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Anubis 02 - Horus

Anubis 02 - Horus

Titel: Anubis 02 - Horus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und über ihre Lippen. Sie fiel nach vorne, brachte es irgendwie fertig, ihren Sturz halbwegs abzufangen und nicht aufs Gesicht zu fallen und krümmte sich im nächsten Moment vor Schmerz so sehr, dass ihre Stirn trotzdem auf den Boden knallte. Alles in ihr war Qual.
    »Bist du verrückt geworden?!«, keuchte Ben. Mrs Walsh wimmerte vor Angst.
    »Nur keine Sorge«, sagte Roy. »Das hält sie aus. Die Schlampe ist zäh.«
    Bast kippte stöhnend und verzweifelt nach Luft ringend auf die Seite. Das Ungeheuer in ihr schrie, aber nicht einmal Sachmets Kräfte reichten, die stählernen Fesseln zu zerreißen, die ihre Hände hielten. Flammen verzehrten ihren Körper. Etwas in ihr … tobte.
    Aber da war nichts, was sie tun konnte.
    »Das war ich dir noch schuldig, Schätzchen«, sagte Roy. »Aber wir sind trotzdem noch nicht quitt.« Er stieß sich – mühsam – von der Tür ab und hatte sichtliche Mühe, aufrecht zu gehen. »Also gut. Ben, Jack – ihr passt auf unsere Gäste auf. Matt und Frankie, ihr nehmt euch die Schlampe vor. Aber passt auf, dass sie mit euch nicht dasselbe macht wie mit mir. Ihr seht ja, was sie mir angetan hat.«
    Bast versuchte sich hochzustemmen, aber ihre Kraft reichte nicht. Alles drehte sich um sie, und sie hatte das Gefühl, immer schneller in einem Ozean aus reiner Agonie zu versinken, an dessen Grund eine unvorstellbar tiefe Schwärze lauerte. Roy sagte noch etwas, das sie nicht mehr verstand, weil das Hämmern ihres eigenen Herzschlages in ihren Ohren mittlerweile jeden anderen Laut verschluckte.
    Jemand zerrte sie brutal auf die Füße und schlug ihr ins Gesicht, was absolut überflüssig war; sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, zu stehen und wäre sofort wieder zusammengebrochen, hätte der gleiche Kerl sie nicht auch aufgefangen.
    »Vielleicht gehst du besser auch noch mit, Stan«, sagte Roy. »Sollst auch deinen Spaß haben.«
    »Spaß? Mit der? Die ist doch halb tot!«
    »Dann solltet ihr euch besser beeilen, wenn ihr noch was von der Schlampe haben wollt«, kicherte Roy. »Ben und ich amüsieren uns inzwischen ein bisschen mit der kleinen Cindy und ihrer neuen Familie – nicht wahr, meine Süße?«
    »Du rührst die Kleine nicht an«, sagte Ren. »Maude will sie unversehrt zurück.«
    Roy schnaubte irgendetwas, das Bast aber schon nicht mehr verstand. Ihre Arme wurden brutal auf den Rücken gedreht, und eine dritte Hand krallte sich in ihr Haar und zwang ihren Kopf in den Nacken, während sie von zwei der Kerle die Treppe hinaufgestoßen wurde. Der dritte war bereits die Stufen hinaufgeeilt und stieß die erstbeste Tür auf, die er fand.
    Bast versuchte sich gegen den erbarmungslosen Griff zu stemmen, aber sie fühlte sich so schwach und hilflos wie ein neugeborenes Kind. Sie blutete stark. Ihr Kleid war bereits nass und schwer, und sie hinterließ eine dunkelrote, breite Spur auf dem Teppich und den Stufen, die die beiden Schläger sie hinaufzerrten. Aber viel schlimmer noch blutete sie nach innen. Nie zuvor im Leben hatte sie solche Schmerzen gehabt, und sie spürte, dass sie auch nur selten dem Tod so nahe gewesen war. Ihr Körper kämpfte mit all seiner unglaublichen Kraft gegen die schrecklichen Verletzungen an, die sie erlitten hatte, und wäre die Situation nur ein klein wenig anders gewesen, so hätte er diesen Kampf auch zweifellos gewonnen. Sie brauchte nur wenige Minuten, um wieder so weit zu Kräften zu kommen, dass sie sich wenigstens bewegen konnte. Aber vielleicht würde sie diese wenigen Minuten nicht mehr haben.
    »Du weißt, dass Maude sie lebend haben will«, sagte Ben unter ihr.
    »Was Maude will, ist mir scheißegal«, schnaubte Roy. »Die Schlampe ist viel zu gefährlich, um sie am Leben zu lassen – muss ich das ausgerechnet dir erklären? Wenn ihr mit ihr fertig seid, dann schneidet ihr die Kehle durch!«, rief er den beiden Kerlen nach, die sie die Treppe hinaufschleiften. »Oder auch vorher. Is’ mir egal!«
    Irgendwie brachte Bast die Kraft auf, zumindest den Kopf zu drehen und einen Blick nach unten zu werfen. Roy lehnte noch immer an der Tür und grinste zu ihr herauf, und Ben hielt nun die Schrotflinte in der Hand, mit der er Mrs Walsh und Cindy bedrohte. Er wich ihrem Blick aus.
    Sie wurde weitergezerrt und grob durch die Tür und auf das Bett gestoßen. Ihre Hüfte stieß gegen einen der Bettpfosten, und es tat so weh, dass sie das Gefühl hatte, gepfählt zu werden. Ihr wurde schwarz vor Augen, vielleicht verlor sie für einen Moment auch das

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