Anwaltshure 4
los und er konnte sich neben mich setzen. Aufmerksam wie ein Musterschüler sah er mir dabei zu, wie ich den Samen in meine Haut rieb, zwischendurch meine Finger ableckte und dann weiterrieb. Impulsiv hielt ich meine benetzen Finger an seine Lippen und als er sie wenig öffnete, schob ich sie hinein.
Es war ein unglaubliches Gefühl, als seine Zunge sich an ihnen entlangzutasten schien und jede Spur seines eigenen Saftes ableckte. Ivo gab dabei leise, brummende Geräusche von sich, die unwahrscheinlich sexy klangen und geile Vibrationen direkt in meinem Unterleib auslösten.
Als er sich von meinen Fingern löste und seine Lippen auf meine presste, schmeckte ich jene Mischung aus Sex und Leidenschaft, wie ein süßes Gift, das sich in uns ausbreitete.
Ermattet sanken wir in die Laken zurück, und gerade so, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt, streckte er seinen Arm neben sich aus und ließ mich an seiner Brust kuscheln.
So fest an ihn gedrückt, seinen Duft atmend, dämmerte ich vor mich hin, bis ich schließlich – ganz unprofessionell – einschlief.
***
Ich erwachte, als es im Zimmer bereits dunkel war. Nur eine kleine Lampe über einer Grafik brannte noch und verbreitete ein mattes Licht im Raum.
Ivo lag auf der Seite, seine Hand streichelte sacht meinen Oberarm und sein Blick ruhte auf mir. »Ich hab dich die ganze Zeit angesehen«, sagte er mit ernstem Ausdruck. »Du bist so wunderschön.« Es war eher eine erstaunte Feststellung als ein Kompliment, und so erübrigte es sich auch, dieses charmant von mir zu weisen.
Ich blieb einfach liegen und küsste sanft seine entblößte Brust, während seine Fingerkuppen über meine Haut strichen.
»Ich könnte für immer so liegen bleiben.«
»Ich auch«, ergänzte ich, ohne den Hauch einer professionellen Munkelei. Wollte ich doch nichts weiter, als in diesen Augen zu versinken und mich in diesen Armen zu verlieren.
***
Selten hatte ich es so bedauert, dass ein Kunde ging, wie in jenem Moment, als er – wieder zurück in seiner perfekt sitzenden Uniform – mit einem leidenschaftlichen Kuss mein Apartment verließ.
Noch lange nachdem die Limousine vom Parkplatz gerollt war, und sich in den abendlichen Verkehr eingefädelt hatte, stand ich am Fenster und sah ihm hinterher. Ein seltsam melancholisches Gefühl erfasste mich bei dem Gedanken, dass ich einen Kunden nie mehr wiedersehen würde.
2. Stilles EinVernehmen
Der Schneefall hatte innerhalb von einem Tag London zuerst in ein Wintermärchen verwandelt und dann in ein Schneechaos. Das Einzige, was noch reibungslos zu funktionieren schien, war das Telefon.
Ich hatte nicht schlafen können, sondern rauchend im Wohnzimmer gesessen und der Zeit beim Vorübergehen zugeschaut. Die Lichter der Stadt und der weiße Schnee hatten den Raum mit genug Helligkeit erfüllt, dass ich alles sehen und mich in den Anblick meines Gartens vertiefen konnte, dessen Umrisse mittlerweile von einer dicken Schneedecke unkenntlich gemacht worden waren.
Da ich normalerweise keine Anrufe mitten in der Nacht erhielt, zuckte ich heftig zusammen, als es plötzlich neben mir läutete. Mein Herz begann augenblicklich wild zu pochen und kalter Schweiß brach aus meinen Poren. Nächtliche Anrufe bedeuten nur sehr selten Gutes und so rechnete ich augenblicklich mit einer Hiobsbotschaft. Meine Gedanken rasten an den Reihen jener Menschen vorbei, die mir lieb und wichtig waren. In Sekundenbruchteilen ordnete ich die unterschiedlichsten Überlegungen, wer einen Unfall gehabt haben könnte.
Mit bebender Hand nahm ich den Anruf entgegen. Ich wusste, meine Stimme würde unsicher klingen und so sagte ich nur »Ja?«
»Miss Hunter.« Es war eine Feststellung.
»Master Alexander möchte morgen mit Ihnen um dreizehn Uhr im La Calèche speisen. Sie haben Zeit?«
Die Stimme kam mir seltsam bekannt vor, und in Zusammenhang mit Alexander, war mir augenblicklich klar, wer mich da zu nachtschlafender Zeit anrief, um mir eine Lunch-Einladung zu überbringen. Und ich war mir ebenso sicher, dass diese Dame den Gedanken maßlos genoss, mich aus dem Tiefschlaf gerissen zu haben. Dennoch war es meine spontane Erleichterung, dass niemandem ein Unglück widerfahren war, die mich beinahe heiter »Ja« antworten ließ.
»Gut. Der Master erwartet Sie!«
Ich legte auf.
Alexander … Der Fürst der Finsternis! Unter all meinen exzentrischen Kunden nahm er mit Sicherheit eine Spitzenposition ein. Groß, mit trainiertem Körper und
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