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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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einfach niederschlagen und flüchten sollte. Aber eine innere Stimme warnte ihn. Der Japaner wirkte trainiert, und Peter trug nur einen Patientenkittel mit dem er nicht weit kommen würde. Ohne den Japaner aus den Augen zu lassen, nahm Peter das Handy entgegen
    »Ja?«
    »Peter Adam?« Die Stimme im Hörer klang seltsam vertraut.
    »Wer ist da?«
    »Hier ist Franz Laurenz. Dem Herrn sei Dank, dass Sie leben.«
    Das Bild des zurückgetretenen Papstes mit den ruhelosen Händen stieg vor Peters inneren Auge auf. Und gleichzeitig das Bild eines Brunnens in Sizilien. Sofort überfiel ihn Misstrauen und Panik.
    »Was wollen Sie?«
    »Ihnen helfen. Ich weiß, dass Sie mir nach allem, was passiert ist, misstrauen. Aber die Dinge haben sich verändert. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Bitte glauben Sie mir.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Das wird Ihnen Don Luigi später erklären.« Franz Laurenz sprach hastig. »Hören Sie zu, Peter, Sie haben nicht viel Zeit. Die Polizei ist bereits auf dem Weg zu Ihnen. Und SIE werden auch bald da sein.«
    »Sie meinen die Träger des Lichts ?«
    »Hören Sie zu, Peter!« Die Stimme des Ex-Papstes wurde schärfer. »Haruki wird Sie zum Flughafen bringen. Sie können ihm vertrauen. Es steht ein Flugzeug bereit, das Sie nach Rom bringen wird.«
    »Wo ist Maria?«
    »Schwester Maria ist in Sicherheit. Es geht ihr gut.«
    »Wo, zum Teufel, ist sie?«
    »Sie werden Sie schon bald wiedersehen. Sie müssen sich jetzt beeilen, Peter!«
    Peter dachte nach und behielt den Japaner, der sich inzwischen schweigend an der Tür postiert hatte, weiter im Blick.
    »Peter, sind Sie noch dran?« Laurenz’ Stimme im Telefon. Besorgt. Nervös.
    »Nicht nach Rom«, erklärte Peter »Nach Köln.«
    »Köln? Warum Köln?«
    »Weil ich es sage. Kontaktieren Sie meine Eltern. Aber ohne Interpol und die Geheimdienste zu wecken. Meine Eltern werden vermutlich überwacht. Geht das?«
    Laurenz zögerte kurz am anderen Ende der Leitung.
    »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Ich gebe das weiter. Aber beeilen Sie sich. Gott schütze Sie.«
    Er legte auf. Peter wollte dem Japaner das Handy zurückreichen, doch der wehrte ab.
    »Behalten Sie es.« Er deutete auf die Sporttasche. »Ziehen Sie das an. Beeilen Sie sich.«
    In der Tasche fand Peter ein Paar passende Jeans, ein T-Shirt und Schuhe. Außerdem etwas Bargeld und einen Pass. Hastig und ohne weitere Fragen zu stellen zog Peter die Sachen an, stopfte sich das Geld, den Pass und das Medaillon in die Hosentaschen.
    Haruki spähte in den Stationsflur und winkte Peter. »Los!«
    Dr. Leblanc war nirgendwo zu sehen. Nur eine junge und erschöpft wirkende Ärztin sah ihnen teilnahmslos nach, als sie den Stationsflur verließen.
    Als sie außer Sichtweite waren, rannten sie los. Vor dem Gebäude sah Peter einen Wagen der französischen Gendarmerie, der auf das Krankenhaus zufuhr und plötzlich beschleunigte.
    »In den Wagen!«, bellte Haruki und deutete auf einen dunklen SUV, der seitlich an einem Zufahrtsweg parkte. Der Polizeiwagen raste jetzt auf sie zu. Peter und Haruki sprangen in den Wagen. Haruki setzte mit Vollgas zurück und rammte das Polizeifahrzeug. Peter wurde im Sitz herumgeschleudert.
    »Scheiße!«
    Haruki erwiderte nichts. Er wechselte nur den Gang und raste quer über die kleine Erholungswiese vor dem Klinikgebäude auf den Haupteingang zu. Peter sah sich um. Das beschädigte Gendarmeriefahrzeug wendete bereits und nahm die Verfolgung auf.
    Ohne im Mindesten abzubremsen, bog Haruki auf die stark befahrene Avenue Charles Flahault ein. Mit Höchstgeschwindigkeit raste er in Schlangenlinien zwischen den Autos weiter und wirkte dabei kaum angespannter als ein buddhistischer Mönch in tiefster Meditation.
    Peter wandte sich erneut um und sah, dass der Streifenwagen sie zwar mit Blaulicht verfolgte, aber in dem Verkehrchaos, das Haruki wie eine Kielspur hinter sich herzog, stecken blieb. Peter wandte sich erleichtert um.
    Alles wird gut!
    Und dann: der Aufprall.
    Aus dem Nichts. Ein ohrenbetäubender Knall, die ganze Welt zerplatzte. Metallische Agonie. Kristallener Sprühregen aus Glas. Peter wurde heftig herumgeschleudert, als der schwere Mercedes plötzlich aus einer Seitenstraße heraus schoss und den SUV in voller Fahrt rammte. Der SUV wurde zur Seite gerissen und schleuderte quer über die Straße. Die Airbags explodierten und blähten sich in Sekundenbruchteilen in den Innenraum wie Eingeweide aus einem geschlachteten Tier.
    Dann:

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