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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu schmecken, wenn du nett bist.«
    »Aber ich bin ja nett, bin ja so nett«, röhrte sie.
    Mir war klar, daß Anton jetzt seinen Pint einrammte. Er machte es ohne viel Federlesens. Es war, als schlüge er einen Nagel ein, und sie konnte nicht genug davon kriegen. Sie wollte ihn überall haben, in jeder einzelnen Falte, in jedem Winkel. Sie versuchte, ihn bis in den Bauch und in den Hals hinein aufzusaugen. Ihr Bauch war wie eine Pumpe, die seinen Schwanz in sich hineinpumpte; ich bin sicher, daß sie ihn sich so lang wünschte, daß er sie damit an das Bettgestell nieten könnte. Sie gurgelte und wimmerte.
    »Er gehört mir, mir allein, oh, wie gut er tut! Mehr, ich will mehr haben! Hör nicht auf, nie, sonst beiße ich ihn dir ab. Ich werde wahnsinnig, ja, das werde ich!«
    »Du kriegst schon noch, was du brauchst«, grunzte Anton. Es war jetzt das reine Erdbeben, das ganze Haus wackelte, sie aber waren taub vor Geilheit. Sie hätten es nicht einmal gemerkt, wenn man mitten vor ihnen eine Kanone abgefeuert hätte.
    Morgens fragte Mutter mich: »Schläfst du nachts auch schön, mein Kleiner?«
    »Doch, ich schlafe wie ein Stein«, log ich.
    »Na also«, sagte Mutter beruhigt.
    Ständig zu hören, was die beiden trieben, war nicht gut für mich. Ich onanierte so heftig, daß mein Pimmel Blasen bekam. Aber es kam nichts raus. Ich hatte nur einen Ständer, der mich manchmal geradezu zwang, krumm zu gehen.
    »Das ist der Blinddarm«, sagte Mutter bekümmert, aber es war nur der Pint. Manchmal glaubte ich, ich würde mich kaputtonanieren. Überall war mir der Pimmel im Wege, so stand er. Ich mußte ihn mir mit einem Bindfaden am Oberschenkel festbinden, denn schließlich konnte ich ja nicht mit einem Steifen in der Hose herumgehen.
    In der Nähe wohnte eine Familie mit einem kleinen Mädchen, und die onanierte am Stuhlbein. Ihre Mama ging mit ihr zum Doktor, und der gab ihr eine Salbe zum Drauf streichen. Danach tat die Kleine es nicht mehr. Ich wollte aber auf meinem Pimmel keine Salbe haben. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, daß Anton mich sofort zum Doktor schleppte, wenn er dahinterkam, daß ich wichste. Er würde Mutter einreden, daß ich krank und anomal sei, und sie würde es natürlich glauben. Er gönnte keinem Freude am Schwanz außer sich selber. Ständig befummelte er ihn, wenn er sich unbeobachtet glaubte. Am liebsten hätte er ihn wohl nach seinem Tode einbalsamieren lassen. Es war tatsächlich so, als ob der ganze Kerl nur im Schwanz steckte. Alles, was er dachte und tat, kam von dort her. Sobald es morgens hell wurde, stürzte er ans Fenster und zog das Rollo hoch, um nachzusehen, ob sein Schwanz noch da war. Mutter merkte nicht, wie eingebildet und eitel er war, auch sie hatte sich in seinen Pint vergafft. Einmal sagte sie zu ihm, daß er längst einen Preis bekommen hätte, wenn er ein Bulle wäre. Prompt wurde Anton sehr betrübt, daß er kein Bulle war. Sauertöpfisch schielte er auf die Bullen draußen auf der Wiese, denn wir wohnten außerhalb der Stadt. Er verglich seinen Pimmel mit ihren, und natürlich fiel dieser Vergleich zu seinem Nachteil aus. Mit einem Bullenfiesel konnte sich nicht einmal seiner messen. Er ließ lange den Kopf hängen.
    Ich hatte eine Heidenangst, daß er mich mal beim Schrauben erwischte. Zum Glück war ich daraufgekommen, ihn zwischen den Schenkeln zu reiben, was man nicht hören konnte. Schließlich wurde ich im Leisewichsen ein richtiger Meister.
    Einer unserer Nachbarn war Gärtner. Er hieß Jansson. Er war am ganzen Körper behaart, außer oben auf dem Schädel, wo ihm das Haar mehr und mehr ausging. Mutter sagte, Jansson sehe sehr männlich aus. Sie hatte nichts gegen Gorillas. Bestimmt malte sie sich in Gedanken aus, wie es wäre, mit Jansson zu ficken. Der Schwanz hing ihm wie ein Zapfen aus einem gewaltigen Haarbüschel herab. Es war ein eigenartiger Schwanz. Man wußte nicht, ob es ein Bruch war oder nicht. Ich sah ihn niemals bei ihm stehen.
    Manchmal spazierte er nackt zwischen seinen Mohrrüben herum. Zur Straße hin gab es eine hohe Hecke, man konnte also nicht in den Garten hineinsehen. Eigentlich ging es ja niemanden etwas an, was für einen Pimmel er hatte, aber natürlich hatten irgendwelche Frauenzimmer durch die Hecke gelinst. Man redete also über Janssons Schwanz. Er war Junggeselle.
    Manchmal schlich ich mich zu ihm. Die Art, wie er Pflanzen in die Erde steckte, war fast unanständig, so als dächte er dabei an etwas ganz anderes. Manchmal

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