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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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Dank geht es in Beziehungen um mehr als nur um Aussehen. Zumindest in unserer. Körperliche Anziehung war ein wichtiger Grund, warum ich mich zu Will hingezogen fühlte, aber ich glaube, er hat sich in mich verliebt, weil ich eine der Wenigen war, die jemals seinen Traum verstanden hat, aus einer kleinen Stadt im mittleren Westen auszubrechen und Karriere in New York zu machen. Wir beide haben diesen brennenden Ehrgeiz, das banale Leben, in das wir hineingeboren wurden, hinter uns zu lassen, und das war auch der Grund, warum wir schließlich zusammenkamen.
    Jetzt scheint es uns auseinander zu bringen. Himmel, Will lässt mich einfach zurück. Vielleicht nicht für immer, aber für einige Zeit, und das tut weh. Es tut so weh, dass Buckley, als der Kellner verschwindet, mich sofort fragt: „Was ist denn los, Tracey?“
    Ich versuche, fröhlich auszusehen. „Nichts. Warum?“
    „Du bist aus irgendeinem Grund traurig. Das kann man sehen.“
    „Wundert mich nicht. Ich konnte noch nie etwas vor dir verbergen, Buckley. Und du hast mich schon immer besser gekannt als ich mich selbst“, sage ich ernsthaft.
    Er lacht.
    Dann sagte er. „Weißt du, es kommt mir wirklich so vor, als ob wir uns schon eine Weile kennen.“ Mir wird klar, dass er keinen Witz macht. Und, dass er Recht hat. Es kommt einem so vor, als ob wir alte Kumpel wären. Es wäre toll, einen Freund wie Buckley zu haben. Eine Frau, die alleine in New York lebt, kann nie zu viele männliche Freunde haben.
    „Stimmt, wir sollten öfter zusammen weggehen“, sage ich, als der Kellner das Bier bringt. „Ich liebe es, an regnerischen Wochenenden ins Kino zu gehen.“
    „Ich auch. Fast so sehr wie Bier und Käse-Speck-Kartoffelchips.“
    „Darauf sollten wir anstoßen.“
    „Cheers.“ Er prostet mir mit seiner Flasche zu.
    Wir lächeln uns an.
    Ahnen Sie, was jetzt kommt?
    Nun, ich auf jeden Fall nicht.
    Er beugt sich zu mir und küsst mich.
    Oje.
    Buckley, der nette, süße, edle,
schwule
Buckley, beugt sich zu mir, legt seine Lippen auf meine, und das auf eine komplett heterosexuelle Art und Weise.
    Ich bin so verblüfft, dass ich nichts anderes tun kann, als das, was zunächst von ganz alleine passiert.
    Das heißt, ich küsse ihn zurück.
    Es dauert nur ein paar Sekunden, bis das, was ein freundschaftlicher Kuss hätte sein können, sich zu einem romantischen entwickelt. Die Art von Kuss, die zart und leidenschaftlich, aber nicht eklig oder nass ist. Ein Kuss von der Art, den du in der Magengrube spürst, an diesem bebenden Ort, wo die Erregung immer zuerst aufflackert.
    Ja, ich bin durch diesen Kuss erregt. Erregt, benommen und irritiert.
    Buckley hört auf, mich zu küssen – allerdings nicht, weil er etwas Merkwürdiges spürt. Er hört einfach auf, weil er fertig ist. Er setzt sich zurück und schaut mich mit einem leichten Lächeln an.
    „Aber …“ Ich starre ihn an.
    Sein Lächeln erstirbt. „Tut mir Leid.“ Er sieht sich um.
    Wir sind die Einzigen hier, abgesehen vom Barkeeper, der ein Football-Spiel im Fernsehen beobachtet, und dem Kellner, der sich in die Küche zurückgezogen hat.
    „War das nicht in Ordnung?“ will Buckley wissen. „Ich habe mir einfach nichts dabei gedacht. Ich fühlte mich danach, also habe ich es getan.“ Er sieht etwas beunruhigt aus, aber nicht erschrocken.
    Ich
bin erschrocken. „Aber …“
    „Tut mir Leid“, sagt er noch mal und wirkt jetzt doch ein ganz klein wenig unsicher. „Ich wollte dich nicht …“
    „Aber du bist doch schwul!“ rufe ich, indem ich die richtigen Worte aus dem Strudel meiner Gedanken einfach herauspicke.
    Er sieht schockiert aus. „Ich bin schwul?“
    Nun, zumindest habe ich gedacht, dass es die richtigen Worte sind.
    „Ja, du bist schwul“, sage ich in dem bestimmten Ton, den man an den Tag legt, wenn eine Brünette einen überzeugen will, dass sie blond ist.
    „Das ist mir aber neu“, sagt er, offenbar amüsiert.
    Schon wieder nimmt er mich auf den Arm, ohne das Gesicht zu verziehen. Diesmal finde ich das überhaupt nicht lustig.
    „Hör auf damit, Buckley“, sage ich. „Das hier ist ernst.“
    „Es
ist
ernst! Weil ich bisher immer der Ansicht war, dass ich heterosexuell bin. Vielleicht hat es ja deshalb nicht mit meiner Freundin geklappt.“
    Er macht schon wieder Witze. Zumindest, was den letzten Teil seiner Antwort angeht. Vielleicht aber nicht über den Rest.
    Irritiert sage ich. „Ich dachte, er war ein Freund.“
    „Er war eine Freundin.
Sie
war eine

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