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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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paläarktischen Heimatgebiet nach Süden vor und vermischten sich gründlich mit den Australiden. Verschiedene Rückkreuzungen dieser Mischung stachen schließlich mit Auslegerkanus in See, die auf den Beginn der Landwirtschaft und eine neolithische Technologie folgten, und besetzten die kleineren Pazifikinseln. Das durchgehende Beispiel der Variation bei Polynesiern und Mikronesiern, die zu Anfang verschiedene Grade der Kreuzung aufwiesen, ist durch die relative Isolation der Inseln nach ihrer Ansiedlung bedingt. Andere Australide wurden durch den Vorstoß der Mongoliden nach Süden verlagert und zogen sich nach Australien zurück, während zwergenhafte Negrito-Bevölkerungen in den malaiischen Wäldern, auf den Philippinen, in Indien und auf den Andaman-Inseln zurückblieben. Die Ainu auf Hokkaido sind vielleicht Australide, die nach Norden abgedrängt wurden. Nach der Eiszeit hat sich die Faunagrenze zwischen der äthiopischen und paläarktischen Region zu einer ost-westlich verlaufenden Trennungslinie verschoben, die durch die Sahara verläuft und Afrika in einen congoi den Süden und einen von Caucasiden bewohnten Norden teilt. Die Caucasiden haben auch Europa bis über den Ural hinaus durchdrungen.
    In historischer Zeit, nach 1492 etwa, hat eine sogar noch umfangreichere Völkerwanderung und -mischung stattgefunden. Caucaside von der europäischen Halbinsel segelten auf Ozeanschiffen überallhin und drängte den Rest der Welt mit einer Eisen-und-Schießpulver-Technologie zusammen. Von dieser Zeit an ist die Weltkarte der Rassen mehr und mehr durcheinandergebracht worden im Verhältnis zu den relativ isolierten Brutstätten der ursprünglichen Subspezies. Zwei neue Rasseneinheiten haben sich in nachkolumbianischer Zeit gebildet: die Mestizen Südamerikas und die nordamerikanischen Neger. Mestizen sind eine Kreuzung aus amerikanischen Indianern (Mongoliden), Kapitä nen und Mannschaften der spanischen Eroberungsschiffe (Caucasiden), die ohne Frauen in die Neue Welt ka men, und den Negern (Congoiden), die die Europäer mitbrachten. Die Hauptkraft, die das Ausmaß möglicher Variation begrenzt, ist die soziale Auslese. Die nordamerikanischen Neger stammen von hochgewachsenen Congoiden mit Beimischungen amerikanischer Indianer ab. In diesem Fall haben die europäischen Kolonisten weder Ehen mit der eingeborenen mongoliden Bevölkerung, noch mit den importierten Congoiden geschlossen. Es hat Mischungen gegeben. Aber für keine der drei Subspezies, die Nordamerika bewohnen, gibt es eine sozial anerkannte Kategorie wie die der Mestizen. Die congoide Bevölkerung dort unterscheidet sich von ihren afrikanischen Vorfahren dank einer einzigartigen Mischung importierter Anlagen, die in einen neuen Rahmen der Umgebung und Ernährung versetzt wurden. Daraus ist ein lokales Muster für Wachstum und Reifung entstanden, was der allen Menschen innewohnenden Fähigkeit, ihre genetischen Möglichkeiten unter veränderten Bedingungen auf neue Weise zum Ausdruck zu bringen, entspricht.
    Man könnte noch viele andere neue Rasseneinheiten der nachkolumbianischen Welt beschreiben. Zwei besonders interessante sind die Kap-Farbigen Südafrikas und die Neo-Hawaiianer. Die Kap-Farbigen sind junge Mischungen von Bantus (Neger-Congoiden), Hottentotten (Capoiden) und Europäern und Hindus (beide Caucaside). Die Neo-Hawaiianer sind ein eingeborener Polynesierstamm, vermischt mit Mongoliden aus Chi na und Japan und Caucasiden aus verschiedenen Teilen Europas.
    Amerikanische Indianer, Polynesier und Mikronesier, Mestizen, amerikanische Neger, Kap-Farbige, Neo-Hawaiianer – diese und andere rassische Populationen sind sämtlich aus den altertümlichen Subspezies des Menschen zusammengesetzt. Und sie alle bezeugen die Tatsache, daß der Mensch eine einzige globale Spezies ist. Obgleich es so ist, daß man die frühe Geschichte der Menschheit bis zu einigen verschiedenen Brutstätten in den unterschiedlichen Faunaregionen zurückverfolgen kann, repräsentieren alle rassischen Einheiten nichts weiter als lokale Kombinationen derselben Gen-Substanz, die der menschlichen Spezies als Ganzem angehört.
    Die genetische Auslese schließt beim Menschen eine Reaktion auf seine eigene Schöpfung, die Kultur, ein. Carleton Coon hat das in einem Wortspiel mit dem Titel eines Werks eines anderen Anthropologen zu folgender zweideutigen Feststellung zusammengefaßt:
     
    V. Gordon Childe hat ein Buch mit dem Titel Der Mensch macht sich selbst überschrieben. Er

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