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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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mehrere große Statuen gefunden. Es besteht keine Ähnlichkeit zwischen den Statuen der Oster-Insel, die nahezu nackte menschliche Wesen darstellen, und jenen von Tiahuanaco, vermenschlichten, mit Fangzähnen ausgestatteten Katzenwesen, die außerdem völlig bekleidet sind. Die Statuen der Oster-Insel und die von Tiahuanaco sind jeweils aus Stein, aber das ist sicherlich nicht sehr bedeutungsvoll.
    Was die Bauten von Tiahuanaco anbelangt, so ähneln sie den ahu auf der Oster-Insel nicht im geringsten. Die ahu sind unbedeutend im Vergleich mit der riesigen, rechtwinkeligen Akapana in der Nähe des Titicaca-Sees und ihren gewaltigen, geschickt behauenen Steinpfeilern, die durch gegossene Kupferkeile zusammengehalten werden.
    Weitere Charakteristiken der Tiahuanaco-Kultur sind ihre wundervollen, aus einer Vielzahl von Pflanzen und auf verschiedene Art und Weise gewobenen Kleiderstoffe. Nie wurden auf der Oster-Insel solche Dinge gefunden.
    Die Auswanderung, die diese, paradoxerweise, Nicht-Tiahuanaco-Gruppe von Tiahuanaco-Indianern auf die Oster-Insel trug, wurde angeblich von dem großen Gott Viracocha geführt, dessen Namen Heyerdahl den Titel ›Kon-Tiki‹ voranstellte. Tatsächlich kann die Verehrung Viracochas, eines Schöpfer-Gottes, in Peru bis 750 n. Chr. zurückreichen, aber das ist unsicher. Viracocha war allem Anschein nach ein Inka, der erst zu Wichtigkeit aufstieg, als sich das Inkareich nach 1500 n. Chr. ausweitete, und er kann sogar nur eine Stammesgottheit gewesen sein, die nur auf die Inkas allein beschränkt blieb. Ganz sicher ist, daß es keinen Beweis dafür gibt, daß er ein wirklicher Mensch war, genausowenig wie von Apollo oder Zeus angenommen wird, sie hätten wirklich existiert.
    Heyerdahls Peruaner müssen von dem klassischen Kunstgriff der Science Fiction – der Zeitmaschine – Gebrauch gemacht haben, da sie 380 n. Chr. auf der Oster-Insel auftauchten, geführt von einem Inka-Gott-Held aus der Zeit nach 750 n. Chr., mit einer Tiahuanaco-Baukultur des Jahres 750 n. Chr., die Inka-Mauern aus dem Jahre 1500 n. Chr. aufweist, jedoch nicht ein einziges Charakteristikum der Tiahuanaco-Periode in Peru und Bolivien. Man könnte genausogut sagen, Amerika wurde in den letzten Tagen des Römischen Weltreichs von König Heinrich VIII. entdeckt, der den Ford Falcon den unwissenden Ureinwohnern brachte.
    Solch ein gewandter Gebrauch von Einsteins Vierter Dimension ist nur eine der vielen Facetten von Aku-Aku die unter Anthropologen Besorgnis hervorruft, aber es hat keinen Wert, das Buch hier noch länger zu besprechen. Was die Kehrseite der Medaille angeht, so hat der Leser an diesem Punkt einige Hinweise auf Natur und Spannweite der wissenschaftlichen Beweisführung erhalten, die die Grundlage der heutigen wissenschaftlichen Ansicht über den Ursprung der Polynesier bildet. Die Bibliographie dieser Arbeit gibt nur eine kleine Auswahl der Literatur wieder, die einen Studenten erwartet, der sich mit Polynesien beschäftigt, trotzdem sei jeder Interessierte aufgefordert, die Original-Quellen selbst zu lesen.
    Letztendlich erkennt man in der Kon-Tiki -Theorie ein – nach langer Abwesenheit – aus der Vergangenheit zurückgekehrtes Phänomen, das nur in ein attraktiveres Mäntelchen gekleidet ist. Ihre Grundlage ist der Erfolg einer zeitgenössischen Floßreise, die nichts beweist, was mit altperuanischer Navigation zu tun hat. Der dürftige wissenschaftliche Nachweis der Theorie ist schwach, sogar in den wenigen Fällen, wo sie durchaus akzeptabel ist. Andererseits sind die Ähnlichkeiten, die den Anschein polynesisch-peruanischer Beziehungen erwecken sollen, völlig zweifelhaft. Die Kon-Tiki -Theorie ist ungefähr so plausibel wie die Sa gen von ›Atlantis‹, ›Mu‹ oder den ›Kindern von der Son ne‹. Wie die meisten dieser Theorien ist siespannend und leicht zu lesen, aber als Beispiel wissenschaftlichen Vorgehens nimmt sie sich recht dürftig aus.

 
Brigadegeneral William C. Hall
Ein Orden für Horarius
     
    Rom, XL April CCCLX
     
    Betrifft: Empfehlung für den Tapferkeits-Orden des Senats.
     
    An:
    Kriegsministerium der Römischen Republik.
     
     
    I
    Vorschlag: Verleihung des Tapferkeits-Ordens an Hptm. Horatius, CMCXIX, Infanterie.
     
    II
    Hptm. Horatius dient seit XVI Jahren vorbildlich.
     
    III
    Am III. März, während des Angriffs Lars Porsenas von Claumium und seiner CXM Mann starken Armee auf die Stadt, hielt Hptm. Horatius freiwillig, zusammen mit Fw Spurius Lartius und Uffz

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