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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einschalten. Mit der anderen Hand tastete er nach der automatischen Beretta-Pistole unter seinem Kopfkissen.
    Schalten Sie nicht ab. Sie hören die Stimme aus solidem Gold vom Gelände aus solidem Gold, Ihre UKW-Station Eins-null-zwei. ..
    Er nahm den Finger gerade noch rechtzeitig von dem Fernbedienungsknopf. Sein Radiowecker hatte sich eingeschaltet. Das Schlafzimmerlicht, das mit der Schaltung für die Weckuhr gekoppelt war, blendete ihn. Er schluckte schwer, umklammerte die Beretta und entsicherte sie langsam und leise.
    Wieder so eine Nacht mit Alpträumen und einem verwirrten abruptem Aufwachen. Die beiden letzten Nächte schon hatte er so zugebracht, angekleidet, mit Shorts, Hemd und Turnschuhen, einen Finger an der Fernbedienung, die andere Hand griffbereit neben der Beretta. An Schlaf war kaum zu denken gewesen. Jedes kleinste Geräusch, jedes Knacken und jede Stimme draußen ließen ihn augenblicklich hochfahren. Anschließend lag er dann reglos da und lauschte, ob Polizei die Treppe heraufstürmte, oder er beobachtete das blinkende rote und blaue Reklamelicht vor dem Fenster. Und jedesmal hatte er beschlossen, aus der Stadt zu flüchten - weg nach Mexiko, ehe sie kamen und ihn wegen Spionage verhafteten. Aber jedesmal hatte er sich selbst wieder zum Bleiben überredet. Allmählich gelang es ihm dann, doch wieder etwas einzudösen, nur um eine Stunde später beim nächsten Geräusch zu erschrecken. Das ganze Wochenende über fand er nur einige wenige Stunden Schlaf.
    Jetzt taumelte er halbwach ins Bad. Die Anspannung begann allmählich ihren Tribut zu fordern. Er hatte Ringe unter den Augen, war blaß, seine Lippen waren aufgesprungen und trocken, und Schweißperlen liefen ihm über das Gesicht. Er drehte die kalte Dusche an und zwang sich, eine ganze Minute unter dem eiskalten Strahl zu bleiben, ehe er den Warmwasserhahn aufdrehte. Er hoffte, daß das kalte Wasser die Alpträume fort wusch - vergebens.
    Nachdem ihn seine Morgentoilette ganz wach gemacht hatte, begann er die Situation sachlicher zu analysieren. Das ganze Wochenende über war er nicht aus dem Haus gegangen, aus Angst, vom militärischen Sicherheitsdienst festgenommen zu werden. Daß niemand kam oder anrief, war allerdings beruhigend. Vielleicht waren Kramer und Moffitt doch nicht beobachtet worden, als sie in seiner Wohnung waren. Vielleicht ließ Briggs seine Wohnung doch nicht rund um die Uhr beschatten ...
    Seine Stimmung verbesserte sich, als er am frühen Morgen durch Nellis auf die Wartezone für den Pendelbus ins HAWC-Gelände zufuhr. Keiner von Briggs' Leuten machte irgendwelche Anstalten, ihm in den Weg zu treten. Mehr Sicherheitsmaßnahmen, als schon vor Wochen beim ersten Anzeichen eines Lecks eingeleitet worden waren, schien es auch jetzt nicht zu geben. Falls überhaupt eine Veränderung erkennbar war. dann die, daß die Sicherheitsleute verborgener operierten. Erleichtert stieg er in den Bus. Ganz sicher hätte ihn Briggs nicht mehr nach Traumland fahren lassen, wenn er etwas von seinem Treffen mit Kramer und Moffitt erfahren hätte.
    Doch so ruhig es überall auch zu sein schien - als er ankam, waren überall in den Korridoren und Büros doch eine Menge besorgter Gesichter zu sehen, und das Getuschel war unüberhörbar. Er holte sich einen Becher Kaffee und begann im Lageraum der Teststaffel seine Post der letzten halben Woche durchzusehen. Es war eine Anweisung an das gesamte Personal darunter, sich um acht Uhr morgens zu einer Besprechung zu versammeln. Thema war keines genannt.
    Es war bereits fast halb neun, also strich er die Besprechung aus seinem Kopf. Er nippte an seinem Kaffee und war gerade dabei, die meiste uninteressante Post in den Papierkorb zu werfen, als J.C. Powell hereinkam.
    »Wo waren Sie denn, Ken?«
    »Bin gerade erst gekommen. Was ist los?«
    »Sie waren nicht bei der Besprechung.«
    »Hab' ich in diesem Moment erst gelesen. Worum ging's denn?«
    »Ich habe Sie das ganze Wochenende über zu erreichen versucht. Aber Ihr Telefon war ausgehängt oder so.«
    »Ich lasse mir grade ein Videophon in der Wohnung einbauen«, log James. »Und die ganze Zeit über haben sie mir deshalb das Telefon abgeklemmt.«
    »McLanahan ist in seinem Büro. Wir sollten zu ihm gehen.«
    »Mein Gott, was ist eigentlich los?« Er trank wieder einen Schluck Kaffee. Powell war ungewöhnlich nervös. »Haben uns die Russkis den Krieg erklärt oder was?«
    »Viel schlimmer«, sagte J.C. »Das ganze Dream Star -Programm ist

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