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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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an.
    Missy schob die Hände in die Jeans und wiegte sich auf den Fußsohlen hin und her. »Tut mir leid«, sagte sie zu Bree, ohne diese anzusehen.
    »Ist schon okay. Du hast nur ausgesprochen, was ich gedacht habe.« Bree schüttelte hilflos den Kopf. »Ich kann es einfach nicht fassen.«
    »Keiner von uns, weder Abel noch ich, glaubt, dass du für den Tod der armen Shirley verantwortlich bist. Was ich da gesagt habe, war nicht ernst gemeint. Aberwas ich über diese grässliche Lindsey und ihre Familie gesagt habe, das nehme ich nicht zurück. Warum hast du dich bloß mit denen eingelassen?«
    »Jeder hat das Recht, vor Gericht so gut wie möglich vertreten zu werden«, gab Bree steif zurück. »Dafür werde ich mich nicht entschuldigen.«
    Missy quälte sich ein Lächeln ab. »Jetzt klingst du genau wie dein Daddy.«
    »Und du klingst, als würdest du Lindsey nicht nur von ihrem Fernsehauftritt her kennen.« Bree sah Missy erwartungsvoll an. »Also?«
    Seufzend nahm Missy Bree gegenüber Platz, während ihr die still mitfühlende Delight eine Tasse Kaffee reichte. »Dir ist sicher aufgefallen, dass hier alles ein bisschen runtergekommen aussieht.«
    Bree schüttelte den Kopf, um dann voller Mitgefühl zu fragen: »Finanzielle Schwierigkeiten?«
    Missy schnitt eine Grimasse. »Kann man wohl sagen. Es war ein Fehler von mir, mich auf die Zucht von Jagdpferden zu verlegen, Bree. Charles hat es großzügigerweise immer mir überlassen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Aber auf diese Weise haben wir die Rennpferdezucht vernachlässigt, und die hat nun mal das meiste Geld eingebracht. Du weißt ja, was passiert, wenn man die Dinge schleifen lässt. Erst werden deine Pferde nur noch Zweiter, dann Dritter, und schließlich gehst du völlig leer aus. Als ich dann endlich aufwachte, war es bereits so schlimm, dass wir sogar mit dem Gedanken spielten, einen Teil des Landes zu verkaufen.«
    Bree gab einen mitfühlenden Laut von sich. Infolge des plötzlichen Zustroms von Rentnern, die nach einemZweitwohnsitz suchten, hatte sich der Wert des Landes um Savannah herum in den letzten Jahren verdoppelt, verdreifacht und vervierfacht. Missy saß also auf einem Vermögen.
    Hinter ihnen packte Hunter sein Handy weg, lehnte sich gegen den Herd und hörte zu.
    »Ich dachte, wenn ich eine Reitschule aufmache, wäre das vielleicht die schnellste Möglichkeit, an Geld zu kommen. Du weißt ja, was mit den Pferden geschieht, die nicht für Rennen geeignet sind.«
    Das wusste Bree in der Tat. Es war eine traurige Tatsache, dass mehrmals im Jahr Pferde vom Gestüt zum Abdecker geschickt wurden.
    »Deshalb haben wir ein paar von den alten Gäulen, die das Temperament dafür hatten, zu Reitpferden umerzogen und Reitschüler aufgenommen.« Ein schelmisches Funkeln trat in ihre Augen. »Hauptsächlich Mädchen, deren Mütter mehr Geld als Verstand hatten. Und die einen Dreck von Pferden verstanden, aber das ist eine andere Geschichte. Also, um es kurz zu machen, Lindsey und ihre zwei Freundinnen meldeten sich für den Grundkurs an. Madison und … wie heißt sie noch mal … Hartley. Die beiden waren okay. Besonders Madison hat das Zeug zu einer ziemlich guten Reiterin. Und außerdem ist sie ein gutes Kind. Lindsey hingegen … « Angewidert presste sie die Lippen zusammen. »Die hab ich vom Pferd gezogen, hab Carrie-Alice angerufen und das Mädchen vom Gestüt verbannt. Für immer.«
    Bree verzog das Gesicht. Ihr fiel ein, wie Lindsey Sascha mit einem Stock malträtiert hatte. »Sie war also richtig schlimm, ja?«
    Missy winkte ab. »Na ja, eher abstoßend. Hat wunde Stellen, die die Pferde hatten, aufgekratzt, Sachen von der Art. Und eine Peitsche durfte man ihr auch nicht in die Hand geben. Aber ich will dir mal was sagen, Bree, dieses Mädchen nimmt irgendwas. Ich versteh nicht viel von Drogen. Lydia und David waren da nie in irgendwelche Geschichten verwickelt, als sie noch zu Hause wohnten. Und falls doch, dann müssen sie es gut vor mir verheimlicht haben. Aber dieses Mädchen nimmt was. Ganz bestimmt.«
    »Das glaube ich auch«, erwiderte Bree. »Ich werde Mrs. Chandler um Erlaubnis bitten, mir etwaige Krankenhausakten anzusehen. Und sie vielleicht auch dazu überreden, Lindsey gründlich untersuchen zu lassen.«
    »Ich versteh das nicht ganz«, sagte Missy. »Ich dachte, du seist schon mit alldem fertig. Du hast Shirley bestochen … «
    »Ich habe Shirley nicht bestochen!«
    »Na ja, dann eben abgefunden. Damit ist der Fall

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