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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Verteidigung möglicherweise aufbauen könnte. Offenbar nimmt Lindsey Drogen. Zwar keine harten, aber zumindest gibt mir das etwas an die Hand, um mit dem Gericht verhandeln zu können. Mein Gespräch mit Shirley Chavez war noch interessanter, obwohl nicht ganz so ertragreich, was unsere Klientin betrifft. Die Chandlers haben die Familie Chavez bestochen. Oder eher Payton McAllister der Dritte hat es getan, die übelste Ratte des Universums. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wer diesmal zum Winkeladvokaten des Jahres gekürt wird ­ Payton oder sein widerwärtiger Boss. Ich tippe aber auf Payton. Jedenfalls möchte ich Sie bitten, Ron, Lindseys Kinderarzt zu befragen und so viel wie möglich aus ihm herauszubekommen ­ ob sie Aufputschmittel oder Beruhigungsmittel oder was auch immer bekommen hat. Ich vermute, dass ihr Arzt so was wie eine Patientenakte über sie hat. Haben Sie nachgeprüft, ob sie schon früher bei der Polizei aktenkundig geworden ist?«
    »Da liegt nichts vor«, erwiderte Ron. »Nicht das Geringste.«
    »Das überrascht mich nicht weiter. Ihre Familie ist ja krankhaft darauf bedacht, bestimmte Dinge zu vertuschen.« Sie sah Ron an. »Haben Sie Ihr bewusstes Lächeln eingesetzt? Bei der Polizei, meine ich. Wenn Siebei dem Arzt vorsprechen, ist das noch wichtiger. Es ist ein bisschen heikel, an Patientenakten zu kommen, vor allem, wenn es sich um Jugendliche handelt.«
    »Ich möchte doch hoffen«, gab Ron ein wenig steif zurück, »dass ich immer höflich und professionell bin, wenn ich Aufträge für Sie erledige.«
    »Natürlich sind Sie das!«, sagte Bree.
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie mit meinem bewussten Lächeln meinen«, fuhr Ron fort. »Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich alle nötigen Informationen einholen werde.« Er sah sie mit einem nahezu engelhaften Gesichtsausdruck an.
    »Großartig.« Bree seufzte. »Nun zum Rest der Sachen, die ich herausgefunden habe. Shirley hat mir etwas wirklich Interessantes mitgeteilt, obwohl ich noch nicht weiß, ob uns das auch helfen wird, den Mord an Probert aufzuklären. In das Lager von Marlowe’s ist in der letzten Zeit des Öfteren eingebrochen worden. Die Diebe stehlen Pseudoephedrin, das, wie Sie wahrscheinlich alle wissen, ein Hauptbestandteil bei der Herstellung von Methamphetamin ist.«
    »Oje«, sagte Petru.
    »Genau. Chandler scheint angeordnet zu haben, dass die Sache vertuscht wird. Mit Erfolg, soviel ich weiß.«
    »Warum?«, fragte Petru. »Wozu die Verrtuschung?«
    Bree zuckte die Achseln. »Wer weiß? Im schlimmsten Fall, weil er selbst in die Herstellung des Methamphetamins involviert war.«
    »Wohl kaum«, murmelte Ron. »Wenn das der Fall wäre, hätte er sicher nicht Berufung eingelegt.«
    Bree rieb sich heftig die Augen.
    »Kaffee«, schlug Ron vor. »Der hilft Ihnen wieder auf die Beine. Außerdem hat Lavinia das berühmte schottische Shortbread für uns gebacken. Möchten Sie etwas davon?«
    »Klar.«
    Ron marschierte, gefolgt von Petru, in den Aufenthaltsraum. Bree starrte auf den Friedhof hinaus, was sie noch stärker deprimierte. Von ihrem Platz aus konnte sie Josiah Pendergasts Grabstein sehen. Darunter klaffte das leere Grab. Es sah aus, als hätte sich die Oberfläche der Erde zu einem entsetzlichen Grinsen verzogen. Bree trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Ein Glück, dass die beiden Monsterhunde im Vorderzimmer Wache hielten und unter dem Aufstieg des Kormor ans saßen wie … Sphinxe vor einem Grab. Hundefutter. Sie brauchte Unmengen von Hundefutter.
    »Sie hatten einige Anrufe!«, rief Ron aus dem Aufenthaltsraum. »Sie möchten sich bei Miz Eastburn melden. Sie hat schon zweimal angerufen.«
    Bree sah die Zettel durch, auf denen Ron die Anrufe notiert hatte: von ihrer Mutter ­ nicht sonderlich überraschend; von ihrer Schwester ­ ebenfalls nicht überraschend; von Cordelia ­ hmm; von Sam Hunter ­ hervorragend. Mit ihm musste sie sich über Chad Martinelli unterhalten und in Erfahrung bringen, ob er Informationen über die Einbrüche hatte. Und dann war da noch ein Anruf von Payton gewesen pfui Teufel!
    Die Pflicht, die sie gegenüber ihrer lebenden Klientin hatte, hatte Vorrang. Also wählte sie die Nummer der Staatsanwaltschaft, nannte ihren Namen und wartete, während ihr die Klänge von A Horse with No Name ins Ohr schallten. »Warum«, fragte sie Cordelia, als diese ans Telefon kam, »müssen in Amerika nur immer alle durch die Nase singen? Und warum muss ich mir so was anhören? Was ist

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