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Anwaltshure 4

Anwaltshure 4

Titel: Anwaltshure 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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ihr die Frage stellen: »Jane?«
    »Hmm?« Sie sah zu mir herab und unter ihrem Kinn legte sich die Haut in kleine Falten.
    »Ich … Ich habe doch das mit dem Escort-Service erwähnt.«
    »Jaaa«, machte sie gedehnt. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Augen.
    »Sag mal … Du könntest dir nicht vielleicht vorstellen …« Weiter kam ich nicht.
    Sie reckte sich ein wenig hoch und griff nach den Zigaretten auf dem Nachttisch. Zwei von ihnen steckte sie zwischen ihre schön geformten Lippen, zündete sie an und gab mir dann eine ab.
    »Du willst wissen …«, sie blies den Rauch gegen die Decke und machte dabei leise »pfffff«, »… ob ich Lust hätte, bei dem Escort-Service mitzumachen.«
    Da mir klar war, dass sie mich gleich ansehen würde, zog ich es vor, die Zigarette zur Seite balancierend, mich auf den Bauch zu drehen. Jane verschränkte einen Arm hinter dem Kopf und so ruhte meine Wange fast an der weichen Rundung ihrer Brust.
    »Ja. So ungefähr.«
    Ein neuerlicher Zug, ein neuerliches Entströmen des Rauchs gegen die Decke. Wenn Jane zusagen würde, dann hätte ich ein gutes Gefühl, schoss es mir durch den Kopf. Sie ist die beste Frau, die ich für einen Start finden kann! Aus dem Augenwinkel studierte ich jede noch so winzige Regung ihrer Mimik, jede kleinste Bewegung ihrer Arme und Schultern.
    »Wann willst du anfangen?«
    Wenn sie Gegenfragen stellte, war es schon mal ein gutes Zeichen, wertete ich ihre Worte.
    »Vielleicht im Frühling. Bis dahin dürfte ich alles soweit geklärt haben.«
    »Auch das mit George?«
    »Ja.«
    Sie klopfte Asche in die Glasschale, die sie auf ihren Bauch gestellt hatte. »Willst du seine Klienten abwerben?«
    »Nein. Vielleicht erzähle ich dem einen oder anderen von dem Escort-Service«, gab ich verhalten zu verstehen.
    »Das ist klug von dir. George würde dir sonst die Seele aus dem Leib klagen. Du darfst ihm keinen Anlass zum Groll geben. Du weißt, dass er die Ausdauer und das Gedächtnis eines Elefanten hat.«
    Ich nickte stumm. Und ob ich das wusste …
    »Wenn du alles geklärt und alle Hindernisse aus dem Weg geräumt hast, dann kannst du auf mich zählen.«
    Ein Stein fiel mir vom Herzen! Jane war mit ins Boot gestiegen. Im Überschwang der Gefühle stieß ich hervor: »Danke!«
    Sie sah mir meine Erleichterung an und lächelte, das Gesicht zur Decke gehoben.

18. Ein neuer Job
    Mir war klar, dass ich in der Anfangszeit auch würde begleiten müssen. Doch das störte mich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich wollte den Sex mit den unterschiedlichsten Männern ungern aufgeben und ich sah auch keinen Grund, warum ich es hätte tun sollen. Mein Job machte mir Freude und es gab keinen Partner an meiner Seite, den ich damit hätte verletzen können.
    Der Schnee taute und hinterließ schmutzig-braunen Matsch. Ein ungutes Gefühl beschlich mich und ich konnte weder sagen, woher es kam noch konnte ich es fest umreißen. Es war mehr eine Art wabernde, düstere Wolke in meinem Magen, die sich langsam ausbreitete. Ich wollte sie auch gar nicht genauer betrachten. Wollte sie viel lieber ignorieren. Durch etwas Positives ersetzen.
    Bei diesem Gedanken fiel mir jener Moment bei Delacro ein, mit Derek am Fuß dieser Treppe. Wie ich es doch genoss, mir jeden Augenblick wieder ins Gedächtnis zu rufen. Jeden Atemzug, jede Berührung noch einmal zu erleben.
    Doch dann wuchs die düstere Wolke wieder, warf ihren Schatten über die Szene und erfüllt mein Herz mit unsagbarer Wehmut. Ich hatte ihn verloren ...
    ***
    Aber so schnell wurde man einen McLeod nicht los. Das wurde mir klar, als ich Georges Stimme am Telefon hörte. Als wäre nie etwas gewesen, erkundigte er sich nach meinem Befinden. Plauderte über das Tauwetter und seinen neuen Wagen.
    »Hast du am Mittwoch etwas vor?«
    So voll war mein Kalender nicht, dass ich die Termine nicht im Kopf gehabt hätte. »Ich muss nachsehen. Kann ich dir jetzt so nicht sagen …« Ich drückte den Hörer gegen die Schulter und zählte von fünfzig rückwärts. Dann legte ich ihn wieder ans Ohr. »Da habe ich Zeit.«
    »Gut. Ich habe einen Job für dich.« Am Schmunzeln in seiner Stimme konnte ich erahnen, dass er meine kleine Finte erkannt hatte.
    »Etwas Bestimmtes?«
    »Ja. Du musst einen Ladendieb schnappen.«

19. LadenDieb
    Ich hatte den Typen seit ungefähr zehn Minuten im Blick. Darin lag der Kitzel für uns beide. Ich musste ihn erkennen, ihn auf frischer Tat ertappen und dann stellen.
    In meinem ganzen Leben hatte ich weder

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