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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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stand unter einer Käseglocke!
    „Er kann sich nicht wehren, was sagt man dazu?“, hal l te es von oben, und Schröders gigantischer Mund näherte sich abermals.
    „Und sowas will ein Zauberer sein?“
    Anton taumelte auf dem Boden der Käseglocke hin und her. Plötzlich entfernte sich Schröders Gesicht wieder. Die Käseglocke wurde abgesetzt, verschwand, und er stand wieder auf dem Schulhofboden. Etwa zwanzig Meter entfernt. Mit zitternden Knien.
    Schröder breitete die Arme aus.
    Ein unsichtbarer Sturm kam auf, und der Schulhofb o den vor Antons Füßen begann zu vibrieren. Wellenförm i ge Muster zeichneten sich ab, erst kleine, dann immer höhere. Bis eine meterhohe Bodenwelle direkt auf ihn zu schwappte und mit einer Schneeböe von den Beinen riss.
    Schröder trat näher. „Ist das alles? Mehr hast du nicht zu bieten? Sehr enttäuschend.“
    Er lächelte. „Zeit für das Finale.“
    Plötzlich spürte Anton einen Luftzug. Etwas Warmes, Feuchtes, direkt hinter ihm.
    Er wendete den Kopf. Und erstarrte. Einer der Balken des Baumstammgerüsts hatte sich selbständig gemacht. Die Spitze hatte die Gestalt eines Schlangenkopfs ang e nommen und war lautlos auf ihn zu geschlängelt. Mit e i nem ohrenbetäubenden Fauchen öffnete sich hinter se i nem Rücken ein riesenhafter Schlangenschlund. Heißer, durchnässter Reptilienatem blies Anton ins Gesicht. D a hinter pechschwarze Finsternis.
    „Halt!“
    Emma trat vor. Sie deutete auf den Schlangenschlund, der augenblicklich regungslos in der Luft erstarrte. Dann drehte sie sich zu Schröder.
    „Ist das deine Art, mit wehrlosen Gegnern umzug e hen?“
    Schröder grinste. „Das Leben ist hart, meine Liebe. Es gilt das Recht des Stärkeren.“
    „Schau an, ein Philosoph.“ Emma runzelte die Stirn. „Fragt sich nur, wer der Stärkere ist.“
    In dem Augenblick zuckte etwas aus ihren Fingern. Es schien eine Art unsichtbare Welle zu sein, die direkt auf Schröder zuraste.
    Er taumelte nach hinten, fing sich wieder, hob den Arm und schleuderte zurück. Doch Emma schien den Angriff locker abzuwehren. Einen Schritt nach dem and e ren trat sie auf Schröder zu.
    Kurz vor ihm blieb sie stehen.
    „Ein paar letzte Worte?“
    Doch Schröder blieb stumm. Offenbar war er nicht in der Lage zu antworten. Seltsam erstarrt stand er vor E m ma, seine Arme schienen reglos in der Luft zu rudern. Nur seine Augen bewegten sich noch. Selbst sein Mund stand still, in dem wie üblich ein Kaugummi steckte.
    Ein Lächeln huschte über Emmas Lippen.
    „Ich habe dich leider nicht verstanden.“
    In dem Moment begann sich Schröders Mund zu b e wegen. Es sah so aus, als würde etwas darin seine Position verändern. Schröders Augen guckten ängstlich, während seine Wangenknochen sich seltsam nach oben verzerrten. Und plötzlich kroch etwas aus seinen Ohren.
    Es war das Kaugummi!
    Zu beiden Ohren stülpten sich rosafarbene Kaugu m miblasen nach außen. Gleichzeitig veränderte sich seine ganze Erscheinung. Die schwarzen, zurück gegelten Haare verwandelten sich in eine feste Haarmatte. Und Schröders Arme und Beine steckten plötzlich in einem weißen Pai l lettenanzug.
    Die luftgefüllten Blasen waren inzwischen so groß, dass sie die Schwerkraft außer Kraft setzten: Wie eine Scha u fensterpuppe hob Schröder vom Schulhofboden ab und schwebte in die Luft davon.
    Zufrieden sah Emma ihm hinterher.
    „Fast perfekt.“
    Sie schnipste mit den Fingern, und in Schröders ausg e breiteten Armen poppte aus dem Nichts eine Gitarre auf.
    „So ist es gut“, schmunzelte Emma und rieb sich die Hände. „Damit  dürfte er fürs Erste bedient sein.“
    Oskar und Anton waren hinter sie getreten und scha u ten dem kleiner werdenden Elvis-Schröder ungläubig hi n terher.
    „Wahnsinn“, stellte Oskar fest.
    Dann warf er Emma einen ehrfürchtigen Blick zu. „Ich muss schon sagen, der Altpersisch-Kurs hat sich ausg e zahlt...“
     
    Im Inneren des Schulgebäudes hatte Hausmeister Kruzcek unterdessen seinen letzten Rundgang vorm Feie r abend beendet. Er hatte einen Blick in die leeren Klasse n zimmer geworfen, ein paar umher liegende Turnbeutel eingesammelt und die Tür des Chemielabors verschlossen. Als er am Fenster vorbei ins Treppenhaus trat, erschrak er. Ein Stück oberhalb des Schulgebäudes flog etwas durch die Luft.
    Einen Moment lang starrte der Hausmeister regungslos auf das sonderbare Flugobjekt. Dann drehte er sich um.
    So schnell er konnte hastete er in die Abstellkammer, öffnete eine

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