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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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die Tränen mit dem Hemdzipfel ab und fuhr fort: »Entschuldigung. Wir haben den Schuss gehört, aber zu dieser Jahreszeit ist der Wald voller Jäger … und wer wäre denn auf so was gekommen? Jedenfalls haben Abel, Neely und ich uns später aufgeteilt, um nach ihr zu suchen, als sie nicht kam, um sich ihren Lohn ab zuholen. Da ich dachte, sie hätte mit dem Ausmisten vorübergehend aufgehört, um neues Sägemehl zu ho len, habe ich im Durchgang zwischen Stall vier und dem Materiallager nachgesehen. Und dort«, sagte Missy mit tonloser Stimme, »war sie.«
    »Und dann?«, hakte Hunter nach.
    »Dann habe ich natürlich die Polizei angerufen. An schließend bin ich ins Büro gegangen, habe bei ihr zu Hause angerufen und mit … «, die Stimme versagte ihr, » … mit Luis gesprochen. Abel ist zu dem Platz gegan gen, wo die Teilzeitkräfte ihre Autos parken, und hat festgestellt, dass ihr alter Chevy noch da war.« Sie hobdie Hände und ließ sie in den Schoß fallen. »Dann haben wir auf die Polizei gewartet.«
    »Ist heute jemand Unbekanntes auf das Gestüt gekommen?«, fragte Hunter.
    »Nur sie.« Missy zeigte mit dem Daumen auf Bree. »Miss Winston-Beaufort.«
    »Hat jemand Shirley gesehen, nachdem Miss Beaufort das Gelände verlassen hatte?«
    Bree gab ein Geräusch von sich, das sich anhörte wie peng !
    »Ja, ich. Ich habe mich kurz mit Bree … mit Miss Beaufort unterhalten. Als sie gegangen war, bin ich zu Shirley in den Stall und hab sie gefragt, ob sie Hilfe oder Rat bräuchte. Sie sagte nein und dass Miss Beaufort wissen wollte, wer ihr das Geld gegeben hat. Sie machte sich Sorgen, weil sie uns – Abel und mir – davon erzählt hatte, aber ich habe sie beruhigt. Dann habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht. Als ich Shirley das letzte Mal sah, war sie gerade dabei, den Wassereimer in Box 4/6 zu schrubben.«
    Hunter stellte das Tonband aus.
    »Schien Shirley ungewöhnlich besorgt, weil sie verschiedenen Leuten von dem Geld erzählt hatte?«, fragte Bree.
    »Wir haben ihr Handy sichergestellt«, sagte Hunter.
    »Sie hat in der Tat Ihren Freund Payton bei Stubblefield, Marwick angerufen.«
    »Gab es noch andere Anrufe, die Sie nicht zurückverfolgen konnten?«
    »Offenbar ist sie nur bis zu der Sekretärin der Kanzlei gekommen. Danach gab es tatsächlich noch einen weiteren Anruf.«
    Brees Herz schlug ein wenig schneller. »Und?«
    »Daran arbeiten wir noch.«
    »Aber Hunter!« Bree holte tief Luft. »Der Zeitraum ist so knapp! Eine Stunde, vielleicht noch weniger. Das heißt, der Mörder … «
    »Könnte sich irgendwo im Umkreis von dreißig Kilometer befinden. Das ist eine Fläche von rund dreitausendfünfhundert Quadratkilometern.«
    »Oh«, sagte Bree enttäuscht.
    »Und ich würde vermuten, dass der Anruf einem Telefon galt, das bereits auf dem Grund des Savannah liegt.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht.« Bree sah zur Küchenuhr hoch. Die Erschöpfung brach wie eine Sturzflut über sie herein. »Es ist gleich ein Uhr morgens. Mir reicht’s.« Besorgt sah Bree Missy an, die purpurrote Flecken unter den Augen hatte. »Und du brauchst auch Schlaf. Machen wir für heute Schluss.«
    »Um fünf Uhr muss ich wieder auf den Beinen sein«, sagte Missy und stemmte sich vom Stuhl hoch. »Lieutenant? Können Sie mir sagen, wie lange Ihre Leute hier noch rumlaufen werden?«
    »Wir müssten eigentlich fertig sein. Ich werde Sergeant Markham fragen.«
    »Dann bring ich Sie beide jetzt raus.«
    »Ich glaube, Sergeant Markham kenne ich noch gar nicht«, sagte Bree, als sie und Hunter Missy zum vorderen Teil des Hauses folgten. »Ist er neu?«
    An der Haustür lehnte eine keck aussehende Rothaarige in Uniform und kritzelte etwas in ihr Notizbuch. Als die drei näher kamen, stellte sie sich gerade hin und deutete einen Gruß an.
    »Markham? Das ist Brianna Beaufort, eine von den Rechtsanwälten der Chandlers.«
    Bree sah Hunter entrüstet an, schüttelte Markham aber trotzdem die Hand. Sie war ein oder zwei Jahre älter als Bree, hatte unzählige Sommersprossen und kalte haselnussbraune Augen. »Madam«, sagte sie.
    »Haben Sie die Aussage von Mrs. Trask?«, fragte Hunter.
    »Jawohl.« Sie zeigte mit dem Bleistift in Richtung Decke. »Er hat sie zu Bett gebracht. Aber ich verstehe nicht ganz, warum … «
    »Das wär’s, Sergeant. Diese Mrs. Trask geht ebenfalls zu Bett. Bree? Ich bring Sie zu Ihrem Wagen.«
    Der Nebel draußen war dicker geworden, es war kalt und feucht. Bree erschauderte.
    In

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