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Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)

Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)

Titel: Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nassim Nicholas Taleb
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denn, der »Experte«, der uns einen Schubs gibt, ist kein Experte.
    Prokrastination und Prioritäts-Heuristik: Brandstätter und Gigerenzer (2006).
    Die Vielschichtigkeit Frankreichs: Robb (2007). Zur Revolte als französischem Nationalsport siehe Nicolas (2008). Der Nationalstaat in Frankreich zwischen 1680 und 1800: Bell (2001).
    Komplexität : Mir geht es hier mehr um die Auswirkungen auf Fat Tails als um andere Merkmale. Siehe Kaufman (1995), Bar-Yam (2001), Miller und Page (2007), Sornette (2004).
    Komplexität und Fat Tails: Es ist nicht nötig, hier schwere mathematische Geschütze aufzufahren (das verschiebe ich auf den fachwissenschaftlichen Begleittext); einfache, stringente Argumente können mit wenigen Worten belegen, dass Fat Tails durch bestimmte Eigenschaften komplexer Systeme entstehen. Der entscheidende mathematische Effekt rührt daher, dass zufällige Variablen nicht unabhängig sind, wodurch eine Konvergenz mit der Gauß’schen Verteilung verhindert wird.
    Schauen wir uns den Effekt aus dynamischem Hedging(Absicherungsgeschäft)und Portfoliorevisionenan.
    A – Warum Fat Tails aus Leverage-Effekten und Feedback-Schleifen entstehen, einzelner Akteur, vereinfachter Fall.
    A1 (Leverage-Effekt) – Wenn ein Akteur mit einem bestimmten Leverage L Wertpapiere als Reaktion auf eine Zunahme seines Vermögens kauft (aus der Zunahme des Werts dieser Wertpapiere), und sie als Reaktion auf einen Wertrückgang verkauft, wobei er versucht, eine bestimmte Höhe von Leverage L beizubehalten (er ist im Hinblick auf die Belastung konkav), und
    A2 (Feedback-Effekte) – wenn Wertpapiere im Wert nichtlinear ansteigen als Reaktion auf Ankäufe und als Reaktion auf Verkäufe im Wert fallen, dann ist aufgrund der Verletzung der Unabhängigkeit zwischen den Variationen der Wertpapiere der zentrale Grenzwertsatz nicht länger gültig (keine Konvergenz zur Gauß’schen Verteilung). Fat Tails sind also ein direktes Resultat von Feedback und Leverage, verschärft durch die Konkavität der Leverage L.
    A3 – Wenn Feedback-Effekte konkav zur Größe sind (zehn Einheiten zu verkaufen kostet pro Einheit mehr als der Verkauf von einer Einheit), dann tritt eine negative Schiefe des Wertpapiers und des Vermögensprozesses auf. (Wie beim »Negativen Gamma« der Portfolioversicherung hat der Akteur zwar eine Option zu kaufen, aber nicht zu verkaufen, daher die negative Schiefe. Der erzwungene Verkauf entspricht genau der Kurzsicherung durch einen Leerverkauf.)
    Man beachte die Pfadabhängigkeit, die die Schiefe verstärkt: Genauer gesagt, wenn sich zuerst das Vermögen vermehrt, verursacht das ein höheres Risiko und eine stärkere Schiefe. Anschließender Druck und erzwungene Verkäufe auf dem Weg nach unten: Der Markt gibt stärker nach (aber weniger häufig), als er auf dem Weg nach oben zugenommen hat.
    B – Mehrere Akteure: Wenn mehr als ein Akteur involviert ist, verstärkt sich der Effekt durch dynamische Anpassung (Hedging) von einem Akteur, was die Anpassung eines anderen nach sich zieht, ein Phänomen, das im Allgemeinen als »Contagion« (Dominoeffekt) bezeichnet wird.
    C – Man kann den Prozess beliebig verallgemeinern: Auf die Eigenheimpreise, die infolge von Eigenheimkäufen aufgrund von Überschussliquidität steigen, und so weiter.
    Diese allgemeine Idee einer erzwungenen Abwicklung plus der Konkavität der Kosten hat die Überlegenheit derjenigen Systeme zur Folge, die mit verteilter Zufälligkeit arbeiten.
    Die Risikobereitschaft steigt, wenn Zahlen und Formeln zur Verfügung gestellt werden: Siehe die Literatur zum Thema Verankerung (Übersicht in Der Schwarze Schwan ). Außerdem Mary Kate Stimmlers Doktorarbeit in Berkeley (2012), freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Phil Tetlock.
    Stimmlers Experiment sieht aus wie folgt. Für den einfachen Fall wurde den Probanden mitgeteilt:
    Sie erhalten als Anhaltspunkt folgende Formel, mit der Sie den Gesamtbetrag (T) berechnen können, den die Anlage drei Monate nach der Anfangsauszahlung (I) bei gegebener Rendite (R) erwirtschaftet:
    T=I·R.
    Für den komplexen Fall wurde den Probanden mitgeteilt:
    Sie erhalten als Anhaltspunkt die folgende Formel, mit der Sie den Gesamtbetrag A n berechnen können, den die Anlage drei Monate nach der Anfangsauszahlung A n-1 bei gegebener Rendite r erwirtschaftet.

    Unnötig zu sagen, dass die einfache vorgegebene Formel zum selben Ergebnis führt wie die komplexe. Allerdings ließen sich die Probanden mit der komplexen

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