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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wobei das englische Pub-Flair allerdings überwog. Die Wände waren mit Mahagoniholz getäfelt, und auch die lange Theke bestand aus diesem Material. Um diese Zeit hielten sich nur wenige Gäste auf. Sie hockten allesamt an der Theke und unterhielten sich mit dem dunkelhaarigen Wirt über Fußball. Bis Mitternacht waren es noch zwei Stunden, wir hatten also genügend Zeit, in Ruhe zu sprechen.
    Barkley machte einen sehr nervösen Eindruck. Ihm war der Mord sehr an die Nieren gegangen, und er bestellte sich ein großes Bier. Ich nahm nur ein kleines.
    Die Mordkommision hatte längst ihre Arbeit beendet. Viele Spuren gab es nicht. Der Staub sollte im Labor analysiert werden, und was es zu sagen gegeben hatte, das hatte ich getan. Auf große Gegenliebe war ich nicht gestoßen. Der Leiter der Mordkommision galt als Mann der Praxis. Jedenfalls bezeichnete er sich selbst so, und er war nicht gerade freundlich zu mir gewesen. Es spielte im Prinzip auch keine Rolle, was dieser Mann dachte, wichtig war der Fall und da besonders Professor Barkley, denn er würde mir weiterhelfen können.
    Schon auf der Fahrt hatte er sich kooperationsbereit gezeigt und gesagt, daß man das Unheil stoppen müsse.
    Dagegen war meinerseits nichts einzuwenden.
    Ich wartete ab, bis er seinen Krug zur Hälfte geleert hatte. Er schob ihn etwas von sich und zog dann den Mantel vor seiner Brust zusammen, als würde er frieren.
    Ich rauchte eine Zigarette, blies die Rauchwolken zur Seite, wo sie sich mit dem anderen Qualm, der über der Theke schwebte, vermischten.
    »Ich bin natürlich sehr gespannt«, sagte ich und schaute Barkley dabei auffordernd an.
    »Ja, sicher…« Er machte einen etwas zerstreuten Eindruck, bevor er mit seiner Geschichte herausrückte. »Die Sache ist die, Mr. Sinclair. Wie ich schon sagte, beschäftige ich mich mit Ägyptologie, und mich interessieren dabei nicht so sehr die Pyramiden, wie es bei den meisten meiner Kollegen der Fall ist, sondern mehr das Umfeld dieser einmaligen und gewaltigen Gräber.«
    Er schaute mich an, und ich nickte. Ein Zeichen, daß er weiterreden sollte.
    Er verstand. »In der näheren Umgebung der Pyramiden lagen die sogenannten Mastabas.«
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Wissen Sie das nicht?« Jetzt kam er mir vor wie ein gestrenger Lehrer, der sich darüber wunderte, daß sein Schüler alles vergessen hatte, was er einen Tag zuvor noch gelernt hatte.
    »Nein.«
    »Also folgendes, Mr. Sinclair. Die Mastabas sind die vornehmen Privatgräber des Alten Reiches. Man legte sie um die Pyramiden an, und man findet sie heute noch in Siedlungen wie Gise, zum Beispiel. Es gibt verschiedene Typen von Mastabas. Sie unterscheiden sich nach ihrer Bauweise und auch nach der Innenaufteilung. Grundsätzlich setzen sie sich aus zwei selbständigen Teilen zusammen. Der Sargkammer und dem Kultraum, wobei sich die Sargkammer auf dem Grunde eines fast immer senkrechten Schachtes befindet und einen steinernen Sarkophag enthält sowie die für das jenseitige Leben des Verstorbenen unerläßlichen Beigaben. Die Sargkammer wurde nach der Bestattung vermauert und der Schacht mit Steinen und Erde aufgefüllt. Aber das alles ist im Moment nicht interessant, sie werden sicherlich einmal so eine Mastaba besichtigen. Wichtig für uns ist die Tatsache, daß ich ein solches Grab erforscht hatte. Um mir Zugang zu verschaffen, mußte ich es aufbrechen. Das Grab gehörte einem Zauberer, Magier und Hohen Priester namens Per-nio. Wie fast überall bei diesen sehr alten Gräbern fand ich an der normalen Eingangstür die Abbildung des Totengottes Anubis, und nicht nur das. Als ich das Grab betrat, stolperte ich fast über die Steinfigur.«
    »Die ich im Museum gesehen habe?« unterbrach ich ihn.
    »Ja, Mr. Sinclair, genau die.«
    »Wie haben Sie die Figur denn nach London schaffen können?«
    Er hob die Schultera »Durch Beziehungen. Ich kenne die Ausfuhrverbote sehr gut, aber Ägypten ist nun mal der Orient, und die Beamten dort sind jedem Bakschisch zugänglich. Bei dem einen muß man tiefer in die Tasche greifen, bei dem anderen genügt weniger. Im Prinzip ist alles machbar. Hinzu kam, daß ich den Beamten sehr gut kannte, er mich mochte, und so brachte ich die Steinfigur eben nach London.«
    »Wobei Sie einen alten Fluch auslösten!«
    Erschaute mich an, hob sein Glas, trank aber noch nicht, sondern nickte betrübt. »Leider, Mr. Sinclair, deutet alles darauf hin. Und ich habe sogar einen Beweis.«
    »Wo?«
    »Ich fand in der

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