antares
gestoppt.«
Ken James verschluckte sich und fiel fast vom Stuhl. »Was??«
»Wie ich sage. Na los, gehen wir.«
Sie stürmten in McLanahans Büro.
»Oh, wie erfreulich, Sie wieder mal bei uns zu sehen, Ken«, sagte er. »Sie sehen ein bißchen übernächtigt aus, Captain. Immer feste in den Casinos die Nächte durchgemacht?«
Powell ließ sich auf einen Stuhl fallen und setzte sich zurecht, um das Schauspiel zu genießen, während Ken James herausplatzte: »Was sind das für Geschichten, Dream Star wird eingestellt?«
»Wenn Sie gelegentlich mal Ihre Post durchsehen und darauf achten würden, daß Ihr Telefon eingehängt ist, hätten Sie ja eine Chance, so kleine Neuigkeiten auch mitzukriegen.«
»Kann ich gar nicht drüber lachen!« James stützte sich auf McLanahans Schreibtisch. »Wer hat das veranlaßt? Und warum?«
»Das Projekt ist offiziell heute morgen von der Air Force eingestellt worden«, erklärte McLanahan müde. Er griff nach einem roten Aktenordner, in dem sich ein einziges Blatt mit der entsprechenden Verfügung befand. »Es bestehen noch zu viele Lücken in der wissenschaftlichen Kenntnis der Einzelvorgänge bei ANTARES, um die weitere Bereitstellung von Mitteln dafür zu rechtfertigen... Jedenfalls ist das die Meinung der Burschen ganz oben. Die Testflugphase des Projekts wird abgebrochen, bis sich die Kenntnislücken hinreichend geschlossen haben...«
James Starrte ihn an. »Was soll das heißen, Kenntnislücken?
Bei mir funktioniert es doch! Begreif ich nicht...«
»Darum geht es ja gerade. Wir haben einen einzigen Piloten, der den Dream Star fliegen kann, nämlich Sie. J.C. kann's nicht, jedenfalls nicht mehr als Start und Landung. Ich selbst habe es versucht und bin k. o. gegangen. Carmichael und seine Leute haben keine Ahnung, wieso es bei Ihnen funktioniert und bis jetzt mit keinem anderen. Nach meinem letzten Flug im ANTARES-Simulator -«
»Sie sind im Simulator geflogen?« Es klang, als hätte der Colonel eine gravierende Verletzung seines ureigenen Territoriums begangen. »Sie haben versucht, mit ANTARES zu fliegen?
Wieso das denn? Ich bin bekanntlich der Dream Star -Pilot! Sie sind der Projekt-Direktor, aber ich -«
»Ich habe mit ANTARES schon einige Monate trainiert. Ich dachte, ich hätte es intus, aber -«
»Das war aber keine besonders clevere Idee, Colonel«, unterbrach ihn Ken James. Sein Tonfall war sehr distanziert. »ANTARES kann ziemlich unberechenbar sein...«
»Ja, sicher, das Ding hat ihn ja auch fast umgebracht«, gab Powell seinen Senf dazu.
»Dann haben Sie also einen Bericht geschrieben, daß ANTARES sehr gefährlich sein kann, und daraufhin hat das Hauptquartier die ganze Geschichte gestoppt?«
»Nein, nein, so ist das keineswegs abgelaufen, Ken. Es stand ja schon von Anfang fest, daß mit dem Ablauf des gegenwärtigen Etats auch die Finanzierung für die Testflüge enden sollte.
Der Stopp stand also ohnehin ins Haus. Mein... der Zwischenfall mit mir... hat die Sache allenfalls um ein paar Monate beschleunigt.«
James versuchte seine Beherrschung nicht zu verlieren. In seinem Kopf aber rasten die Gedanken. Eben noch hatte er Krämer und Moffitt versichert, daß alles planmäßig weiterlaufen und daß er die direkte KGB-Anweisung, den Dream Star zu entführen, nicht befolgen würde. Und jetzt war das gesamte Programm auf Eis gelegt! Nie im Leben würde der KGB ihm glauben, daß er nichts davon gewußt hatte. Womöglich verdächtigten sie ihn jetzt sogar noch des Doppelspiels...
McLanahan sagte: »Tut mir leid, Ken. Aber alles deutet darauf hin, daß sie ohnehin nur einen Vorwand gebraucht haben, um die ganze Sache zu beenden.«
»Und was passiert nun mit uns?«
»Wir machen uns an die Reform des Programms Gepard ATF.
J.C. wird Chefpilot. Ich vermute, Sie wird man bitten, weiter bei ANTARES zu bleiben. Die Forschungsarbeit in den Labors geht ja normal weiter.«
»Aber ich kann nicht mehr fliegen?«
»Nur das vorgeschriebene Minimalpensum. Sie kriegen die verlangten zwanzig Quartalsflugstunden im T-45A-Trainer, und dazu eine ganze Menge im ANTARES-Simulator. Sie...«
»Wollen Sie damit sagen, daß ich in Zukunft das Versuchskaninchen bin - mehr nicht?«
»Ich glaube nicht, Ken, daß Sie eine andere Wahl haben«, sagte Powell. »Der einzige Bursche zu sein, der den Dream Star fliegen kann, ist, scheint's, nicht nur ein Segen, sondern auch unter Umständen ein Fluch. Ohne Sie können Carmichael und seine Leute nicht weitermachen. Die wissen doch
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