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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Dschungel aussetzen, wo sie später gefunden werden konnte. Dann glaubte man vielleicht, sie seien zum Sandino International Airport unterwegs. Erst beim Abflug um neun würde man bemerken, daß sie weg waren. Zu der Zeit aber mußte er mit dem Dream Star in der Luft sein.
    Er zog sich spät am Abend einen dunklen Fliegeranzug und Stiefel an, in die er sich ein Jagdmesser mit Scheide steckte, und verließ sein Zimmer. Die Überwachungskamera dort, die ihm selbstverständlich nicht entgangen war, hatte er schon längst außer Betrieb gesetzt. Mit einiger Sicherheit war anzunehmen, daß noch keine Zeit gewesen war, sie zu reparieren. Er schlüpfte durch eines der Hinterfenster nach draußen, holte sich das versteckte Auto und fuhr zu Musi Zajkows Baracke.
    Er stellte den Motor schon in einiger Entfernung ab und rollte bis fast vor Musis Hintertür. Er überlegte, ob er sich ins Haus schleichen sollte. Doch dann erschoß sie ihn wahrscheinlich sofort, weil sie einen Eindringling vermutete. Es war doch klüger, ganz normal zur Vordertür zu gehen und anzuklopfen.
    »Kto tam?«
    »Andrej.«
    Nach einer kurzen Pause rief sie, mit unverkennbar leiser Erregung: »Komm rein, Andrej.«
    Sie stand mitten im Raum und trug ein dünnes T-Shirt, das ihre Brüste deutlich nachzeichnete, kurze Tropenshorts und französische Tennis schuhe. Sie kam sofort auf ihn zu und küßte ihn leicht auf die Wange. Sie zog ihn mit sich. »Nimm doch Platz. Wie fühlst du dich?«
    »Körperlich gut, aber sonst schlimm. Es will mir nicht in den Kopf, daß wir den Dream Star einfach so wieder aufgeben sollen. Nach allem, was war!«
    » efehl ist Befehl«, sagte sie und rollte sich wie eine Katze auf dem Sofa neben ihm zusammen. »Niemand kann etwas dagegen unternehmen.«
    »Das macht es auch nicht besser.«
    »Nein, aber wir sind schließlich beide Soldaten«, sagte sie.
    »Was soll's? Freust du dich nicht wenigstens, wieder nach Hause zu kommen? Es ist immerhin lange her, seit du dort warst.«
    Maraklow mußte seine wahren Empfindungen im Zaum halten. »Sichern, sagte er. »Aber schöner wäre es, wenn du mitkämst.«
    »Es dauert ja nicht lange, dann sehen wir uns in Moskau wieder«, sagte sie. Sie deutete auf ihre kleine Bar. »Machst du uns was zu trinken? Ich habe da etwas ganz Interessantes.«
    Er stand auf. Gläser und Eis waren da. Er sah sich die Flaschen an. Eine sah besonders ungewöhnlich aus. »Nanu«, sagte er, »sieh an! Glenkinchie. Schottischer Edelwhisky! Wo hast du den denn her? Hier, an diesem gottverlassenen Ort?«
    »Versuch ihn ruhig«, sagte Musi Zajkow. »Meine Lieblingsmarke.« Als er Eiswürfel in die Gläser warf, fügte sie noch hinzu: »War auch Janets Lieblingsmarke.«
    »Wessen?«
    »Janets. Janet Larson. Ihr wirklicher Name war Katrina Litkowka. Die Frau, die du vor elf Jahren umgebracht hast.«
    Er erstarrte mitten in der Bewegung. Er zwang sich, seine Muskeln zu bewegen und sich umzudrehen.
    Musi Zajkow stand wieder mitten im Zimmer und hielt eine 9-mm-Pistole mit Schalldämpfer in der Hand. Ihr verführerisches Lächeln war verschwunden.
    »Was in aller Welt soll das, Musi?« Er stellte die Gläser hin, behielt aber die Flasche in der Hand und ließ sie an seinem Bein hinuntersinken, um sie, so gut es ging, zu verbergen. »Leg das Ding weg!«
    »Du bist verhaftet, Oberst Maraklow«, sagte Musi Zajkow sehr amtlich, »Wegen Mordes.«
    »Wovon sprichst du eigentlich? Soll das ein Scherz sein?
    Dann ist es aber ein ziemlich geschmackloser!« Locker! befahl er sich. Rausfinden, was sie wirklich weiß... Er zwang sich zu einem breiten Lächeln. »Was soll das alles bedeuten, Musi?
    Nun leg doch das Ding weg! Ich bedrohe dich doch nicht!«
    »Rühr dich nicht vom Fleck!« Sie griff in die Tasche und holte ein Blatt heraus. »Das hier ist die Kopie einer Nachricht für dich aus Moskau, mit dem Befehl, heimlich nach Puerto Cabezas zu fahren und von dort das Flugzeug erneut zu entführen.
    Was hat das zu bedeuten?«
    »Genau, was es besagt, Musi! Ich habe den Befehl erhalten, das verdammte Ding noch einmal zu klauen und es auf eine geheime Basis in Costa Rica zu fliegen.« Während er sprach, benützte er die Gelegenheit zu einem halben Schritt auf sie zu.
    »Nachdem ich das erste Mal so erfolgreich war, wollten sie wohl sehen, ob ich es noch einmal fertigbringe.«
    »Ist nicht sehr komisch, Andrej«, sagte Musi Zajkow. »Meine letzten Anweisungen von Generat Tretjak lauteten, dafür zu sorgen, daß du bis morgen diesen

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