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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide ließen sich schweratmend gegen die Wand im Grabinnern sinken. Sie kamen nicht dazu, sich auszuruhen, denn Anubis, der wahre Totengott, griff selbst ein. Kaum hatte der Schakal sein unseliges Dasein ausgehaucht, als nahe des Eingangs ein gewaltiges Brausen entstand.
    Sofort drehten Suko und Ghamal die Köpfe, schauten zu dem Rechteck und sahen ihn.
    Ghamal zitterte vor Angst, denn übergroß stand dort ein Geist. Ein riesiger Schakal, dessen Gestalt die Decke berührte, wobei die Umrisse seines Körpers von einem seltsamen Leuchten umlagert waren. Aus den Tiefen der Zeiten war der echte Wächter im Totenreich aufgetaucht, um schreckliche Rache zu nehmen.
    Der junge Ägypter drückte sich neben Suko an die Wand. »Jetzt«, flüsterte er, »jetzt ist es aus…«
    Auch der Chinese war gebannt. Er hatte von John gehört, daß die ägyptischen Gottheiten und Götzen existierten. Nun sah er zum erstenmal einen davon, und ausgerechnet einen der schlimmsten. Anubis stand vor ihnen. Riesig, unheimlich, sichtbar und dennoch ein Geist.
    Und er verbreitete eine Aura der Angst. Als er sein Maul aufriß, drangen gefährliche Dämpfe hervor, die er gegen seine beiden Feinde stieß. Ob sie es wollten oder nicht, sie mußten dieses Zeug einfach einatmen. Ghamal röchelte. Weit riß er den Mund auf. Die Augen wollten ihm aus den Höhlen treten. Er bekam keine Luft mehr, und Suko, der ihn anschaute, bemerkte, daß Ghamals Knie nachgaben und der junge Mann zusammenbrach.
    Dafür zeigte sich allein der aus dem Rachen dringende Rauch verantwortlich.
    Suko wollte weg. Er wußte, daß sich auch über seinem Kopf die Gefahr zusammenbraute. Er wollte die Stelle verlassen, wo er stand, doch es erwischte ihn mitten in der Bewegung. Von der Wand kam Suko noch weg. Dann hatte er das Gefühl, ersticken zu müssen. Wie zuvor bei Ghamal, drang aus seinem Mund ein röchelnder Laut, die Welt verschwamm vor seinen Augen, und der Chinese brach in die Knie.
    Seine Augen hatte er weit aufgerissen. Er schaute nach vorn, direkt in die Tiefe der Grabkammer hinein und glaubte, in eine von bläulichen Blitzen aufgerissene Finsternis zu starren.
    Dann brach er zusammen…
    ***
    Etwas griff ein, dessen Macht ich bereits zur Genüge kennengelernt hatte. Das Allsehende Auge!
    Das Zeichen des großen Gottes Osiris, und es entstand nicht vor mir, sondern glühte auf dem Kreuz.
    Ein starkes, faszinierendes, unheimliches Leuchten, das von einem wahren Sturmwind begleitet wurde.
    Hinter mir hörte ich einen erschreckt klingenden Laut. Per-nio hatte ihn wahrscheinlich ausgestoßen, aber das interessierte mich im Moment nicht, ich war auf die Mumie fixiert, die mich mit dem Schwert attackieren wollte.
    Auch sie war von der Wucht dieser osirischen Magie getroffen worden, und ich sah sie sehr deutlich, weil das Verlies von einem türkisfarbenen Leuchten bis in den letzten Winkel ausgefüllt wurde. Die Magie des großen Gottes stand mir zur Seite.
    Ich hörte seltsame Geräusche. Sie drangen aus dem nicht sichtbaren Maul der Mumie hervor, und sie klangen röchelnd und dumpf, so daß mir ein Schauer über den Rücken lief. Die Mumie wankte zurück, sie riß ihren rechten Arm mit dem Schwert in die Höhe und nahm eine Haltung dabei ein, die seltsam eckig wirkte. Dann brach sie zusammen. Die andere Magie fetzte sie förmlich auseinander. Vor meinen Augen zerplatzte sie. Fetzen und Staub blieben zurück, die dann in dem Schacht verschwanden.
    Fauchender Wind erwischte auch mich. Er trieb mich zurück, wirbelte die letzten Reste der Mumie in die Höhe, und ich merkte, daß ich mich gleitend und sicher bewegen konnte.
    Sofort dachte ich an den Professor.
    Wie erstarrt stand er vor dem zweiten Schachteingang. Die Hände hatte er halb erhoben, die zweite Mumie hatte sich vor ihm aufgebaut und das Schwert über den Kopf geschwungen, als wollte sie die Klinge jeden Augenblick nach unten rasen lassen.
    »Barkley!« Meine Stimme überschlug sich fast, als sie durch das Verlies gellte.
    Der Professor schaute mich an. Sein Blick traf aber auch das Kreuz auf meiner Brust, er wurde von der Helligkeit des Allsehenden Auges geblendet, und genau in diesem Moment erwischte es die zweite Mumie. Die Kräfte des Osiris rissen das Wesen vor meinen Augen entzwei. Das Schwert entfiel den kraftlosen Fingern und verschwand in dem tiefen Schacht, bevor die Mumie folgte. Sie hatte der Kraft nichts entgegenzusetzen, die sie in die Grabkammer schleuderte. Ich hatte gewonnen!
    Oder?
    »Kommen Sie

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