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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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schwanger, aber die beiden haben jeden einzelnen Stehblues miteinander getanzt, den Chaz aufgelegt hat.
    „Das ist auch was anderes“, sagt Bruce und kommt etwas näher. „Sie
mussten
heiraten, schon vergessen?“
    „Oh, stimmt.“ Das hatte ich total vergessen.
    Wenn man hier in Brookside allein stehend, römisch-katholisch und schwanger ist, dann
muss
man heiraten. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit.
    „Also, was machst du so?“ fragt er. „In New York?“
    „Ich arbeite für eine Werbeagentur.“
    „Als was?“
    Auf gar keinen Fall werde ich das „S“-Wort aussprechen. Nicht, solange Bruce hier sitzt und so beeindruckt von der simplen Tatsache ist, dass ich in Manhattan wohne.
    Vage antworte ich: „Ich tue alles Mögliche. Wie im Augenblick, da versuche ich, mir einen Namen für ein neues Produkt einfallen zu lassen.“
    „Das gibt’s doch gar nicht! Was denn für ein neues Produkt?“
    „Ein neues Deodorant. Es soll eine Woche lang wirken.“
    „Toll. Und welche Namen sind dir eingefallen?“
    „Persist
ist mein Lieblingsname“, entgegne ich. „Aber ich weiß nicht, ob sie das nehmen. Ich arbeite noch daran.“
    „Hey, ich denke auch mal drüber nach und schreibe ein paar Ideen für dich auf, okay? Ich würde wahnsinnig gerne bei so was aushelfen.“
    „Danke, Bruce …“ Am liebsten würde ich sagen, er solle sich nicht die Mühe machen, aber mir fällt kein höflicher Weg ein, deswegen sage ich nur. „Das wäre großartig.“
    Er fragt nach meiner Adresse, schreibt sie auf eine Papierserviette und steckt sie in seine Hemdtasche. Wir plaudern noch eine Weile, meistens über die Gas- und Wasserinstallation und über Leute, die wir beide kennen.
    Dann kommt schon wieder „Celebration“, und Bruce springt auf die Füße und schreit: „
Heeeeeeeeeey!
Willst du tanzen, Tracey?“
    Zu diesem abgehalfterten Oldie? Nicht, wenn mein Leben davon abhinge. Doch ich sage nur freundlich: „Nein, danke. Aber geh du nur.“
    „Komm schon! Angie würde das nichts ausmachen. Sie muss heute arbeiten. Also, lass uns tanzen.“
    „Nein, lass mal. Ich will nachsehen, ob meine Neffen schon ein Stück vom Kuchen abbekommen haben“, behaupte ich und entferne mich auf der Suche nach Vince Junior und Nino, währen Bruce in der hüpfenden Menge auf der Tanzfläche verschwindet.
    Ich finde die Jungs unter einem Tisch, wo sie Erdnüsse aus einer Schüssel auf den Boden werfen.
    „Was macht ihr da?“ frage ich und schiele unter den Tisch.
    „Das hier ist ein Steinbruch“, sagt Vince Junior feierlich.
    Nino nickt und zieht einen gelben Miniatur-Bulldozer aus der Tasche seiner Babyshorts. „Wir spielen Steinbruch“, informiert er mich.
    „Cool. Kann ich mitspielen?“
    Natürlich sind sie ganz begeistert.
    Wir alle spielen Steinbruch für eine Weile, und dann besorge ich ihnen ein großes Stück Kuchen, von dem sie sofort den Zuckerguss abpulen.
    Ich bin versucht, den Rest des Kuchens zu essen, aber er sieht ziemlich sahnig aus, also bringe ich nur ihre leeren Teller zurück.
    Danach wische ich mit pinkfarbenen Servietten, auf denen in silberner Schrift die Namen meiner Eltern und ihr Hochzeitsdatum stehen, den Zuckerguss von ihren Mündern. Plötzlich schreit Nino: „He. Schau! Da is’ mein Daddy!“
    Ich folge seinem Blick.
    Tatsächlich ist Vinnie auf der Tanzfläche und tanzt mit Mary Beth zu „Always and Forever“.
    „Was macht Daddy denn hier?“ fragt Vince Junior.
    „Das frage ich mich auch“, murre ich.
    Als die Jungs davonlaufen, um ihren Vater zu begrüßen, marschiere ich zu dem Tisch, an dem mein Bruder Joey und Sara sitzen.
    „Habt ihr gesehen, wer hier ist?“ frage ich.
    „Du kannst mir glauben, er war nicht eingeladen“, sagt Sara. „Er behauptet, er ist nur hier, um Mary Beths Auto abzugeben und seinen Explorer zu holen.“
    „Klar, und das ist ja auch genau das, was er tut“, murre ich und starre Vinnie an, der jetzt einen kichernden Nino auf seinen Schultern trägt und so tut, als wolle er ihn auf Vince Junior fallen lassen, während Mary Beth ihn anstrahlt.
    „Ich schätze, er kam rein, um Ma und Dad Hallo zu sagen, und jemand hat ihn gefragt, ob er nicht bleiben und ein Stück Kuchen essen will.“
    Ich würde darauf wetten, dass das Mary Beth war.
    Es schmerzt mich zu beobachten, wie unfähig meine Schwester ist, ihn aus ihrem Leben zu streichen.
    Okay, er ist der Vater ihrer Kinder.
    Aber sieht sie nicht, dass er sie nur ausnutzt?
    „Was ich nicht verstehe“,

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