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Anwaltshure 4

Anwaltshure 4

Titel: Anwaltshure 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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geklaut noch jemanden beim Klauen beobachtet. Mein ganzes Wissen zum Thema bezog ich aus irgendwelchen TV-Dokumentationen. Da mein Klient aber offensichtlich genauso unwissend war, und zudem einer der wenigen Kunden, die sich in dieser Boutique aufhielten, zumal als einziger Mann, war mir schnell klar, um wen ich mich kümmern sollte.
    Hübscher Bengel. Großgewachsen. Breite Schultern. Die Muskeln waren eindeutig trainiert. Seine Bewegungen wären normalerweise athletisch, ein wenig raubtierhaft sogar, doch im diesem Moment war er gehemmt. Wenn er ein Kleidungsstück vom Haken nahm, wirkte es vielmehr so, als hielte ihn eine unsichtbare Gestalt fest. Er trug ein T-Shirt, das das Beste sowohl aus seinen von vollen Adern durchzogenen Armen als auch aus seinem absolut sehenswerten Oberkörper machte, nur ganz und gar nicht zum heutigen Wetter passte.
    Da seine Jeans, anders als bei den üblichen Filmdieben, sehr eng war, fragte ich mich, zugegebenermaßen leicht amüsiert, wo er seine Beute wohl verstecken würde. Sein Hintern füllte die Hose perfekt aus. Rund und hart. Mit leichtem seitlichen Schwung bei jedem seiner wenig zielgerichteten Schritte. Der Stoff umspannte seine kräftigen Beinmuskeln und ließ auch keine Fragen über seine Männlichkeit offen. Kein Zweifel, der Bursche war äußerst gut bestückt. Ihn zu ertappen, würde besonders amüsant werden.
    Einmal mehr stellte ich fest, wie dankbar ich meinem Job sein musste, dass mir die Männer praktisch auf dem Silbertablett serviert wurden und ich nie hatte fürchten müssen, mir einen Korb zu holen.
    Er streunte noch immer durch die verschiedenen Bereiche. Seine kräftigen, ziemlich langen Finger glitten über die üppigen Modeschmuckketten und ließen sie klimpern. Als er das Geräusch hörte, zog er seine Hand wie verbrannt zurück. Offensichtlich fürchtete er, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wo er sie doch schon längst in vollem Umfang besaß.
    Eine Kundin hatte ihn ebenfalls bemerkt und musterte seine breiten Schultern, die sie leicht berührt hatten, als er an ihr vorüberging. Ihm fiel wohl ihr Blick auf, woraufhin er schnell ein Shirt aus dem Regal nahm, es betrachtete und wieder zurücklegte. Sie lächelte. Er nicht.
    Seine Nase war kräftig und er hatte ein gutes, klares Profil. Sein Haar war von einem Aschblond mit leichtem rötlichen Schimmer. Es war störrisch und er trug es wohl auch deswegen recht kurz. Er war gut eineinhalb Köpfe größer als die Kundin und ich sah ihr an, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen.
    Den kleinen Stich, den diese Erkenntnis in mir auslöste, löschte ich dadurch aus, dass ich an sie herantrat und fragte, ob ich ihr behilflich sein könnte. Außerdem wusste ich ja, dass dieser Appetithappen nur für mich bestimmt war.
    Jetzt erst, da ich ihm so nahe kam, wurde mir klar, wie breit und groß er war. Er benutzte ein Duschgel, das ich kannte, und es wirkte ungeheuer anziehend. Sein Seitenblick traf mich brennender, als jener der Frau.
    »Haben Sie das auch noch in Größe 36?« Sie sprach die gesuchte Größe unnatürlich laut aus. »Über der Brust darf es gern etwas weiter sein«, setzte sie nach und schaute zu ihm hin.
    »Einen Moment bitte!«
    Ich suchte im Lager, wo ich mich kein Stück auskannte und war doppelt stolz auf mich, als ich nicht nur ein solches Top fand, sondern noch dazu eins in der gewünschten Größe.
    Sie probierte es an, während ich ihn beobachtete. Er suchte noch immer, und seine Blicke ließen keinen Rückschluss zu, ob er mich so eingehend musterte, wegen dem, was wir vorhatten oder ob es zu seiner Darstellung des Ladendiebs gehören sollte.
    Der Vorhang zur Kabine wurde zurückgeschoben und die Kundin kam wieder heraus. Ich mochte es sehr, für diesen kurzen Moment in einen ganz normalen Job zu schlüpfen. Ja, ich spielte sogar für ein paar Minuten mit dem Gedanken, in solch einer Boutique als Verkäuferin anzuheuern. Als ich mich aber sowohl der Arbeitszeiten als auch der Bezahlung erinnerte, ließ ich den Gedanken fallen wie eine heiße Kartoffel.
    »Ich nehme es«, erklärte sie gutgelaunt und ging zur Kasse. »Ach … Sie haben nicht zufällig noch einen hübschen BH, der farblich dazu passt?«
    »Aber natürlich«, sagte ich und führte sie in die Lingerie-Abteilung. Es war nicht zu übersehen, dass ich für ihren Geschmack viel zu schnell einen BH bei der Hand hatte. Und es gefiel ihr noch weniger, dass er wirklich passte und sie sich so in Windeseile wieder an der

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