antares
herum.
Orlow blieb nur noch eine Chance. Er raste mit Vollgas auf die Tormitte zu. Wenn die Verriegelung brach oder sich aus den Scharnieren bog, schaffte er es vielleicht, es so weit aufzurammen, daß die XF-34A durchrollen konnte.
Er preschte unter Geschoßhagel von allen Seiten in die Verriegelung des Tors, mit gut 60 mph. Das vier Tonnen schwere Fahrzeug hatte genug Tempo, um ein ganzes Haus einzureißen.
Aber es reichte nicht, die zehn Zentimeter dicken Stahlpfosten des Tors umzudrücken. Statt dessen riß der Anprall die Kühlerhaube vom Fahrzeug und preßte es so zusammen, daß Orlow hinter dem Steuerrad vom Motorblock und dem Getriebe zerquetscht wurde. Die Knochen in seinem Leib wurden nahezu pulverisiert. Der Wagen explodierte und brannte. Der zweite Soldat am Tor starb bei der Explosion.
Doch das Tor hatte gehalten.
Der Dream Star saß in der Falle.
Mit einem raschen Gedankenkommando aktivierte sich das Angriffsradar des Dream Star und schaltete sich wieder ab, genau zweihundert Meter vor dem To r, nachdem Kenneth Francis James alias Andrej Iwanschischin Maraklow seine Maschine zum Stehen kommandiert hatte. Zweihundert Meter, dann über ein fast vier Meter hohes Hindernis. Nächstes Gedankenkommando. Die Bordcomputer maßen Außentemperatur, Bremswinde, Druckhöhe, relative Feuchtigkeit, Gesamtfluggewicht und sämtliche Aktions- und Triebwerke-Variablen, um dann die Maximal-Startbedingungen und den besten Steigwinkel über das Hindernis hinweg zu errechnen.
Er reichte nicht. Die Computer verlangten mindestens dreihundertdreißig Meter Rollstrecke für einen sicheren Start über das Hindernis hinweg.
Maraklow reagierte augenblicklich, trieb die Maschine auf Vollgas, ging auf Bremsschub und ließ die Bremsen los. Das Flugzeug rollte rückwärts in Richtung Hangars, mitten hinein in das Durcheinander, dem sie eben entkommen waren. Gleichzeitig aktivierte Maraklow das Radarsystem, das ringsum die ganze nähere. Umgebung erfaßte.
Er war gerade erst an die dreißig Meter zurückgerollt, als der erste Panzerwagen M-113 angebraust kam, mit nahezu 40 Meilen. Maraklow bremste scharf, als sein supraleitendes Radar meldete, daß die 20mm-Bordkanone des verfolgenden M-113 das Feuer eröffnete.
»Wie ist die Lage, Hal?« rief General Elliott über den Sicherheitsfunk.
Hal Briggs hielt sich an dem Handgriff an der Tür des M-113 fest und drückte mit der anderen Hand den Mikroknopf. »Wir fahren von links auf die Maschine zu. Sie ist noch an die hundert Meter entfernt. Ich könnte schwören, sie ist zurückgerollt oder irgend so was.«
Elliott saß zusammen mit McLanahan, der fuhr, in einem Wagen. Sie rasten über das Rollbahndelta auf die Hangars zu, ohne auf Gräben oder Tore zu achten. McLanahan musterte Elliott einen Augenblick, »Hat er wirklich gesagt, er rollt rückwärts?« Elliott zuckte wortlos mit den Schultern. »Hal«, rief McLanahan über Funk, »wie weit vor dem Tor steht der Dream Star ?«
»Fragen Sie mich was Leichteres. Wir sind noch nicht nahe genug ran. Aber schätzungsweise weniger als dreihundert Meter.«
»Kann das reichen?« fragte Elliott McLanahan.
McLanahan fuhr mit Vollgas und hielt das Steuerrad fest umklammert. »Kühler Morgen«, überlegte er, »halb vollgetankt, bißchen Gegenwind... das reicht.«
»Zum Teufel, wer sitzt da drin, verdammt?« Selbst jetzt konnte Elliott nicht glauben, daß es James sein könnte. Er war immerhin einer von den drei Leuten auf der ganzen Welt, die überhaupt dafür in Frage kamen. »Und wie ist er dort überhaupt reingekommen?« Er drückte den Sprechknopf wieder. »Schießt ihm die Reifen platt. Und wenn die Maschine sich bewegt, dann scharf auf Abschuß. Und falls er vom Boden kommt, gnadenlos runterholen.«
812 Komma 7 Fuß. Jetzt.
Er blieb auf den Bremsen stehen und gab Vollgas und ging dann auf Maximal-Nachbrenner. Er gab dem Computer noch eine halbe Sekunde für die volle Triebwerksschubangleichung und machte dann voll auf. Der Dream Star hob die Nase steil nach oben, das Heck senkte sich tief hinunter. Er zog die Canard-Flossen ganz hoch und löste die Bremsen.
Die Maschine war noch keine dreißig Meter gerollt, als ihm klar wurde, daß es nicht funktionierte. Er hatte es sogar schon vor dem Kontrollcomputer gewußt, der sämtliche Daten berechnete und seine Kollisionswarnung gab, zusammen mit der Empfehlung, den Start augenblicklich abzubrechen. Er ignorierte die Informationen einfach. Der einzige Gedanke beherrschte ihn: Also das
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