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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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einfach nicht darüber.
    „Was willst du jetzt tun?“
    „Ich weiß es nicht. Ich liebe meine Wohnung. Und ich habe zwei Schlafzimmer. Ich dachte, vielleicht …“ Sie unterbricht sich und dreht das Weinglas zwischen den Händen.
    „Vielleicht was?“
    „Vielleicht willst du mit mir zusammenziehen. Nicht zum ersten Juli“, fügt sie eilig hinzu. „Das wäre zu schnell. Ich weiß ja, dass du erst deine eigene Wohnung kündigen müsstest. Aber vielleicht zum ersten August …“
    Meine Gedanken schwirren durcheinander. Mit Kate zusammenziehen?
    Ihr Apartment ist wunderschön. Es gibt einen Kamin und eine winzige Terrasse. Es liegt in einer der schönsten Gegenden der Stadt.
    Aber was ist mit Will?
    Wenn ich im August mit Kate zusammen ziehe, kann ich nicht im September mit Will besprechen, dass er mit mir zusammenziehen soll.
    „Wie hoch ist die Miete?“ frage ich.
    „Ich würde nicht die Hälfte verlangen. Das wäre nicht fair, weil ich mein Schlafzimmer behalten will, und das ist größer als das andere.“
    Sie traut sich nicht.
    „Wie hoch, Kate?“
    „Fünfzehnhundert“, sagt sie leise.
    Also muss ich keine Entscheidung treffen.
    „Das kann ich mir nicht leisten“, antworte ich.
    Damit ist der Fall beendet.
    „Vierzehnhundert?“ hakt sie nach. „Ich kann die anderen hundert von meinem Aushilfsjob bezahlen.“
    „Kate, das wäre nicht fair. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass du mehr als fünfzehnhundert für das Zimmer bekommen kannst. Es ist ein wunderschönes Apartment.“
    „Ich weiß, aber ich hätte gerne, dass du einziehst.“
    „Das kann ich nicht“, sage ich, auch wenn ich es verführerisch finde.
    „Du hast doch gesagt, dass du ein paar Kellner-Jobs im Sommer annehmen wirst. Da verdienst du ein Vermögen, Tracey. Genug, um die Differenz zwischen deiner jetzigen Miete und meiner zu bezahlen.“
    Vielleicht.
    Aber es geht ja gar nicht ums Geld.
    Es geht um Will.
    Ich kann Kate nicht sagen, dass ich damit rechne, dass wir, wenn er im Herbst zurückkommt, zusammenziehen. Sie wird entweder denken, dass das nur ein Wunsch von mir ist oder keine besonders gute Idee.
    „Ich möchte wirklich nicht mit Fremden zusammen leben“, sagt sie verzweifelt. „Nicht nach allem, was du mit Mercedes durchgemacht hast.“
    „Das war nicht so schlimm“, behaupte ich.
    Sie zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Hör mal, das Mädchen war ein Junkie.“
    „Okay, es war schlimm. Aber wer sagt, dass es so jemand sein wird?“
    „Eine Fremde ist eine Fremde, ganz egal, ob sie so oder anders ist.“
    „Schau mal, warum fragst du nicht Raphael? Er verdient ganz gut, seit er für
She
arbeitet. Vielleicht möchte er ja bei dir einziehen.“
    „Ich könnte niemals mit Raphael zusammen leben“, sagte Kate in einem Wie-kannst-du-das-auch-nur-vorschlagen-Ton. „Unsere Art zu leben passt einfach nicht zusammen. Ich meine, immer fremde Männer –
sogar Matrosen
gehen zu jeder Tages- und Nachtzeit ein und aus … stell dir das mal vor, Tracey.“
    Ich grinse. „Du hast Recht. Dann musst du vielleicht doch einfach in ein kleineres Apartment ziehen.“
    „Aber ich liebe meine Wohnung“, jammert sie. „Was soll ich bloß tun?“
    Ich zucke mit den Schultern.
    „Denk doch wenigstens darüber nach, bitte Tracey! Sag nicht gleich Nein. Okay?“
    „Aber, Kate …“
    „Warte erst mal ab, wie dieser Partyservice-Job läuft“, sagt sie flehend. „Du wirst da eine Menge Geld verdienen. Warum willst du in deiner Wohnung bleiben, wenn du bei mir wohnen könntest? Wir würden so viel Spaß miteinander haben.“
    Ich nicke.
    Wir würden Spaß haben.
    Und für den Fall, dass aus dem Zusammenleben mit Will nichts wird …
    Nicht, dass ich nicht daran glaube, aber für den unwahrscheinlichen Fall wäre es doch nett, mit Kate zusammenzuwohnen.
    Nein, ich kann meine Zukunft mit Will nicht aufs Spiel setzen.
    „Wirst du dir darüber Gedanken machen, Tracey?“ fragt Kate.
    Ich sage ja, um ihr nicht die Laune zu verderben, obwohl ich nicht die Absicht habe, darüber nachzudenken.
    Auf meinem Heimweg hole ich mir etwas beim Chinesen und esse vor dem Fernsehen bei einer Wiederholung von
Ally McBeal
.
    Und, Überraschung, Überraschung, das Telefon klingelt nicht.

11. KAPITEL
    „D u bist Tracey, stimmt’s?“
    Ich nicke den nett aussehenden afroamerikanischen Typ an, der mich begrüßt, als ich in einem Penthouse-Apartment am südlichen Central Park aus dem Fahrstuhl steige.
    „Ich bin John Wilson von Eat, Drink Or Be

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