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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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Gesichtshälfte fand sich ein dunkelblaues Hämatom, das bis zum Kinn hinunter verlief. Außerdem fanden sich noch etliche Blessuren am Körper.
    Frische, aber auch alte. Brandnarben. Entsetzliche, die mit Si cherheit einige Jahre zurücklagen. Aus Diskretion aber, ging er nicht weiter auf diese ein.
    »Beim nächsten mal wird er unter Umständen nicht mehr so nett sein und sie am Leben lassen.«
    Claire sah ihm gezielt in die Augen. Trotz der eisigen Farbe, lo derte in ihnen ein Feuer auf. »Das ist mir bewusst.«
    »Na schön.« Seufzend erhob sich der Arzt. »Ich denke die Herr schaften von der Polizei dürften mittlerweile eingetroffen sein. Ich habe sie gebeten, draußen zu warten, bis ich mit meinen Un tersuchungen fertig bin. Auch sie werden Ihnen Fragen stellen.«
    Sollte das eine Art Drohung sein? Oder vielmehr eine Warnung?
    »Wie bereits tausendfach gesagt, ich kenne den Mann nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie ihn angeblich nie zu Gesicht bekommen haben!?«
    Es war die Bestie, die Campbell erbost taxierte. Deren Nüstern bebten, während es schnaufend Luft einsog. Es malmte die Zähne aufeinander und brüllte mit einer Stimme, die Campbell einen eis kalten Schauer hinunter jagte.
    »Ich kenne diesen verschissenen Bastard nicht! Antwort ange kommen!?«
    Ein Klopfen zerriss die plötzliche Stille im Raum.
    »Doktor?«
    Eine Krankenschwester, nicht älter als achtzehn, stand in der Tür. Irritiert sah sie ihren Vorgesetzten an, der die verletzte Blondine regungslos anstarrte.
    »Doktor Campbell!?« Zögernd glitt sie ins Zimmer hinein. Die Tür lehnte sie dabei nur an.
    Campbell brauchte einige Sekunden, um sich wieder zur Besin nung zu rufen. Hektisch sah er zu der jungen Frau.
    »Ja, Becky?«
    »Die Herrschaften der Polizei sind da.« Becky entging keineswegs die Anspannung, die im Raum herrschte. Abwechselnd huschte ihr Blick von Claire zu Campbell und dann wieder zurück. »Soll ich sie hinein beten?«
    »Gleich«, antwortete der Arzt. »Ich brauche noch eine Minute.«
    Becky nickte, woraufhin sie sogleich wieder hinaus in den Flur verschwand. Erst als die Tür ins Schloss fiel, drehte Campbell sich um. Stumm besah er Claire, die ihm einen Blick zuwarf, den er nicht gleich deuten konnte. Er wirkte beinahe reuevoll.
    »Sie haben einiges durchgemacht, Claire«, begann Campbell, wobei er auf dem Stuhl, der neben dem Bett stand, Platz nahm. »Und dabei meine ich nicht nur diese beiden Überfälle.«
    Er hat die Narben gesehen , schoss es ihr durch den Kopf.
    Natürlich, waren sie ja auch kaum zu ignorieren.
    »Wie Sie wissen, haben wir bei Ihrer Einlieferung eine Blut- wie Urinprobe entnommen.« Plötzlich sprach er mit eindeutig tieferer Stimmlage. Ernst beherrschte seine Züge. »Ich weiß nicht, ob sie es wussten, Claire, aber Sie sind schwanger.«
    Von weit her vernahm sie einen Vogel zwitschern. Bald schon würde dieser gen Süden fliegen, um den harten Winter zu über stehen. Sie sollte das Zwitschern genießen, so lange es noch an hielt.
    »Claire?«
    Der trübe Schleier, der bis eben noch vor ihrer Sicht lag schwand. Nun blickte sie genau in die besorgten Augen Campbells.
    »Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe?«
    Ihre Finger, die die Bettdecke fest umschlossen, lösten sich sachte von dem Stoff. Sie fuhren über Claires Bauch.
    »Ich würde gerne noch eine Untersuchung vornehmen, um herauszufinden, ob dem Kind bei dem Überfall nichts geschehen ist.«
    Campbells Stimme schien weit entfernt. So, als ob er in einem anderen Zimmer stände.
    »Ich ...«, begann sie, schluckte, starrte auf ihre Finger hinab, die noch immer den Bauch berührten. »Ich hatte keine Ahnung.«
    »Wurde bei Ihrem letzten Krankenhausaufenthalt keine Urin probe entnommen?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf, schien verwirrt zu sein. »Ich weiß nicht mehr. Sie brachten mich im besinnungslosen Zustand ins Krankenhaus.«
    Heute schleppte sie sich mit eigener Kraft hierhin. Allerdings in ein anderes Krankenhaus, als das, das sie nach dem ersten Aufein andertreffen mit Keller gebracht wurde. Dennoch wusste Dr. Campbell, dass sie bereits einmal überfallen wurde. Immerhin fragte er, woher die älteren Blessuren her stammten. Nur auf die Brandnarben ging er nicht ein, wofür sie mehr als dankbar war. Nur ungern wollte sie die Erinnerung neu aufleben lassen. Es langte, dass sie ihrem Psychologen davon erzählte.
    »Ich sehe, das alles müssen Sie erst einmal verdauen«, meinte Dr. Campbell freundschaftlich. Er

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