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Apfeldiebe

Titel: Apfeldiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Tietz
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betreffend, entwickelt: Es könnte sich um ein Verlies handeln, mit etwas Glück, so Alex, könnte man vielleicht noch an die Wände gekettete Skelette finden. Max plädierte für eine Schatzkammer oder doch wenigstens den Zugang zu einer solchen.
    » Was ist das?« Timi setzte sich auf den Ball, stützte den Kopf in beide Hände und sah abwechselnd auf das verrostete Eisending und Alex. Max hatte während des Spiels schon so komische Andeutungen gemacht, irgendwas von Geheimnis und Schatz . Was jetzt aber da im Gras lag, sah weder nach dem einen noch nach dem anderen aus, eher wie etwas, das ein Schrottsammler verloren hatte. Timi streckte die Hand nach dem Ding aus, Alex stieß sie zurück.
    » Aber ihr dürft niemandem etwas verraten, auf keinen Fall unseren Eltern, versprecht ihr das?«
    » Willst du die da auch einweihen?« Max deutete auf Rufus und Kasimir. Beide standen noch etwas abseits, hörten zu, wussten aber nicht, ob Alex tatsächlich auch sie meinte. »Das Mädchen und der da, die werden doch niemals die Klappen halten. Dann können wir auch gleich ein Plakat unten an der Kirche aufhängen.« Alex dachte über die Worte des Freundes nach, aber alles in ihm brannte darauf, die Entdeckung mit jemandem zu teilen und sei es auch nur mit Max’ kleinem Bruder, dem Mädchen und dem Schwarzen. Was soll’s, Alex wollte reden und wenn die anderen nicht ihre Klappen hielten, dann gnade ihnen Gott.
    » Könnt ihr den Mund halten?« Alex’ Augen musterten nacheinander Timi, Rufus und auch Kasimir, der sein Glück gar nicht fassen konnte. Sollte er wirklich dazugehören? Er nickte und auch Timi nickte, nur Rufus schien das ganze Theater , wie er Alex’ Geheimniskrämerei nannte, noch nicht richtig einordnen zu können. Kinderkram , dachte er und wollte schon gehen. Aber als Einziger hatte er den Fund als das identifiziert, was er war und Kinderkram und Theater hin oder her, es interessierte ihn. »Was ist mit dir?« Auch Rufus nickte schließlich.
    » Ihr müsst es schwören«, sagte Max, trat gegen den Ball, auf dem sein Bruder saß und Timi fiel auf den Rücken. Gelächter.
    » Schluss jetzt«, schrie Alex, das Gelächter erstarb. Alex angelte sich den Ball, legte ihn in die Mitte und als Erster seine Hand darauf. »Aber Max hat recht, ihr müsst schwören, sonst erfahrt ihr nichts. Los, eure Hände. Jeder legt seine Rechte auf den Ball. Du auch, Max.« Max kniete sich wie die anderen um den Ball, ein Kreis aus fünf Jungen. »Schwört, dass ihr niemals etwas von dem weitererzählt, was ich euch jetzt verrate.«
    » Ich schwöre.«
    » Ich auch.«
    » Ja. Ich schwöre.«
    » Rufus, was ist mit dir?«
    » Meinetwegen. Ich schwöre.« Und, etwas leiser: »Kinderkram.«
    » Von wegen Kinderkram!« Max trat in Rufus’ Richtung, verfehlte ihn aber.
    » Hört auf damit!« Alex richtete sich auf, überzeugte sich noch einmal davon, dass jeder die richtige Hand auf dem Ball liegen hatte. »Wenn ich diesen Schwur breche, wird niemals wieder einer der anderen mit mir sprechen. Und jeder darf mich verprügeln, wenn er mich sieht. Los, sprecht das nach.«
    » Wenn ich diesen Schwur breche, wird niemals wieder einer der anderen mit mir sprechen. Und jeder darf mich verprügeln, wenn er mich sieht«, antwortete ein Kinderchor.
    Alex räusperte sich.
    » Ich war gestern unten an den Roggenbachern.«
    » Schön für dich. Und …«
    » Rufus, jetzt halt doch endlich mal die Klappe und hör zu. Oder verschwinde, wenn dir das hier alles so blöd vorkommt!« Rufus öffnete den Mund, schluckte die Erwiderung aber im letzten Moment wieder hinunter.
    » Ich habe einen verschütteten Raum entdeckt, am Fuß der Burgruine.« Vier Augenpaare starrten Alex an. »Er ist ziemlich groß. Und an der Wand lehnte das hier, ein Speer.«
    » Lanze.«
    »… oder Lanze, meinetwegen. Auf jeden Fall war da seit was weiß ich wie vielen Jahren niemand mehr drin.«
    » Darf ich?« Rufus hatte die Hand nach dem Fundstück ausgestreckt und wartete auf Alex’ Nicken. Er drehte die Spitze in den Händen, betrachtete sie von allen Seiten und, wie vor einigen Stunden Max, benetzte auch er seine Finger mit etwas Speichel und rieb ziemlich genau an der gleichen Stelle wie zuvor Max. »Und das kleine Ding hat an der Wand gelehnt ?« Max rutschte ein Stück zurück. Jetzt musste es kommen, gleich würde Alex von seinem missglückten Wurf erzählen! Aber in Alex hatte er einen wirklichen Freund.
    » Der Stiel war total wurmstichig. Ist abgebrochen.« Der

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