Carmichael und Butler zu uns nach Puerto Lempira.«
J.C. fragte ganz sanft: »Halten Sie das wirklich für eine gute Idee?«
»Wendy hängt am Atemgerät. Ich glaube, sie schafft es. Aber ich muß dabeisein, wenn wir den Dream Star kriegen.«
»Glauben Sie, Sie sind okay?« fragte Briggs. »Wäre es nicht besser, Sie würden noch mal darüber nachdenken?«
»Nein. Je länger ich hier herumhocke, desto mehr fühle ich mich wie auf einer Totenwache. Ich muß daran glauben, daß sie es schafft. Also los jetzt, gehen wir.«
Militärflugplatz Sebaco, Nicaragua
Sonntag, 21. Juni,
21.41 Uhr CDT (22.41 Uhr EDT)
Von den ursprünglich rund hundert in Sebaco stationierten Soldaten waren keine zwanzig mehr übrig, und diese mußten nun alle Aufräumungs- und Reparaturdienste leisten. Nachdem keine Flugzeuge mehr vorhanden waren, die hätten bewacht werden müssen, hatte General Tretjak auch den Wachdienst auf einige wenige Mann reduzieren können. Tagsüber wurde zwölf bis sechzehn Stunden hart gearbeitet, und folglich war um neun Uhr abends alles still und wie ausgestorben.
Um so leichter, überlegte Maraklow, sich ungesehen von Sebaco zu entfernen, Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt, auf den sicher niemand kommen würde: Zurück nach Puerto Cabezas und den Dream Star von dort entführen!
Während des Tages hatte er sich einen vollgetankten Dienstwagen samt Schlüssel beiseite geschafft und versteckt. Bis Puerto Cabezas waren es weniger als zweihundert Meilen. Allerdings ging es das erste Drittel nur über bergige Schotterstraßen, die schon am Tag sehr gefährlich waren. Und er mußte mitten in der Nacht fahren. Insgesamt konnte er es vielleicht in fünf Stunden schaffen, mit etwas Glück noch schneller. Kalinin hatte ihm gesagt, daß die Amerikaner kurz nach Morgengrauen kamen, um sich den Dream Star zu holen. Er mußte ihnen zuvorkommen.
Nun waren nur noch zwei Dinge zu erledigen. Von Musi Zajkow brauchte er seinen Spezialfliegeranzug samt Helm zurück; sie hatte alles in Verwahrung, um es im gleichen Flugzeug, mit dem auch er flog, nach Moskau zu schicken. Und das zweite ergab sich logisch aus dem ersten. Musi selbst mußte ausgeschaltet oder direkt eliminiert werden. Laut Plan sollte sie ihn um sechs Uhr morgens nach Managua fahren und in das Aeroflot-Flugzeug um neun nach Moskau setzen. Vielleicht reichte es, sie nur ruhigzustellen - fesseln und knebeln und im
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