Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)
Gehirn und mögliche Auswirkungen auf den Mathematikunterricht. Wissenschaftliche Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen nach der RPO I v. 16.12.1999. Vorgelegt von Birgit Ulmer. Erste Staatsprüfung im Anschluss an das Wintersemester 2004/05, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Studienfach: Mathematik. Dozenten: Prof. Dr. Laura Martignon, Prof. Dr. Otto Ungerer.
Renan: Renan, Ernest, 1852, Averroes Et L’Averroisme: Essai Historique . Whitefish, 323.
Sokrates: Konversation mit Mark Vernon (Vernon, 2009), der die Auffassung vertritt, Sokrates habe mit Fat Tony sehr viel gemein. Einen wichtigen Kontext bietet Waterfield (2009). Calder et al. (2002) liefert mehr oder weniger hagiographische Porträts.
Sokratische Täuschung: Geach (1966).
Episteme – Techne : Alexander von Aphrodisias, Über die Metaphysik des Aristoteles, Über die Analytica Priora des Aristoteles 1.1–7, Über die Topik des Aristoteles 1, Quaestiones 2.16–3.15.
Stillschweigendes (Implizites) vs. Explizites Wissen: Collins (2010), Polanyi (1958), Mitchell (2006).
Tabelle 13 – Praktisches Wissen (Know-how) im Unterschied zu
theoretischem Wissen (Know-what) und ihre Geschwister
TYP 1
TYP 2
Know- what
Know- how
Explizit
Implizit, stillschweigend
Demonstratives Wissen
Nichtdemonstratives Wissen
Episteme
Techne
Erkenntnisgestütztes Wissen
Erfahrungsbezogenes Wissen
Propositionales Wissen
Heuristik
Literal
Figurativ
Zielorientiertes Handeln
Bricolage, Tüfteln
Rationalismus
Empirismus
Gelehrsamkeit
Praxis
Mathematik
Ingenieurswissenschaften
Induktives Wissen, Anwendung der aristotelischen teleologischen Prinzipien
Epilogismus (Menodotos von Nikomedeia und die Schule der empirischen Medizin)
Ursachenorientierte Geschichtsschreibung
Historia a sensate cognitio
Diagnostisch
Autopsia
Buchstabe des Gesetzes
Geist des Gesetzes
Ideen
Sitten und Gebräuche
Ludische Wahrscheinlichkeit, Statistik-Lehrbücher
Ökologische Ungewissheit, nicht in Lehrbüchern abhandelbar
Logos
Mythos
Kerygma (der auslegbare, lehrbare Teil der Religion)
Dogma (im religiösen Sinn: das Unerklärbare)
Exoterische Theologie (Averroës und Spinoza)
Esoterische Theologie (Averroës und Spinoza)
Sämtliche Begriffe in der linken Spalte hängen offenbar zusammen. Man kann leicht erkennen, wie Rationalismus, explizit und literal zueinanderpassen. Die Begriffe rechts hingegen scheinen logisch nicht verbunden zu sein. Was haben Sitten und Gebräuche, Bricolage, Mythen, Know-how und figurativ miteinander zu tun? Wie sieht die Beziehung zwischen religiösem Dogma und Tüfteln aus? Es gibt etwas , aber ich kann es nicht in komprimierter Form zum Ausdruck bringen – es handelt sich um eine Familienähnlichkeit im Sinne Wittgensteins.
Lévi-Strauss: Lévi-Strauss (2012 (1962)) zu anderen Formen der Intelligenz. Allerdings scheint er in Gesprächen, die in den 1980er Jahren aufgezeichnet wurden (Charbonnier, 2010), die Meinung zu vertreten, dass uns die Wissenschaft eines Tages erlauben wird, mit hinreichender Präzision Vorhersagen zu treffen, »wenn uns nur erst die Theorie der Dinge zur Verfügung steht«. Wilcken (2010) zur Biographie. Siehe außerdem zu einem ähnlichen Problem aus soziologischer Perspektive Bourdieu (2009 (1972)).
Evolutionäre Heuristiken: So zentral das Thema auch ist – ich muss es trotzdem hier verstecken. Eine Zusammenfassung dessen, was sich in der Literatur dazu findet, und den Ideen dieses Buches: Eine evolutionäre Heuristik bei einer bestimmten Tätigkeit weist folgende Eigenschaften auf: a) Man wendet sie nicht bewusst an; b) sie wurde seit sehr langer Zeit in genau derselben oder einer sehr ähnlichen Umgebung angewandt, von Generationen von Praktikern, und zeugt von einer gewissen evolutionären, kollektiven Weisheit; c) sie bleibt vom Agency-Problem unberührt; diejenigen, die damit arbeiten, haben überlebt (davon ausgeschlossen: ärztliche Heuristiken; der Patient hat möglicherweise nicht überlebt, profitiert haben die kollektiven – von der Gesellschaft verwendeten – Heuristiken); d) sie ersetzt komplexe Probleme, die nur mathematisch gelöst werden können; e) man kann sie sich nur durch Üben und Nachahmen aneignen; f) mit einem Computer geht immer alles besser, da man besser am Computer zurechtkommt als im wirklichen Leben. Aber aus irgendeinem Grund geht es mit diesen Heuristiken, die nur das zweitbeste Instrument sind, dann doch besser als mit dem, das am besten zu sein scheint; g) der Bereich, für
Weitere Kostenlose Bücher