antares
nicht, wie sie einem anderen den Umgang mit ANTARES beibringen sollen, wenn sie nicht rauskriegen, wie Sie es gemacht haben.«
Verdammt und zugenäht, dachte James. Eine solche Sauerei!
»Und wie lange haben wir noch, bis sich die Entscheidung auswirkt? Bleibt wenigstens noch Zeit für einen Flug?« Er beeilte sich hinzuzufügen: »Ist doch Scheiße, einfach so plötzlich...«
McLanahan rieb sich die Augen und lehnte sich zurück. »Ich mußte ihnen abringen, daß sie uns wenigstens noch den Waffentest machen lassen. Aber mit einem Flug war einfach nichts mehr zu machen. Nicht die kleinste Chance.«
»Aber der Waffentest wird beendet?«
»Schon das ganze Wochenende sind sie dran«, berichtete Powell. »Bis heute abend, spätestens morgen früh wollen sie durch sein, und dann soll gleich mit dem Abbau der Skorpions begonnen werden. Es kann Jahre dauern, bis wir die wiedersehen.«
Der Waffentest - da hatte James seine Antwort. »Ein Irrsinn, Colonel«, murmelte er. »Diese Verschwendung von Zeit und Aufwand!« Er versuchte, sachlich zu klingen, während er seinen Plan entwarf. »Eine ganz unglaubliche Verschwendung!«
McLanahan wandte sich zum Zeichen, daß die Besprechung beendet war, seinen Akten zu.
»Fest steht jedenfalls«, sagte Powell zu Ken James, während sie zur Tür gingen, »daß Sie als erster Pilot eines gedankengesteuerten Flugzeugs in die Geschichte eingeben.«
Ken James knurrte nur etwas Unverständliches und nickte. Er war mit seinen Gedanken schon ganz woanders - bei seinem Plan für den letzten Flug des Dream Star .
Ganz im Gegensatz zu dem. was üblich geworden war, war es diesmal noch hell draußen, als McLanahan nach Hause kam.
Und noch ungewöhnlicher war, daß er wirklich noch vor Wendy da zu sein schien - bis er ein schwaches Geräusch aus dem Schlafzimmer hörte. Er öffnete die Tür. Sie saß auf dem Bett, hatte die Beine bis zum Kinn hochgezogen und umschlang sie mit den Armen. Die Jalousien waren zu, es war dunkel im Raum. Offenbar hatte sie auch die automatische Beleuchtungsschaltung abgeschaltet.
»Wendy? Was ist los? Wie lange sitzt du hier schon? «
»Noch nicht lange. Wie geht's dir?«
»Mir gut soweit. Stimmt was nicht?«
»Nein, nein.«
Ihre Stimme klang zwar nicht nach Tränen oder Traurigkeit, doch das war gar nicht ihre Art. »Wieso sitzt du hier im Dunkeln?«
»Ich denke nach.«
»Worüber?«
Sie blieb verschlossen und starrte zum Fenster.
Er schaltete die Beleuchtung wieder auf AUTO, und sofort gingen alle Lichter an. Er setzte sich zu ihr. »Was ist los?«
Noch immer keine Antwort.
»Irgendwas bei der Arbeit? Irgendwas mit dem Projekt Old Dog ?«
»Ich hatte heute morgen meine Fluguntersuchung.«
Sein Lächeln verschwand. »Also Schluß jetzt mit der Geheimnistuerei. Raus damit.« Dann sah er das Merkblatt im Papierkorb neben dem Bett. Selbst verkehrt herum und zerknüllt konnte er den Titel lesen: »Tatsachen über Ihre...«
»Schwangerschaft? Was denn, du bist schwanger?«
Sie sah ihn an. »Tut mir leid, Patrick, es ist alles falsch gelaufen...«
»Tut dir leid? Verdammt noch mal, was tut dir leid?«
»Na, diese... diese... ach, zum Teufel...«
»Wendy! Was stotterst du da rum? Sag mir endlich, was in aller Welt dir leid tut?«
»Ich möchte nicht, daß du glaubst, ich... ich hätte das absichtlich... dich reingelegt oder so...«
»Aber natürlich denke ich das nicht.« Er rutschte näher zu ihr und legte den Arm um sie. »Sei nicht albern... ich versuche es erst mal zu verdauen... aber ich freue mich doch darüber.«
Sie wich etwas zurück und musterte ihn lange und intensiv.
»Wirklich? Wenn du das nur so hinsagst -«
»Aber natürlich! He, du, ich liebe dich schließlich...«
Sie ließ sich in seine Arme sinken. »Ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht... daß du meinen könntest, ich hätte Zuflucht beim letzten Mittel gesucht, um -«
Er schloß ihr den Mund mit einem Kuß. »Ich sagte doch, daß ich dich liebe, und ich wünsche mir wirklich unseren Sohn...
oder unsere Tochter...« Er küßte sie wieder.
Sie machte sich los. »Ich will das ganz sicher wissen, Patrick.
Es ist wichtig.«
»Dann ist ab jetzt alles erledigt und beschlossen. Komm, gehen wir.«
»Gehen? Wohin?«
»In die Stadt.«
»In die Stadt? Wieso willst du -?« Dann erst verstand sie.
»Wozu leben wir hier in Las Vegas. Jede Menge Leute heiraten hier. Manche sogar montags um neun Uhr abends.«
»Und was ist mit -?«
»Der Familie? Meine Mutter lebt nicht
Weitere Kostenlose Bücher