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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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wenn diese selben Gebiete nicht seit ältester Zeit ihre eigene lokale Vielfalt von Menschen hervorgebracht hätten. Die Heimatländer der menschlichen Subspezies entsprechen den Faunaregionen der Alten Welt ungefähr folgendermaßen:
     
    ÄTHIOPISCH – Congoide. Umfassen eine zwergenhafte, im Wald lebende Version (Bambutide) und eine hochgewachsene Version (reine Neger).
    ORIENTALISCH – Australide. Umfassen eine zwergenhafte, im Wald lebende Version (die sogenannten Negritos) und eine hochgewachsene Version.
    PALÄARKTISCH – Caucaside im Westen dieser Region und Mongolide im Osten.
     
    Congoide, Australide, Caucaside und Mongolide sind Subspezies sowohl des Homo erectus als auch des Homo sapiens. Die Grundrassen der Menschheit sind wirklich sehr alt. Vielleicht gibt es noch eine äthiopische Subspezies, die Capoide, zu denen die Buschmänner und Hottentotten gehören, aber sie können auch den Congoiden angehören.
    Trotz der Wirkungen der Bevölkerungs-Expansion und Vermischung in der Zeit nach dem Pleistozän kann man die physischen Merkmale der ursprünglichen Subspezies für analytische Zwecke als Komponenten späterer rassischer Neuerscheinungen absondern. Diese Merkmale können, soweit sie die äußere Erscheinung betreffen, wie folgt skizziert werden:
     
    CONGOIDE – reine Neger: Die Hautfarbe liegt in einem engen Bereich zwischen schwarz und dunkelbraun. Beine und Arme relativ lang im Verhältnis zum Rumpf; Lendenkrümmung. Wenig Körperbehaa rung; voller Bart; Kopfhaar ergraut spät. Nasen breit, Zähne groß, Lippen aufgeworfen. Bambutide: Kleiner von Wuchs und mit relativ kürzeren Gliedmaßen. Heller in der Farbe und stärker behaart.
    AUSTRALIDE – Die Hautfarbe variiert von schwarz bis hellbraun. Die Körperbehaarung schwankt von spärlich bis sehr stark wie bei den Ainu. Körperproportionen ähnlich wie bei den Caucasiden. Haar von wollig über gekräuselt bis glatt, manchmal auch blond. Voller Bart; Kopfhaar ergraut früh und fallt aus. Große Brauenwülste, große Zähne. Nasen flach mit großer, breiter Nasenspitze.
    CAUCASIDE – Umfassen Europäer, Berber, Araber, Inder und die weißen Einwohner beider Amerikas, Südafrikas, Australiens, Neuseelands und Sibiriens. Die Caucaside sind durch die weiteste Spanne der Hautfarbe von allen Subspezies charakterisiert, von fast pigmentlos bis fast schwarz. Das Haar ergraut früh und fällt früh aus und schwankt farblich von blond bis schwarz. Haare wie bei den Australiden, aber weniger kraus. Gesicht schmal, Nase schmal, Zähne klein.
    M ONGOLIDE – Umfassen amerikanische Indianer und Ostasiaten. Hautfarbe schwankt von mattweiß (»gelb«) bis zu sattem Braun. Körper- und Gesichtsbehaarung spärlich; das schwarze Kopfhaar ergraut kaum und fällt kaum aus. Häufiges Vorkommen von Epikanthus-Augenfalten (ursprünglich eine Anpassung an kaltes Wetter in der paläarktischen Heimat der Mongoliden). Lange Körper im Verhältnis zu kurzen Gliedmaßen; kleine Hände und Füße. Unterschiede im Körpertypus zwischen den Geschlechtern (Dimorphismus) geringer als bei Australiden und Caucasiden. Nasenform variiert zwi schen gekrümmt (amerikanische Indianer und Na gas) und flach (klassisch mongolid).
     
    Die Hautfarbe als Rassenetikett zu betrachten, ist eine Idee der Wissenschaft des 18. Jahrhunderts, die uns als Populärwissen überliefert worden ist. Pigmentierung oder deren Mangel ist eine Reaktion auf die Menge von UV-Strahlung, die die Haut in den verschiedenen Breiten erreicht. Caucaside, Congoide und Australide haben Bevölkerungen in Gebieten mit hoher UV-Strahlung hervorgebracht. Daher zeigen diese drei Subspezies alle mehr oder weniger schwarze Pigmentierung bei einigen oder allen Individuen.
    In der Humanpaläontologie ist die Hautfarbe – oder irgendein anderes Merkmal der Weichteile des Körpers – natürlich als Leitfaden rassischer Identifikation einfach nicht vorhanden. Als solcher können nur Zähne und Knochen dienen. Aber die zuverlässigste Identifizierung kann in der Tat mit Hilfe einiger der versteckten, unwesentlichen Merkmale der Zahne vorgenommen werden. Das ist sozusagen eine statistische Identifikation von Bevölkerungen, keine Diagnose irgendeines gegebenen Individuums. Bei den Mongoliden zum Beispiel ist die Zungenseite der Schneidezähne (ihre Rückseite) zu einem Schaufeleffekt ausgehöhlt, ein Zug, der den ganzen Weg bis zum Peking-Menschen, der mongoliden Subspezies des Homo erectus zurückzuverfolgen ist. Ebenfalls

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