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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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lachend fest.
    Chet nahm den Hörer ab. Als er hörte, wer am anderen Ende war, richtete er sich auf. »Ja, ich bin noch dran, Dr. Simsarian«, sagte er extra laut, damit Jack auch mitbekam, wer es war.
    Jack vollführte mit seinem Stuhl eine Vierteldrehung und musterte Chet, der sich ihm ebenfalls zuwandte und ihn ansah. Chet hatte die Augen weit aufgerissen. »Wirklich?« fragte er ungläubig. »Das gibt’s doch gar nicht!«
    »Was denn?« wollte Jack wissen.
    Chet bedeutete ihm mit der Hand, sich zu gedulden, und beendete das Gespräch: »Danke für Ihren Rückruf, Dr. Simsarian. Ich kann es kaum fassen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns über alles Weitere auf dem laufenden halten könnten. Ich werde Dr. Stapleton sofort von den Ergebnissen berichten und mich in Ihrem Namen bei ihm bedanken.« Mit diesen Worten legte er auf.
    »Erzähl mir nicht, daß er in den verendeten Ratten Botuli-nustoxin gefunden hat!« sagte Jack.
    »Genau das hat er«, bestätigte Chet. »Er war absolut perplex. Ich übrigens auch. Wie bist du überhaupt daraufgekommen, ihn die Proben auf Botulismus testen zu lassen?«
    »Eigentlich nur, weil sich alles in der gleichen Gegend zugetragen hat«, gestand Jack.
    »Dann muß Connie Davydov wohl eine von den Ratten verspeist haben«, vermutete Chet trocken und lachte. Jack mußte ebenfalls lachen – außer ihnen konnte sich wohl kaum ein anderer Gerichtsmediziner über so einen makabren Scherz amüsieren.
    »Glaubst du, das Toxin kann auch im Kot einer infizierten Ratte enthalten sein?« fragte Chet. »Das klingt noch ekelerregender als dein erster Vorschlag«, erwiderte Jack. »Aber diese Fragen müßten uns die Veterinär-Epidemiologen eigentlich beantworten können. Realistischer erscheint mir allerdings, daß Connie die Reste ihres mit dem Toxin verseuchten Essens in der Toilette entsorgt hat.«
    »Aber kannst du dir vorstellen, daß ein kleiner Essensrest Unmengen von Ratten getötet haben soll?« fragte Chet skeptisch.
    »Klingt in der Tat nicht besonders plausibel«, stimmte Jack ihm zu. »Allerdings soll dieses Zeug eine ungeheure Wirkung haben.«
    »Da bin ich ja mal gespannt, ob die Veterinär-Epidemiologen das Rätsel jemals lösen werden.«
    Jack stand auf und streckte sich. »Mir reicht’s für heute. Ich muß dringend auf den Basketballplatz, damit ich mal auf andere Gedanken komme.«
    »Bis morgen«, sagte Chet.
    »Paß auf dich auf!« entgegnete Jack und nahm seine Bomberjacke vom Haken. Auf dem Weg zum Fahrstuhl streifte er sich die Jacke über und dachte daran, wie schön das Wetter war und wieviel Spaß ihm sein mittäglicher Ausflug nach Brighton Beach gemacht hatte. Er freute sich schon auf seine entspannende Heimfahrt.
    »Jetzt wissen wir wenigstens, daß er noch in seinem Büro ist«, sagte Steve.
    »Stimmt«, entgegnete Curt. »Die Frage ist nur, wann er das Institut verläßt. Wenn er noch lange auf sich warten läßt, gehen unsere Jungs sich noch gegenseitig an die Gurgel.« Kurz nachdem Curt bei Jack angerufen hatte, waren Carl, Clark, Kevin und Mike schon wieder wegen der Verteilung der Waffen aneinander-geraten. Diesmal hätten sie um ein Haar eine Schlägerei angefangen. Letztendlich hatte Curt die Gewehre nach vorne geholt; sie lagen jetzt zu Yuris Füßen.
    »Da ist er!« rief Yuri. »Der Mann auf dem Fahrrad!« Er zeigte hektisch auf Jack, der gerade aus der 30 th Street geschossen kam und, kräftig in die Pedale tretend, die First Avenue hinauftrampelte.
    »Mein Gott, hat der einen Zahn drauf!« staunte Curt. Er löste die Handbremse und reihte sich in den Verkehr ein, ohne darauf zu achten, daß er einem Taxi bedrohlich in die Quere kam. Der Fahrer drückte wütend auf die Hupe. »Laß mich aussteigen!« drängte Yuri.
    »Jetzt nicht!« entgegnete Curt. »Ich will den Mistkerl nicht aus den Augen verlieren.«
    Obwohl starker Verkehr herrschte, kam die Blechlawine einigermaßen zügig voran.
    »Der Typ fährt mit einem Affenzahn«, klagte Curt und fuhr noch aggressiver, um überhaupt eine Chance zu haben, sich Jack zu nähern. Daß er dabei etliche Fahrzeuge schnitt oder andere Wagen ihm in die Seite oder gegen die Stoßstange prallten, interessierte ihn nicht die Bohne. »Ach, du Scheiße!« fluchte Steve, als Curt ein weiteres Taxi schnitt und erst ein dumpfer Knall und dann ein Quietschen zu hören war, das so klang, als ob die Metallseiten der beiden Wagen aneinanderschrappten. Im hinteren Teil des Wagens setzten sich die lose herumliegenden Rohre in

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