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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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Sie selbst würde anfangen müssen, Chemie und Physik zu studieren.
    Durch die Tür spähte Sachiko Koremitsu und trat herein.
    »Gibt es irgend etwas für mich zu tun …?« fing sie an. »Was ist passiert? Etwas Wichtiges?«
    »Wichtig?« explodierte Sid Chamberlain. »Sieh dir das an, Sachi! Wir lesen es! Martha hat herausgefunden, wie man Marsianisch liest!« Er packte Captain Miles am Arm. »Komm, Jeff, laß uns gehen. Ich will die anderen rufen …« Er redete noch vor sich hin, als er aus dem Raum eilte.
    Sachiko musterte die Schrifttafel. »Ist das wahr?« fragte sie, und dann, bevor Martha auch nur anfangen konnte, es ihr zu erklären, schlang sie die Arme um sie. »Oh, es ist wirklich wahr! Du kannst es lesen! Ich bin so glücklich!«
    Sie mußte von neuem anfangen, zu erklären, als Selim von Ohlmhorst eintrat. Diesmal kam sie zu Ende.
    »Aber, Martha, kannst du wirklich sicher sein? Du weißt, daß es mir jetzt genauso wichtig ist wie dir, die se Sprache zu lesen, aber wie kannst du sicher sein, daß diese Wörter wirklich Dinge bedeuten wie Wasserstoff, Helium, Bor und Sauerstoff? Woher weißt du, daß ihre Tabelle der Elemente unserer irgendwie ähnlich gewesen ist?«
    Tranter und Penrose und Sachiko sahen ihn alle erstaunt an.
    »Das ist nicht bloß die marsianische Tabelle der Elemente, das ist die Tabelle der Elemente. Es ist die einzige, die existiert«, Mort Tranter explodierte beina he. »Schau, Wasserstoff hat ein Proton und ein Elektron. Wenn mehr davon vorhanden wären, wäre es nicht Wasserstoff, es wäre etwas anderes. Und ebenso bei den übrigen Elementen. Und Wasserstoff auf dem Mars ist derselbe wie der auf Terra, oder Alpha Centauri, oder in der nächsten Galaxis …«
    »Man braucht nur diese Zahlen in dieser Reihenfol ge aufzuführen, und jeder Chemiestudent im ersten Semester könnte sagen, welche Elemente sie repräsentieren«, sagte Penrose. »Das heißt, er könnte es, wenn er darauf bedacht ist, eine ausreichende Zensur zu bekommen.«
    Der alte Mann lächelte und schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich furchte, ich würde keine ausreichende Zensur bekommen. Das wußte ich nicht, oder zumindest nicht mehr. Ich werde dafür sorgen, daß auf der Schiaparelli eine Reihe von Elementarbüchern für Chemie und Physik mitgebracht werden, von der Sorte, wie sie für ein aufgewecktes Kind von zehn oder zwölf Jahren vorgesehen sind. Anscheinend muß ein Marsiologe eine Menge Sachen lernen, von denen die Hethiter und die Assyrer nie gehört haben.« Tony Lattimer hatte bei seinem Eintritt den letzten Teil der Erläuterung mitbekommen. Er blickte rasch auf die Wände, und als er herausbekommen hatte, was soeben passiert war, ging er zu Martha und ergriff ihre Hand.
    »Du hast es tatsächlich geschafft, Martha! Du hast dein zweisprachiges Werk gefunden! Ich hätte nie geglaubt, daß es möglich wäre; laß mich dir gratulieren!«
    Vermutlich dachte er, damit all die Sticheleien und Verspottungen der Vergangenheit auszulöschen. Wenn er das wollte, konnte er es so haben. Seine Freundschaft würde ihr so wenig bedeuten wie sein Gespött – außer, daß seine Freunde ihren Rücken und sein Messer im Auge behalten mußten. Aber er würde auf der Cyrano nach Hause zurückkehren, um ein hohes Tier zu werden. Oder hatte seine Absicht sich dadurch wieder geändert?
    »Das ist etwas, was wir der Welt vorweisen können, um jeden Aufwand an Zeit und Geld für marsianische Archäologie zu rechtfertigen. Wenn ich nach Terra zurückkehre, werde ich dafür sorgen, daß man dir für diese Leistung volle Anerkennung zuteil werden läßt …«
    Auf Terra würden ihr Rücken und sein Messer ihrer Wachsamkeit entzogen sein.
    »So lange brauchen wir nicht zu warten«, antwortete Penrose ihm trocken. »Ich werde morgen einen offiziellen Bericht abschicken; du kannst sicher sein, daß Dr. Dane volle Anerkennung zuteil wird, nicht nur für diese, sondern auch für ihre vorangegangene Arbeit, die es ermöglicht hat, diese Entdeckung auszuwerten.«
    »Und du könntest hinzufügen, Arbeit, die trotz der Zweifel und Entmutigung ihrer Kollegen geleistet wurde«, sagte Selim von Ohlmhorst. »Woran ich, wie ich zu meiner Scham gestehen muß, meinen Anteil gehabt habe.«
    »Du hast gesagt, wir müßten etwas Zweisprachiges finden«, sagte sie. »Du hattest auch recht.«
    »Das ist besser als etwas Zweisprachiges, Martha«, sagte Hubert Penrose. »Die Naturwissenschaft ist Ausdruck einer universellen Sprache. Bisher haben die

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