antares
Hangar Fünf hineinsehen. Aber dort war nichts mehr vom Bodenpersonal zu sehen. Die Raketen standen noch immer neben dem Dream Star , an dem ein Generator hing, dessen Schläuche und Kabel an die Anschlüsse der Maschine gekoppelt waren.
Jetzt, da der Old Dog weg war, war auch der Lärm dieses Generators zu vernehmen. Es sah aus, als hätte das Bodenpersonal den Dream Star einfach stehen gelassen, um sich den Start des Old Dog anzuschauen. Eine eklatante Verletzung der Sicherheitsbestimmungen, Man ging grundsätzlich niemals von einem Flugzeug weg, das noch nicht fertig gewartet und noch an Schläuchen und Kabel angeschlossen war. Das wußte Jacinto doch ganz genau - wo war er eigentlich die ganze Zeit über? Und zu wem gehörte diese Stimme?
Oder sah er jetzt schon Gespenster...?
Die obere Luke des Kampfwagens stand offen. Er bemerkte, daß dort nun ein 50-mm-MG montiert war. Aber immer noch kein Zeichen von Jacinto! Vielleicht hatte er sich doch den Start angesehen? Aber wozu dann jetzt das aufmontierte MG?
Er nahm wieder das Mikro. »Fünf Foxtrott, melden Sie Status und Standort des bei Ihnen arbeitenden Bodenpersonals. Kommen.«
Nichts.
»Roter Mann, hier Hotel, Funk-Check.«
»Hallo Hotel, hier Roter Mann. Fünf weg.«
Was war das? War das hier etwa ein blinder Funk-Fleck?
Funktionierte Jacintos Sprechgerät nicht? Und wenn, dann sollte er doch längst Ablösung bekommen haben? Falls das dort wirklich Jacinto war.
»Roger. Rover Neun, kommen Sie zu Fünf Foxtrott. Ende.«
»Rover Neun auf dem Weg.« Er konnte zwei der Wachtposten im Laufschritt zu ihrem Fahrzeug eilen sehen, das gleich danach wendete und losfuhr. Briggs wendete ebenfalls und fuhr auf Hangar Fünf zu. Irgend etwas war im Gange.
Lowjew hatte gute Lust, sich selbst anzuschreien. Er hatte genau sechs Worte gesprochen und war entdeckt worden!
Bleib ruhig, befahl er sich selbst. Vielleicht war noch Zeit, sich aus seiner kritischen Situation zu winden. Wenn er diesen »Hotel«-Typ lange genug mit seiner Überprüfung beschäftigte...
Doch ein einziger Blick aus dem kugelsicheren Fenster machte ihm klar, daß es mit seinem Glück wohl vorbei war. Ein Wagen kam auf ihn zu.
Er sprang heraus und kletterte hinauf auf den Turm. Er brüllte in den Hangar hinein: »Orlow! Skarjeje! Etah srochnah !Beeilen Sie sich, sie kommen!«
»Maul halten, Crowe!« Orlow duckte sich bereits hinter die Hangarwand und hatte die M-16/M-203 im Anschlag sowie einen Fernzünder um den Hals. »Runter!«
Dafür aber war es längst zu spät. In Panik drehte Lowjew das Turm-MG, entsicherte, zielte auf den heranbrausenden Wagen des Wachkommandos und zog durch.
Hal Briggs überlegte, was er Rey Jacinto wegen seines merkwürdigen Benehmens erzählen wollte, als er die Wolke am Turm des Patrouillenwagens entdeckte. Und ehe er noch Zeit hatte, darüber nachzudenken, was Jacinto anstellte, pfiffen ihm schon die Kugeln entgegen, und er sah die Einschläge vor ihm auf dem Beton der Startbahn. Er trat hart auf die Bremse und warf sich auf den Boden des Wagens - keine Sekunde zu früh, denn im gleichen Moment zersplitterte seine Windschutzscheibe in einen Glasregen. Zugleich spürte er eine Feuerwand rings um sich. Was das bedeutete, war klar. Der Motor brannte.
Das Synthetic-Material seines Dienstanzugs begann auf seinem Rücken zu schmelzen. Er suchte nach dem Türgriff, fand ihn, stieß die Tür auf und kroch, aus dem brennenden Auto. Er landete einen knappen Meter neben den brennenden Resten der Kühlerhaube, die explodiert und fortgeschleudert worden war.
Überall war dicker schwarzer Rauch, er atmete ihn voll ein und hustete und würgte. Er stürzte auf den Betonboden, und um ihn herum wirbelten glühendheiße Metallsplitter. Das einzig Gute an der Situation war, daß ihn der Rauch für den Schützen unsichtbar machte. Er blieb auf Händen und Knien und begann in die Richtung zu kriechen, in der er den Sicherheits-Checkpoint vermutete. Er hatte sich nicht getäuscht. Gleich danach faßten ihn zwei Posten und zogen ihn auf die Füße. Sie schleppten ihn in die Postenbaracke. Briggs wehrte sich allerdings, als sie ihn dort auf den Boden legen wollten. Er nahm das Funksprechgerät und ging auf den stutzpunktweiten Notfallkanal.
»Achtung! An alle HAWC-Sicherheitseinheiten! Hier Hotel auf Kanal l! Mit sofortiger Wirkung tritt Code Echo-sieben in Kraft. Wiederhole, Code Echo-sieben! Alarm Eindringlinge, Hangar Fünf! Dies ist keine Alarmübung! Eindringlinge haben vor
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