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Anwaltshure 4

Anwaltshure 4

Titel: Anwaltshure 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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damit ging die Sonne auf.
    »Ja?«
    »Ich fürchte, ich habe meine Kreditkarte draußen im Auto liegen gelassen!« An diesem Satz hatte er bereits länger gefeilt. Er kam sehr locker. Oder der Bursche war ein geübterer »Dieb«, als ich gedacht hatte.
    »Ich gehe schnell und hole sie!« Damit lächelte er mich verbindlich an und wandte sich zum Gehen.
    Ab hier war alles Routine.
    »Entschuldigen Sie bitte, aber dürfte ich mal sehen, was das da ist?«
    Abrupt blieb er stehen. Noch ehe er reagieren konnte, hatte ich sein Shirt angehoben und den Seidenschal hervorgezogen, den er hinter den Hosenbund geknüllt hatte.
    Kluge Wahl, dachte ich. Das Ding ist fast hundert Pfund wert und dabei so dünn, dass er an jeder unerfahreneren Verkäuferin ohne Weiteres vorbeigekommen wäre!
    Jetzt wurden seine Augen groß. Als verstehe er die Welt nicht mehr, starrte er auf den bunten Stoff in meiner Hand, an dem noch das Preisschild anklagend baumelte.
    »Nun?«, forderte ich ihn heraus. »Sagen Sie jetzt bloß nicht, dass Sie keine Ahnung haben, wie das Ding da hingekommen ist!«
    Er schluckte hart und ich sah seinen Kehlkopf auf und ab wandern. Es war an der Zeit, die Schraube ein wenig zu drehen.
    »Ich … Es tut mir leid.« Wie die Sehnen sich unter der Haut seiner Arme bewegten … Seine Stimme war noch tiefer geworden.
    Scheinbar emotionslos deutete ich auf ein Schild, das in der Nähe der Tür hing: »Alle Diebstähle werden zur Anzeige gebracht. Es wird eine Bearbeitungsgebühr von fünfzig Pfund erhoben!«
    »Kommen Sie bitte mit«, sagte ich ruhig und höflich, und führte ihn in das Hinterzimmer, das als eine Mischung aus Büro und Lager diente. Hier standen ein Schreibtisch und Kartons mit Ware, die noch ausgezeichnet werden musste.
    Die Ketten hatte ich ebenso mitgenommen wie den Schal.
    »Es tut mir leid, aber ich muss die Polizei benachrichtigen. Haben Sie einen Personalausweis dabei?« Mit schuldbewusst gesenktem Blick durchforstete er seinen Geldbeutel abermals. Doch diesmal wurde er fündig. Die grüne Plastikkarte wanderte neben meine PC-Tastatur. Sebastian Andrews. Schnell berechnete ich sein Alter. Gerade mal süße dreiundzwanzig, dachte ich schmunzelnd, dann nahm ich den Hörer auf. Ich hatte längst aufgehört, mich zu fragen, was bestimmte Männer dazu brachte, Georges Angebote anzunehmen. Im gleichen Moment, da ich die Nummer der zuständigen Polizeidienststelle anwählen wollte, oder dies zumindest vorgab, stoppte mich seine Hand, die sich fest auf meine legte. Trocken und warm. Er fühlte sich entschieden gut an.
    »Bitte?«, machte ich spitz und sah ihm direkt in die Augen. Fest. Kein Blinzeln.
    »Hören Sie … Ich werde das Tuch ja bezahlen …«
    »Tut mir leid, aber so läuft das nicht. Egal, ob Sie bezahlen oder nicht – Anzeige wird erstattet!«
    »Hören Sie doch …« Jetzt bekam seine Stimme etwas Flehendes. »Bitte! Keine Polizei!«
    »Und warum nicht?«
    Die Frage war überflüssig und suggerierte ihm die vage Möglichkeit, dass ich doch auf die Anzeige verzichten würde, wenn er mir nur einen Grund lieferte, der gut genug war.
    »Ich … ich …«, stammelte er. Seine Hand drückte meine. Massierte sie förmlich.
    »Ja?«, setzte ich nach. Er stand so dicht vor mir, dass seine Brust meinen Busen berührte. »Ja?« Wie heftig er atmete, wie er sich gegen mich zu drängen schien. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Die Kante des Schreibtischs drückte sich gegen meinen weichen Hintern. Ich tat so, als wollte ich ihm ausweichen und wusste doch genau, dass ich das gar nicht konnte.
    Jetzt kam er mir wirklich nahe, denn er beugte sich vor. Diese vollen Lippen hätten jede Frau neidisch gemacht.
    »Was?«, hauchte ich leise und reckte mich ihm entgegen. Sollte er ruhig wissen, dass ich nicht unwillig war.
    Mittlerweile war mir sein Gesicht so nahe, dass alles außer einem Kuss Nonsens gewesen wäre. Mit einem kleinen Sprung setzte ich mich auf den Schreibtisch und nahm meine Knie so weit auseinander, dass er dazwischentreten konnte, was er auch sofort tat.
    »Es gibt sogar einen sehr guten Grund, warum du nicht die Bullen rufen solltest …«, flüsterte er plötzlich in mein Haar.
    Es begann in meinem Nacken zu prickeln und eine Gänsehaut rollte über meine Arme. »Und der wäre?«, reizte ich weiter, denn ich hatte entschieden Appetit.
    Statt einer Antwort legte er seine Lippen entschlossen auf meine. Jetzt blieb mir der Atem weg. Und was seine Zunge in meinem Mund anstellte … Es war ein

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