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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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dieser Geschichten vorgelesen hatte.
    »Komm her!«
    Nur zögernd setzte sich Christian in Bewegung. Aus allen möglichen Stellen seines Körpers ragten Schläuche heraus, die an diversen Maschinen und Beuteln befestigt waren.
    »Setz dich zu mir.« Er klopfte mit der flachen Hand auf die Kante des Bettes. Sein Enkel leistete seiner Bitte Folge. Dabei schaffte er es allerdings nicht, seine Augen von dem Katheterbeutel zu nehmen, der an einem Haken am Bett hing.
    Zwar war Christian noch äußerst jung gewesen, doch wusste er sofort, was die gelbe Flüssigkeit darstellte.
    »Na los, Chris! Mir bleibt nur noch wenig Zeit.«
    Wie der Hase in Alice im Wunderland.
    Gerade die letzten Worte versetzten ihm einen Stich ins Herz. Er erinnerte sich an die Worte seines Vaters.
    Opa wird schon bald nicht mehr unter uns weilen.
    Er nahm Platz, ohne seinen Blick zu heben. So wollte er ihn einfach nicht sehen müssen. Früher agil und lebenslustig. Heute krank und traurig.
    »Wir lassen Sie dann allein«, sagte der Arzt, der zusammen mit den beiden Schwestern den Raum verließ. Außer den vielen Gerätschaften, die summten und piepten, blieb es still.
    Der Junge wich erschrocken zurück, als die Hand seines Opas seine Wange berührte. Sie war eiskalt und fühlte sich an wie die Rinde eines Baumes. Rau und schwielig.
    »Ich muss dir etwas erzählen, aber musst du mir versprechen, es für dich zu behalten.«
    Atemlos nickte Christian. Er erkannte sofort den Ernst, den die Worte begleiteten. Die Hand verharrte derweil auf seiner Wange. Gewann mehr und mehr an Wärme.
    Sein Gegenüber öffnete die spröden Lippen. Man sah, dass ihm das Sprechen schwer fiel.
    »Ich besitze eine Fähigkeit«, drangen die Worte heiser aus seiner Kehle hinaus. »Eine Fähigkeit, die außer mir, nur sehr wenige Menschen besitzen.«
    Ein Husten durchschüttelte seinen Körper. Die Hand riss sich fort, um diese vor den Mund zu legen. In dieser Stellung blieb er sitzen, selbst da, als der Husten bereits aufgehört hatte. Das einzige, was sich bewegte, waren seine Augen, die auf dem Gerät hafteten, das neben dem Bett stand. Christian erkannte auf dem Display verschiedene Zahlen, die immer wieder sanken und wieder höher wurden.
    »Sieh genau hin!«
    Die Hand gab den Mund frei. Stattdessen lag sie nun erhoben in der Luft. Die Handfläche deutete auf den Apparat.
    Dann sah Christian es.
    Er sah, wie die Zahlen schneller rotierten. Das Piepen be schleunigte sich ebenfalls. Gebannt starrte er auf das Schauspiel, unfähig seine geöffneten Lippen zu schließen.
    Unterdessen flackerte nun auch die Deckenbeleuchtung. Funken sprühten aus dieser. Kamen als goldener Regen auf dem Fußboden auf.
    Zusammen mit dem Schrei seines Großvaters, ertönte ein ohrenbetäubender Knall, der dem Jungen durch Mark und Bein ging. Das Zimmer tauchte in völlige Dunkelheit ein.
    »Hab keine Angst!«
    Der alte Mann schnaufte. Abermals erreichte ihn seine Hand, diesmal auf seiner eigenen.
    »Ich kann die Kraft kontrollieren. So, dass sie nur denen schadet, die es auch wirklich verdient haben.«
    Christian blinzelte. Versuchte das gerade Gesehene zu verstehen.
    »Der Strom«, begann er zaghaft. » Du hast ihn abgestellt?«
    »Nur in diesem Zimmer«, versicherte der alte Mann. »Immerhin sind die anderen Patienten auf den Strom angewiesen.«
    Wahrhaftig. Als der Junge aus dem Fenster blickte, erkannte er auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes noch Lichter, die brannten.
    »Aber.« Verwirrt schüttelte er den Kopf. » Wie machst du das?«
    Der Mann lächelte, bevor er erneut zu husten begann. »Die Schlüsselworte heißen Konzentration, Stärke, Verstand, Lei denschaft. Besitzt du auch nur eines dieser Dinge nicht, ist deine Gabe nutzlos.«
    »Woher hast du gewusst, dass du diese Fähigkeit besitzt!?«
    Wieder lächelte sein Großvater, was Christian durch die Dun kelheit verwehrt blieb.
    »Ich glaube, dass ein jeder von uns eine bestimmte Fähigkeit besitzt. Nur erkennen wir diese leider viel zu spät.«
    »Ein jeder von uns?«, wiederholte Christian gebannt.
    »Ja. Jeder. Ich. Deine Eltern. Du.«
    »Selbst ich !?«
    »Mit Sicherheit. Es muss einfach so sein.«
    Der Junge bemerkte, wie die Stimme des Mannes an Volumen verlor.
    »Christian, versprich mir, dass du deine Kraft einzig allein für das Wohl der Menschen einsetzen wirst. Lass dich nicht von Zorn und Habgier beeinflussen.«
    Verwirrt sah der Junge auf, ohne zu antworten.
    »Versprich es!«
    Hastig nickte er.
    »Ich

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