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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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nahm ihre freie Hand – die, die nicht auf dem Bauch lag – und drückte diese. »Die Polizisten sol len sich unten im Aufenthaltsraum noch einen Kaffee holen ge hen. Geben Sie mir oder einer der Schwestern einfach Bescheid, wenn Sie soweit sind.«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen wirkte er doch gleich wieder jünger und attraktiver. Claire war der Mann nicht unsympathisch. Womöglich ließe sich ja mal ein kleines Treffen arrangieren.
    Dann, wenn alles wieder seinen geregelten Gang ging.
    Das Baby.
    Es war ihr, als könnte sie seinen Herzschlag spüren. Dabei müsste es noch winzig sein. Ein winzig kleiner Embryo, gefangen in einer Fruchtblase.
    Das Baby. Es ist von Jack.
    Daran bestand kein Zweifel. Claire hatte, außer mit Jack, bisher nur mit einem anderen Mann Geschlechtsverkehr und das lag über 10 Jahre zurück.
    »Nehmen Sie Rücksicht«, sagte Dr. Campbell, was Claire zusam men zucken ließ. Sie hatte völlig verdrängt, dass sich dieser noch im Raum aufhielt. »Auf sich und das Baby.«
    Ja. Jetzt müssten die Karten neu gemischt werden. Immerhin konnte sie wohl kaum im schwangeren Zustand gegen Keller an treten oder auch auf irgendeine andere Weise Christian und den anderen von Nutzen sein.
    Jack.
    Er musste davon erfahren. Schließlich wünschte er sich doch immer schon Kinder. Doch lehnte Claire dies immer ab. Da die Gefahr bestand, dass ihr Kind so werden könnte wie sie.
    Die anfängliche Freude schwand. Immer mehr rückten die Zwei fel heran. Konnte sie dies tatsächlich verantworten? Ein Baby in die Welt zu setzen, das mal so gestraft werden würde, wie sie selbst?
    »Denken Sie gut darüber nach, Claire.« Ein weiteres Lächeln, wobei in seinen Augen ein Hauch von Bedauern mitschwang.
    »Es war kein Unfall.« Die Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen. Man hörte sie kaum, so leise flüsterte sie. »Es war aber auch nicht unbedingt gewollt.«
    »Sie kennen den Vater?«
    Jedem anderen hätte sie für diese Frage womöglich eine Ohrfeige gegeben, doch nicht ihm. Stattdessen nickte sie nur.
    »Ja.« Claire sah geradeaus, hinüber zur kahlen Wand. Auf dieser projizierte sie das Gesicht Jacks. Kurz bevor er zum Kuss ansetzte. »Er ist ein wundervoller Mensch.«
     
    *
     
    Draußen im Flur, entlastete Campbell seine Beine, indem er mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Seinen Blick richtete er zur Decke hinauf und atmete tief durch. Was für eine Begegnung.
    Diese Frau, Claire, schien wahrlich zwei Gesichter zu haben. Dass der zurückhaltenden Neumutter und das der furchterregenden Furie.
    Ich kenne diesen verschissenen Bastard nicht! Antwort ange kommen!?
    Innerhalb eines Bruchteils vollzog sie die Verwandlung.
    Dr. Jekyll und Mr. Hyde in weiblich.
    Offenbar war er beileibe nicht der einzige Arzt, der sie betreute. Oder zumindest hoffte er das. Auf jeden Fall benötigte sie psy chologische Hilfe. Niemand steckte so viel Leid einfach hinfort.
    Die vielen Brandnarben, die brutalen Überfälle, das Baby. Hinzu kam eben noch diese Schizophrenie. Für Campbell bestand kein Zweifel daran, dass sie an solch einer litt. Das Gesicht besaß keinerlei menschliche Züge mehr. Sie sah aus wie ein Tier. Eine Bestie .
    »Dr. Campbell.«
    Er sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Erneut Becky.
    »Die Herrschaften von der Polizei-«
    »Müssen sich noch einen Moment gedulden«, fuhr Campbell dazwischen. Sie haben sicherlich nichts gegen einen zweiten Be cher Kaffee einzuwenden.«
     
    *
     
    Sie lief, so schnell sie ihre Füße tragen konnten. Dabei blickte sie nie hinter sich, aus Angst, Campbell, Becky oder gar die Ermittler könnten hinter ihr her sprinten.
    Claire verließ das Krankenhaus ohne Genehmigung. Sie wollte nicht länger dort bleiben. Nicht erneut die quälenden Fragen be antworten. Zum Glück fand sie ihre Kleidung, damit sie nicht halbnackt durch die Kälte rennen musste.
    Die Stadt war alles andere als belebt. Ein Blick auf ihre Uhr ver riet ihr, dass gerade der Morgen graute. Vier Uhr in der Früh. Dennoch hoffte sie auf einen Mann zu stoßen. Sie wollte es näm lich endlich zu Ende bringen.
    Claire schaltete jegliche Gedanken aus. Auch versuchte sie un nütze Geräusche auszublenden, um sich ganz auf das Klopfen zu konzentrieren, dass sie zwar nur schwach, aber dennoch ver nehmbar erreichte. Es begann schneller zu schlagen, fast als ob es sie anheizen wollte und ja, es verfehlte seine Wirkung keines wegs.
    Sie legte einen Zahn zu. Das Klopfen wurde immer durchdrin gender. Er musste ganz

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