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Apfeldiebe

Titel: Apfeldiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Tietz
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Fund wanderte in Kasimirs Hände.
    » Und wieso hast ausgerechnet du das entdeckt?« Es sollte zwar nicht so klingen wie es letztlich klang, aber Kasimir verstand einfach nicht, dass einer wie Alex solches Glück haben sollte und einen verschütteten Raum entdecken durfte.
    » Zufall. Plötzlich hat der Boden unter mir nachgegeben und ich bin eingebrochen.«
    » Kommt das hier«, Kasimir zeigte auf Alex’ Blessuren, »kommt das davon?« Alex nickte. Er zeigte jedem seine Handflächen und die Ellenbogen, das Gesicht. Nachdem jeder die Wunden ausführlich inspiziert und den Träger dieser Wunden bewundert hatte, berichtete Alex. Seine Plastikritter verschwieg er, dafür schmückte er Sturz, Schmerzen und die Gefahr, in der er sich befunden hatte, deutlich aus und wiederholte am Schluss seinen Vortrag ein zweites Mal, Satz für Satz.
    » Morgen geh ich zusammen mit Max noch einmal runter zur Ruine. Wir nehmen Lampen mit …«
    » Und was zu essen.«
    » Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen gehen?« Die Frage folgte einer plötzlichen Eingebung, darüber nachgedacht hatte Alex bisher noch nicht. Mit Timi, Kasimir und diesem seltsamen Rufus einen ganzen Tag verbringen? Aber Alex’ Augen leuchteten. Ja, sie sollten ruhig alle mitkommen, ihm folgen. Und er würde als ihr Anführer vor ihnen her in den Berg steigen. Der Berg und alles in seinem Innern gehörte ihnen! »Also, seid ihr dabei? Wir nehmen Lampen mit, klettern runter und erkunden alles. Was sagt ihr?«
    Das folgende Schweigen brach Kasimir als Erster. Er wusste immer noch nicht genau, ob Alex das alles wirklich ernst meinte oder ob er und Max sich nur wieder einen Spaß auf seine Kosten erlaubten. Andererseits aber hatte er eben geschworen, gehörte nun also doch irgendwie dazu.
    » Ich könnte die Lampe von Papa mitbringen«, platzte Timi in Kasis Überlegungen. »Die ist vorne so groß.« Timis Hände formten ein tellergroßes Rund. »Und der hat noch mehr Lampen, stimmt’s Max?« Timis Bruder brummte etwas, was man als Zustimmung werten konnte. »Und wenn wir Papa fragen, bekomm …«
    » Timi«, unterbrach Alex und die Drohung in seiner Stimme entging keinem. Timi schwieg.
    » Wahrscheinlich sind wir schon ein paar Stunden dort unten, was zu essen wäre also nicht schlecht«, sagte Max.
    » Klar, dass das von dir kommt.« Rufus, in sicherer Entfernung zu Max und dessen Fäusten, streckte den Bauch heraus, rieb ihn mit beiden Händen. »Eeesseeen«, sagte er mit verstellter Stimme, fiel auf die Seite und rollte durchs Gras. Max wollte aufspringen, aber Alex hielt ihn zurück.
    » Das mit dem Essen ist keine schlechte Idee. Jeder bringt was zu essen und zu trinken mit. Außerdem eine Taschenlampe. Und«, Alex deutete auf die Sandalen, die die meisten von ihnen trugen, »Turnschuhe.«
    » Seile.« Rufus hatte sich erholt.
    » Wozu Seile?«, wollte Max wissen und vermutete insgeheim einen erneuten Anschlag auf seine Leibesfülle.
    » Du hast erzählt, dass es ziemlich steil nach unten geht.« Alex nickte. »Außerdem haben wir einen Hosenscheißer dabei.« Timi sprang sofort auf und stürzte sich auf Rufus. Auch wenn der vier Jahre mehr auf dem Buckel hatte, durfte er ihn nicht so nennen! Außerdem waren seit seinem letzten Malheur inzwischen schon vier Monate vergangen, Hosenscheißer war also völlig übertrieben.
    » Du entschuldigst dich sofort!« Max stand plötzlich neben den beiden sich balgenden Jungen. »Hast du gehört?! Entschuldige dich!« Timi kletterte von Rufus’ Brust, stellte sich neben seinen Bruder und ahmte dessen Körperhaltung nach: die Beine leicht gespreizt, beide Hände in die Seiten gestützt. Es war schön, einen großen Bruder zu haben.
    » Okay.«
    » Was hast du gesagt?!«
    » Okay! Tut mir leid.« Aber was er parallel zu dieser Entschuldigung dachte, wusste nur Rufus allein: Es hatte etwas mit einer gewissen braunen Pampe in den Hosen der beiden zu tun. Er entschuldigte sich mit einem Blick auf Max’ Schritt und einem Lächeln auf den Lippen.
    » Wann treffen wir uns?«, wollte Kasimir wissen. »Bei Sonnenaufgang?«
    » Nein. Viel zu früh, das würde unseren Eltern auffallen. Nach dem Frühstück dürfte reichen.«
    » Also so gegen neun?« Alex sah in die Runde, keiner hatte Einwände. Sein Blick blieb an Leni hängen; hoffentlich musste er am nächsten Tag nicht wieder auf die kleine Schwester aufpassen. Er schob den Gedanken beiseite. »Neun Uhr hier. Taschenlampen, Turnschuhe, Essen, Trinken.«
    » Und Seile.«
    »

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