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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Zum Beispiel wurmt mich dieser Fall.«
    »Und warum?« fragte Chet gereizt. »Du hast die Diagnose gestellt, den stellvertretenden Boß in Kenntnis gesetzt, den städtischen Epidemiologen angerufen und sogar mit dem Leiter des Amts für die Durchführung von Notstandsmaßnahmen gesprochen. Was solltest du denn sonst noch tun?« Jack seufzte. »Wie ich bereits sagte – der Fall ist für meinen Geschmack ein bißchen zu glatt über die Bühne gegangen. Man könnte fast meinen, er sei für ein Lehrbuch konstruiert worden, und das stört mich.«
    »So ein Quatsch!« entgegnete Chet. »Ich glaube, das sagst du nur, um von etwas anderem abzulenken. Erzähl schon! Was liegt dir auf der Seele?«
    Jack sah seinen Kollegen an. Er war beeindruckt, wie Chet ihn durchschaute. Für einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, ihm von Lauries morgendlichem Anruf zu erzählen, doch dann ließ er es lieber bleiben. So ein Gespräch konnte leicht dazu führen, daß er unangenehme Fragen über seine wahren Gefühle für Laurie beantworten mußte, und einer solchen Auseinandersetzung fühlte er sich nicht gewachsen – nicht einmal mit sich allein im stillen Kämmerlein.
    »Es bedrückt tatsächlich noch etwas meine Seele«, gestand Jack und verzog sein Gesicht zu einer übertrieben qualvollen Grimasse. »Ich bin sauer, daß sie Seinfeld einfach abgesetzt haben.«
    »Zum Teufel mit dir!« entrüstete ich Chet. »Mit dir kann man sich eben nicht vernünftig unterhalten. Aber mir soll’s recht sein. Brüte von mir aus vor dich hin, aber tu mir den Gefallen, und verhalte dich dabei leise! Oder geh woanders hin, wenn du das nicht schaffst!«
    Chet wandte sich wieder seinem Mikroskop zu und tauschte den Gewebeschnitt, den er bereits untersucht hatte, gegen einen anderen aus. Vor sich hin murmelnd, wie anstrengend Jack sein konnte, beugte er sich über die Okulare. »Clint Abelard hat versprochen, das Lager der Corinthian Rug Company versiegeln zu lassen«, fuhr Jack, hartnäckig fort. Dabei knuffte er Chet mit der Ecke der Papparis-Akte gegen die Schulter, um sicherzustellen, daß er ihm auch zuhörte. »Aber was ist mit der Geschäftsstelle in Manhattan? Was ist, wenn Papparis einen Teil der Felle in seinem Büro deponiert hat? Wäre es nicht sinnvoll, die Firmenunterlagen durchzusehen und nachzuprüfen, ob nicht womöglich doch schon Felle aus der letzten Sendung weiterverkauft und anderswohin geliefert wurden?«
    Chet sah auf und nahm Jacks breites Gesicht in Augenschein. Er wußte sofort, worauf sein Kollege hinauswollte. »Was willst du damit sagen?« tat er ahnungslos. »Ich will, daß du meine Befürchtungen bestätigst«, bettelte Jack.
    »Kann sein, daß du recht hast«, stimmte Chet ihm zu. »Also tu etwas! Ruf den Epidemiologen noch einmal an, und erinnere ihn daran, auch das Büro in Manhattan versiegeln zu lassen. Red dir deine Sorgen von der Seele! Vielleicht haben wir danach beide eine Chance, uns unserer Arbeit zu widmen.« Jack starrte auf sein Telefon und sah dann wieder Chet an. »Meinst du wirklich, das sollte ich tun? Dr. Abelard ist nicht gerade gut auf mich zu sprechen, und für gutgemeinte Vorschläge hat er auch keine besonderen Antennen, vor allem nicht, wenn sie von mir kommen.«
    »Der Typ ist ein Vollidiot! Na und?« entgegnete Chet. »Wenn du ihn anrufst, verschaffst du dir zumindest die Genugtuung, alles Menschenmögliche getan zu haben. Was interessiert es dich, was der Kerl von dir denkt?«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Jack griff zum Telefonhörer. »Schließlich kann mich ja nicht jeder so lieben wie ich selbst.«
    Er wählte die Nummer des städtischen Epidemiologen. Die Sekretärin erkundigte sich nach Jacks Namen und hängte ihn in die Warteschleife. Jack harrte etliche Minuten aus. Dann sah er Chet an.
    »Sieht nach passivem Widerstand aus«, analysierte Chet die Situation. »Vergiß es!«
    Jack nickte. Zunächst zog er ein paar Kreise auf seinem Schmierpapier und begann dann mit den Fingern zu trommeln. Schließlich hatte er wieder die Sekretärin am Apparat. »Tut mir leid«, meldete sie sich. »Der Doktor ist zur Zeit beschäftigt. Sie müssen es später noch einmal versuchen.« Jack legte auf. »Wundern tut es mich nicht. Wie ich diese blödsinnige zwischenbehördliche Kooperation liebe!«
    »Schick ihm ein Fax!« schlug Chet vor. »Damit erreichst du dasselbe und mußt dich mit dem Kerl nicht herumärgern.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, dachte Jack laut. Er kramte den

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