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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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Freundin.“ Er dreht den Hocker ein wenig und stützt sich mit den Ellbogen hinter sich auf der Bar auf. Er sieht entspannt aus. Und auf jeden Fall weiterhin belustigt.
    Ich muss mich auch entspannen. Ich muss was trinken. Ich nehme einen Schluck Bier.
    „Tracey, ich verspreche dir, ich bin nicht schwul.“
    Ich verschlucke mich an meinen Bier.
    „Warum sollte ich mit dir ein Date haben, wenn ich schwul wäre?“ will er wissen.
    Ein paar Tropfen Bier laufen mir übers Kinn. Ich wische sie mit dem Ärmel weg und wiederhole: „Ein
Date
?“
    „Warte mal, für dich ist das hier kein Date?“ fragt er mit zusammengekniffenen Augen. „Ich dachte, du hast dich mit mir verabredet.“
    „Ich habe dich nur gefragt, ob du mit mir ins Kino gehst. Nicht als meine Verabredung. Ich wollte, dass du dich mit Raphael verabredest.“
    „Mit wem?“ Er schaut sich um und fährt dann fort. „Oh, Raphael. Der Typ von der Party. Du wolltest, dass ich mich mit
ihm
verabrede?“
    „Ja! Ihr passt perfekt zusammen“, sage ich bestimmt, obwohl ich den Verdacht hege, dass es nun etwas zu spät dafür ist.
    „Wir passen perfekt zusammen.“ Buckley nickt. „Abgesehen von der geringfügigen Tatsache, dass ich nicht schwul bin.“
    „Stimmt.“ Jetzt, wo ich sicher bin, dass er sich nicht über mich lustig macht, bin ich einfach entsetzt über diese Neuigkeit.
    Ich nehme noch einen großen Schluck Bier und versuche, diesen Schock zu verdauen.
    Rein körperlich gesehen ist mir von diesem Kuss noch ein wenig schwindlig. Ich meine, er ist ein guter Küsser. Großartig. Und mir wird klar, dass ich schon ewig lange nicht mehr so geküsst worden bin. Will und ich küssen uns inzwischen gar nicht mehr richtig. Wir schlafen einfach miteinander – und wie bereits erwähnt, ist nicht einmal das mehr sehr häufig der Fall, und wenn, dann ist es eher langweilig.
    Zur Hölle. Will.
    „Ich habe einen Freund“, erkläre ich Buckley und knalle meine Flasche auf den Bierdeckel.
    „Wirklich? Warum hast du mir das nicht gesagt?“
    „Weil ich nicht daran gedacht habe. Ich wäre nie darauf gekommen, dass wir beide ein Date haben.“
    Ein Date.
    Jetzt scheint es mir unbegreiflich, dass ich das Ganze nicht viel früher kapiert habe. Ich schätze, ich war so abgelenkt von Will, dass ich gar nicht richtig aufgepasst habe, wie das alles auf Buckley wirkt.
    Ich habe Will betrogen. Zwar völlig unbeabsichtigt, aber immerhin, es ist Betrug. Und das auch noch hier, ganz in seiner Nähe, in einer Kneipe, die wir gelegentlich zusammen besuchen. Und wenn mich hier jemand mit Buckley gesehen hat? Den Kuss gesehen hat?
    Erneute blicke ich mich in der Kneipe um, um sicher zu gehen, dass außer dem Barkeeper, der nicht im Geringsten auf uns achtet, niemand anwesend ist. Nein, hier ist wirklich gar nichts los.
    Also hat mich niemand beim Betrügen beobachtet.
    Will muss es niemals erfahren.
    Trotzdem bin ich entsetzt.
    Ich sehe Buckley an. Er sieht gar nicht entsetzt aus, sondern schon wieder amüsiert. Und vielleicht ein klein wenig enttäuscht.
    „Du hast also einen Freund?“ fragt er. „Wie lange?“
    Eine Sekunde lang verstehe ich seine Frage nicht. Für eine Sekunde glaube ich, er fragt mich, wie lange ich glaube, noch einen Freund zu haben. Ich zucke zusammen, weil ich denke, er geht davon aus, dass Will und ich nach der Trennung im Sommer für immer auseinander gehen werden.
    Dann fällt mir ein, dass er das alles ja gar nicht weiß. Die wahre Bedeutung seiner Frage wird mir klar, und ich antworte: „Ich bin mit Will seit drei Jahren zusammen.“
    „So lange? Dann ist es also ernst.“
    Natürlich sage ich: „Ja. Absolut.
Sehr
ernst.“
    Nun, das
ist
es auch.
    „Weißt du was?“ Ich hüpfe vom Barhocker. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas zu erledigen habe.“
    „Wirklich?“
    Nein. Aber ich bin zu beschämt, um mit ihm noch länger hier zu bleiben. Davon abgesehen, dass mich der Kuss wirklich umgehauen hat.
    Im Grunde hat er mich richtig erregt, und ich kann mich nicht einfach von anderen Männern erregen lassen. Ich sollte bei Will sein, und nur bei Will.
    Ich schlüpfe in meinen Regenmantel und durchwühle meine Taschen nach Geld. Ich schmeiße zwanzig Dollar auf die Theke.
    „Gehst du wirklich? Einfach so?“
    „Ich habe … ich muss wirklich los. Ich kann nicht glauben, dass ich das völlig vergessen habe …“
    Dass ich Will völlig vergessen habe.
    „Dann gib mir wenigstens deine Telefonnummer. Wir können doch trotzdem

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