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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Der Mann sprang über den Zaun und rannte zur Schlucht runter.« Bree blickte mit grimmigem Gesicht auf. »Meine Güte! Probert Chandlers Geist hat doch gesagt, er sei nicht im Auto gestorben. Ob ihm vielleicht jemand den Schädel eingeschlagen hat? Könnte wetten, dass es so war. Oh, oh! Und Mrs. Nussbaum ist vermutlich nicht nach draußen gegangen, um nach ihm zu sehen. Na, also weiter im Text: ›Meine Nachbarn haben die Polizei angerufen, glaube ich jedenfalls, weil etwa zehn Minuten später ein Rettungswagen und ein Polizeiauto eintrafen. Der Mann im Auto wurde, glaube ich, getötet. ‹ «
    Bree legte die Aussage auf den Schreibtisch. »Warum um alles in der Welt ist diese Zeugin nicht von der Polizei vernommen worden?«
    »Die alte Dame hat ihr Haus schon seit Jahren nicht mehr verlassen«, erklärte Ron. »Sie leidet an Agoraphobie. Die Cops wollten sie ja befragen, aber als sie vor ihrer Tür standen, hat sie alle Schlösser verriegelt – sie hat mindestens ein Dutzend davon an der Haustür und noch mehr an der Hintertür –, und dann hat sie den Polizisten zugerufen, sie sollen verschwinden.«
    Bree runzelte die Stirn. »Ist sie zurechnungsfähig?«
    »O ja. Sie hat nur Angst vor der großen schlechten Welt da draußen. Und wer wollte ihr das auch verdenken?« Rons Gesicht wurde ernst. »Der Rest der Geschichte wird Ihnen allerdings nicht gefallen. Am Tag nach dem Unfall bekam sie Drohanrufe. Daraufhin nahm sie den Telefonhörer von der Gabel und ließ Schlösser an den Fenstern ihres Hauses anbringen.«
    »Wäre sie imstande, die Stimme zu identifizieren?« Ron dachte einen Augenblick nach. »Möglicherweise. Aber das wäre kein zulässiges Beweismaterial, Bree. Wenn wir diese Aussage vor Gericht verwenden wollen, muss jemand von der Polizei sie verifizieren, und ich weiß nicht, ob ich die alte Dame dazu überreden kann, all das noch einmal über sich ergehen zu lassen.«
    Bree brauchte ihn gar nicht zu fragen, wie er Helen Nussbaums Vertrauen gewonnen hatte. Es lag an seinem Lächeln. Angesichts dieses engelhaften Lächelns schmolzen einfach alle dahin. »Wow«, sagte sie. »Das ist ja hervorragend. Jetzt haben wir endlich die Bestätigung, dass Probert Chandler ermordet wurde, Leute!«
    »Ich habe bei meinen Internetrecherchen auch einen gewissen Erfolg gehabt«, meldete sich Petru zu Wort. Er legte sich seinen Stock quer über die Knie und platzierte den Aktenordner, den er mitgebracht hatte, darauf. »Der Kläger hat Ihnen mitgeteilt, Marlowe’s habe etwas mit seinem Ableben zu tun, nicht wahrr?«
    »Das vermuten wir zumindest«, erwiderte Bree. »Aber ich glaube schon, dass man davon ausgehen kann. Vor allem in Anbetracht der Einbrüche.«
    Sie lehnte sich zurück und grinste ihre Mitarbeiter an. »Ron? Was halten Sie davon, verdeckt zu ermitteln?«
    Ron strahlte. »Darf ich dann einen Filzhut tragen?«, fragte er.
    »Von mir aus können Sie sich eine Papiertüte auf den Kopf setzen«, entgegnete Bree. »Hauptsache, Sie beschaffen sich einen Job bei Marlowe’s und finden so viel wie möglich heraus. Ich will wissen, was gestohlen wurde,wann es gestohlen wurde und warum man sich so viel Mühe gegeben hat, es zu vertuschen.«
    »Also keinen Filzhut«, sagte Ron. »Aber ich habe eine wunderbare Bowlingjacke, die ich zu meinen J.-Crew-Jeans anziehen kann.«
    Petru räusperte sich.
    »Ja, Petru. Wir sind ganz aufmerksam.«
    »Wenn wir eine Liste von Perrsonen aufstellen wollten, die mit Marlowe’s zu tun haben und ein Interresse daran hatten, Mr. Probert Chandler so schnell wie möglich ins Jenseits zu befördern, wäre diese Liste sehrr, sehrr lang. Deshalb habe ich mich auf Prozesse der letzten Zeit konzentrriert, Prozesse der erbittertsten Art, und auf Perrsonen, die entweder am oder um den dritten Juli herum hierr in Savannah gewesen sind. Vor allem natürlich auf Männer, nachdem ich Ron dazu gebracht hatte, mir die Errgebnisse seines Gesprächs mit Mrs. Nussbaum mitzuteilen.« Missbilligend sah er Ron an.
    »Woraus haben Sie denn den Grad der Erbitterung abgeleitet?«, fragte Bree.
    »Aus der Angst, die einzelne Personen in Interviews und Zeitungsartikeln zum Ausdrruck gebracht haben.« Petru schüttelte den Kopf. »Es ist bemerrkenswert, wie sehrr dieser Mann gehasst wurde, und ebenso bemerrkenswert ist, wie gutt diese Dinge unter den Teppich gekehrt wurden. Nur die größeren Zeitungen haben darüber berichtet. Die New York Times. Das Wall Street Journal.«
    »Wenn es nicht gerade um einen

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