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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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leider wieder gehen.«
    Sie verfolgte die Szene ungläubig mit. »Warum denn?« Es sah aus, als ob sie jeden Augenblick erneut zu weinen beginnen könnte. »Tiger vermisst dich auch bereits. Sie alle vermissen dich.«
    Mit sie alle , meinte sie ihre riesengroße Plüschtiersammlung, die sie ihr Eigen nennen durfte. Mit Tiger fing es an, den sie bereits seit ihrer Geburt besaß. Dann kamen immer weitere Spielge fährten für diesen hinzu. Der Großteil davon, schenkte ihr Chris tian. Er mochte es seine Tochter glücklich zu sehen, weswegen ihm dieses Bild einen wahren Stich ins Herz versetzte. Zumal er seinen geliebten Engel zurück in die Klauen des Teufels geben musste.
    »Ich komme dich bald mal besuchen.« Ein hastiger Blick zu Ra chel, bestätigte ihm das Gegenteil. Dennoch nickte er aufmun ternd. »Versprochen.«
    »Sag aber bitte die Wahrheit«, verlangte Ruby. Sie musste bereits viel zu viele Versprechen entgegennehmen, die dann doch in der letzten Minute aufgelöst wurden. Eine weitere Enttäuschung verkraftete ihr kleines Herz einfach nicht mehr.
    »Natürlich, mein Engel.« Er drückte ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Diesmal spürte sie keinen kratzigen Bart. Dafür aber die Liebe ihres Vaters.
    »Ist jetzt genug«, schaltete sich Rachel in die traute Zweisamkeit ein. »Du hattest deine Chance.« Sie zog Ruby fort, wo sie bereits Keller in Empfang nahm. Er umschloss ihre Hand, wobei er genau auf die Reaktion Christians achtete, ohne es offen zu zeigen.
    »Wir würden nun gerne in Ruhe unseren Kaffee trinken, wenn du nichts dagegen hast«, meinte Rachel schnippisch, während sie Ruby auf ihren vorhergesehenen Platz, genau neben Keller, plat zierte. Dieses Bild ergab einfach keine stimmige Harmonie, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Die heile Familie wollte in Ruhe gelassen werden, also erfüllte er ihnen diesen Wunsch.
    Christian wusste, dass Keller seine Drohung noch nicht einlösen würde. Immerhin genoss er es, Christian leiden zu sehen. Ihn an der Angel zappeln zu lassen.
    »Vincent.« Er reichte ihm die Hand. »Hat mich sehr gefreut.«
    Eine Weile stierte er die Hand bloß an. Erwiderte die Geste aber gleich drauf. »Ganz meinerseits.«
    Während des Händedrucks, spürte er die Intensität, die von Christians Fingern ausging. Keller verbarg sein Grinsen, indem er von neuem seine Lippen befeuchtete.
    »Bis dann, Ruby!« Er winkte ihr halbherzig zu, was sie erwiderte. Rachel selbst benötigte keine Verabschiedung. Nicht, nach dieser Reaktion, auch wenn sie sich im Recht fühlte.
    Dann nahm Christian seinen Kaffee entgegen, bevor er zurück in die Kälte hinaus ging und einer weiteren Lüge den Rücken kehrte.
     
    *
     
    Sie trug ihren Ehering nicht mehr. Das war ihm als erstes auf gefallen, als er Rachel nach der langen Zeit wieder gemustert hat te. Sie hatte sich kaum verändert, war genauso schön wie früher, außer vielleicht, dass sie etwas ernster als zuvor wirkte. Ansons ten aber, blieb sie die gleiche Frau, in die er sich vor Jahren ver liebt hatte.
    Christian schüttete den Inhalt des Pappbechers in den Mülleimer, der neben der Parkbank stand, auf der er saß. Der Becher folgte. Dann zog er an jedem einzelnen Finger seines linken Handschuhs, um diesen ganz über die Hand zu streifen. Wehmütig blickte er auf den goldenen Ring. Einfach, ohne Gravur oder sonstige Merkmale. Ihr Hochzeitsring. Das Zeichen ihrer endlosen Liebe.
    Mit dem anderen Daumen strich er darüber, wobei er ein Lächeln nicht verhindern konnte. Immerhin trug er den Ring während seiner Ehe nie. Einfach, weil er es vergaß oder er es für nicht sonderlich relevant hielt. Doch ausgerechnet jetzt, in dieser schweren, einsamen Zeit, wollte er ihn nie wieder ablegen müs sen. Nie wieder.
    Denn stellte er noch die einzige Verbindung zu seiner Familie dar.

18
     
     
     
     
    Das Sprechzimmer wirkte noch eisiger, als bereits die letzten male, wie Claire fand. Wahrscheinlich wegen der Tatsache, dass Jack an ihrer Seite fehlte.
    »Sie sind allein gekommen«, stellte Albert Weinstein mit ge mischten Gefühlen fest. Er wollte einst um jeden Preis mit der hübschen Blondine allein sein, doch nun wünschte er sich den Koloss zurück, falls die Schönheit erneut die Wandlung zur Bestie vollziehen sollte.
    »Jack und ich ...« Es kostete sie überraschenderweise mehr Kraft als zunächst gedacht, die unliebsamen Worte auszusprechen. »Wir haben uns getrennt.« Sie atmete tief durch, erleichtert die Hürde genommen

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