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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Hindernis.«
    »Meiner Meinung nach haben wir keine andere Wahl«, wiederholte Yuri. »Wir müssen die Operation schon aus Sicherheitsgründen auf Donnerstag vorverlegen. Selbst wenn wir diesen Dr. Stapleton erledigen – wer weiß, mit wie vielen Leuten er über die Sache geredet hat? Noch einmal vierundzwanzig Stunden zu warten wäre viel zu riskant.« Curt lachte stillvergnügt in sich hinein. »Ich glaube, du hast recht.«
    »Natürlich habe ich recht«, sagte Yuri im Brustton der Überzeugung. »Wenn Operation Wolverine ein Erfolg werden soll – was wir ja alle wollen –, müßt ihr auf meinen Vorschlag eingehen.«
    »Okay«, entgegnete Curt. »Um wieviel Uhr sollen wir heute abend vorbeikommen und die Päckchen abholen?«
    »Am besten nicht so früh«, erwiderte Yuri. »Ich will das Pulver schließlich gut verpacken. Dafür brauche ich ein bißchen Zeit. Sagen wir gegen dreiundzwanzig Uhr.«
    »Wunderbar«, akzeptierte Curt. »Wir sind pünktlich.« Er quetschte sich aus der Nische. Steve folgte ihm. Yuri blieb sitzen.
    »Ich esse noch zu Ende«, erklärte er.
    »Dann bis siebzehn Uhr«, sagte Curt und salutierte halbherzig, bevor er Steve nach draußen folgte. Yuri sah den beiden nach. Er empfand ihr soldatenhaftes Getue als ziemlich krankhaft und schämte sich, mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden. Trotzdem fühlte er sich nach der kurzen Lagebesprechung so gut wie den ganzen Tag noch nicht. Selbst wenn sie ein paar Probleme bewältigen mußten – am Ende schien doch wieder alles ins rechte Gleis zu kommen. Während er seinen Hamburger verspeiste, überlegte er, ob er auf dem Rückweg bei seinem Reisebüro anhalten sollte, um seinen Flug von Newark nach Moskau für Donnerstag abend zu buchen. Doch dann beschloß er, die Reservierung lieber telefonisch vorzunehmen. Er wollte nicht zuviel Zeit verlieren. Schließlich hatte er bis dreiundzwanzig Uhr noch alle Hände voll zu tun.

Kapitel 18
    Mittwoch, 20. Oktober, 14.15 Uhr
    Jack rollte im Leerlauf die Laderampe des Gerichtsmedizinischen Instituts hinauf, bremste und stieg ab. Nach seinem Endspurt war er ziemlich aus der Puste. Er hatte ab der Houston Street die gesamte First Avenue hinauf mit dem rollenden Autoverkehr Schritt gehalten und es so geschafft, alle Ampeln bei Grün zu erwischen und nicht ein einziges Mal anhalten zu müssen.
    Er nahm sein Fahrrad auf die Schulter, stieg die Treppe zur Plattform hinauf und betrat das Gebäude. Auch wenn er sein eigentliches Ziel nicht erreicht hatte, hatte sich der Ausflug nach Brighton Beach auf jeden Fall gelohnt. Ruhigen Gewissens konnte er von sich behaupten, daß er keine Mühe gescheut hatte, Yuri Davydov zu warnen. Alles weitere lag in den Händen des Gesundheitsamtes und der phlegmatischen Bürokraten beziehungsweise bei Mr. Davydov selbst. Er betrat sein Büro und hängte seinen Mantel hinter der Tür auf. Auf Chets Schreibtisch stand inmitten eines Wusts von Papieren ein angeschaltetes Mikroskop, was darauf hindeutete, daß sein Kollege an irgend etwas arbeitete. Im Augenblick war er allerdings nirgends zu sehen. Vermutlich war er kurz in den ersten Stock zu den Verkaufsautomaten hinuntergehuscht. Chet liebte es, nachmittags zu naschen. Bevor er sich an seinem Schreibtisch niederließ, ging Jack noch einmal hinaus auf den Flur. Er spürte das dringende Bedürfnis, Laurie endlich von der überraschenden Botulismus-Diagnose zu berichten und ihr für den Tip zu danken. Leider war ihre Bürotür geschlossen. Er stutzte. Normalerweise pflegten Laurie und ihre Kollegen sich nicht mitten am Nachmittag abzuschotten. Mit einem Schulterzucken machte er kehrt.
    Gerade war er ein paar Schritte gegangen, als er eine wütende Männerstimme vernahm. Er konnte zwar nicht verstehen, was der Mann sagte, doch die laute Auseinandersetzung schien sich hinter Lauries geschlossener Bürotür abzuspielen. Jack zögerte. Ein paar Sekunden später hörte er die Stimme erneut, diesmal begleitet von einem Krachen, das so klang, als hätte jemand mit der Faust auf einen Metalltisch oder einen Aktenschrank gehauen. Besorgt ging er zurück zu Lauries Tür und hob die Hand, um zu klopfen. Doch dann zögerte er. Er wollte nicht stören; schließlich mußte es einen Grund dafür geben, daß die Tür geschlossen war. Als er die Männerstimme laut fluchen hörte und ein weiteres Krachen vernahm, auf das ein flehendes »Bitte!« von Laune folgte, änderte er seine Meinung. Eher instinktiv als geplant pochte er gegen die Tür und riß

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