Anthropofiction
typisch für Mongolide ist das Fehlen des dritten Backenzahnes. Es gibt noch viele andere dentale Merkmale, die der Spezialist als Unterscheidungsmerkmal für jede Subspezies erkennt, wie zum Beispiel die Anzahl der Höcker auf den Backenzähnen. Diese Unterschiede weisen nicht auf Unterschiede in der Anpassungsfähigkeit hin. Ein vierhöckriger Backenzahn ist weder besser noch schlechter als ein fünfhöckriger Backenzahn; noch sind schaufelförmige Schneidezahne bei der Anpassung irgendwie vorteilhafter als nicht schaufelförmige. Solche Unterschiede deuten hingegen auf die relative genetische Isolation der vier ursprünglichen Subspezies des Menschen während ihrer Bildung auf ihrem altertümlichen Nährboden hin, bei denen verschiedene unwesentliche Unterschiede sich mit der Zeit bei jedem Zweig angesammelt haben. Die fossilen Ahnen dieser vier Zweige sind mehr oder we niger bekannt. Das früheste bekannte Fossil des Sapi ens ist unten zusammen mit seinem am besten bekannten Erectus- Vorfahren angegeben. DieZahlen bedeuten Jahre (von der Gegenwart an zurückgerechnet).
CONGOID
AUSTRALID
MONGOLID
CAUCASID
Homo sapiens
Rhodesien-Mensch
(40000)
Nia Cave
(40000)
Mapa
(100000)
Steinheim
(200000)
Homo erectus
Chelléen-Mensch
Java-Mensch
Peking-Mensch
Heidelberg
Kiefer
(1000000)
(500000)
(400000)
(500000)
Diese vier Zweige der Subspezies tendierten dazu, ihre eigene Identität innerhalb ihrer jeweiligen zoogeographischen Gebiete zu bewahren, während sie zugleich dahin tendierten, die Grenzen der Fauna zu überschreiten. Der Mensch ist ein kulturelles Tier, und selbst zu Beginn seiner menschlichen Laufbahn war er nicht völlig abhängig von den Grenzen der Fauna, die das natürliche Leben quer durch die Hemisphärenräu me aufteilen. Das Ergebnis waren vier menschliche Nährböden, die relativ isoliert voneinander waren, aber eine gewisse Kommunikation und genetischen Zustrom gestatteten.
Das Heimatland der Caucasiden, wo die Schwelle vom Erectus zum Sapiens zuerst überschritten wurde, lag in dem für die Entwicklung des Menschen günstigsten Gebiet. Der Kern des Heimatlandes der Caucasiden konzentrierte sich in Westasien, wo drei Faunaregionen zusammentrafen: die Paläarktische, die Orientalische und die Äthiopische. Hier trafen drei Grenzbevölkerungen von Menschen mit halbem Gehirn zusammen und tauschten Gene aus. Der Evolutionsprozeß beschleunigte sich zugunsten des Menschen mit größerem Gehirn und kleinerem Gesicht unserer eigenen Spezies. Die caucaside Subspezies des Menschen – vermischte sich mit Grenzbevölkerungen von Australiden (in Indien), mit Congoiden (im südlichen Arabien und eventuell in Afrika) und möglicherweise mit Capoiden, die im Pleistozän Nordafrika bewohnt haben könnten. Die Heimatländer sowohl der Australiden als auch der Mongoliden waren viel stärker isoliert von diesen anderen Subspezies jenseits einer Linie, die von Norden nach Süden verlaufend irgendwo zwischen Indien und Burma ziehen könnte, zwischen zwei frühen paläolithischen Kulturen, einer Faustkeilindustrie vom Abbévillientypus westlich und einer Industrie von Hackwerkzeugen östlich dieser Linie. Die offenste aller Grenzen zwischen den Subspezies war die Ost-West-Grenze in Südchina zwischen den Mongoliden der Östlichen paläarktischen Faunaregion und den Au straliden der orientalischen Region. Diese Unterschie de in der Grenzziehung bestimmten zum Teil die Geschwindigkeit, mit der die Gene für den Sapiens sich von dem Gebiet aus, wo die Schwelle vom Erectus zum ersten Mal überschritten worden war, überallhin verbreiteten. Um die Zeit, als alle Zweige Sapiens geworden waren, waren sie alle noch Jäger. Sie wurden so geschickte Jäger, daß sie in fast alle gegenwärtig bewohnbaren Teile des Globus eindrangen.
Bald nach dem Pleistozän hatte sich das Verbreitungsgebiet der vier Haupt-Subspezies ungeheuer aus geweitet. Die Mongoliden wanderten nach Nordostasi en und besetzten es ebenso wie die ganze westliche Hemisphäre bis auf die baumlose Arktis, wo die amerikanischen Indianer ihrem eigenen Variabilitätsmuster für eine halbe Welt Geltung verschafften. Die amerikanische Arktis wurde von den Eskimos besetzt, die später dorthin kamen und deren physische Merkmale als klassisch mongolid bestehen geblieben sind, wie bei den sibirischen Ureinwohnern, vielen Koreanern und einigen Japanern. Auch die Mongoliden stießen von ihrem
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